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Alt 24.11.2018, 08:35
Benutzerbild von Grazi
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Standard Wenn's läuft, dann läuft's...

Gestern hat der Tag mal wieder super angefangen....und so ging es eigentlich den ganzen Tag weiter.

Es fing damit an, dass ich morgens die Hunde in den großen Geländewagen gepackt habe, um dann festzustellen, dass die Batterie tot war: ich Dussel hatte tags zuvor das Licht angelassen.

Da unser kleiner Nissan Anfang der Woche in der Werkstatt war, hatte ich den Wagen natürlich ausgeräumt, grundgereinigt und "jungfräulich" belassen, weil er nächste Woche wieder in die Werkstatt muss (Reparatur und TÜV). Also ab ins Haus gerannt, GapFill und eine dicke Decke geholt, die Rücksitze halbwegs hundetauglich gemacht und die Wauzis umgeladen.

Ich bin dann zu einem nicht-offiziellen Parkplatz unterhalb einer Autobahn-Auffahrt gefahren und von dort aus direkt über eine schöne Wiese Richtung Sieg gewandert. Alles prima. Ich lag immer noch in meinem Zeitplan.

Als wir uns aber wieder dem Auto näherten, sah ich einen weiteren Pkw dort stehen und den Lieferwagen eines Landschaftsbaubtriebes, der gerade dort hielt. Während ich nun die Hunde einlud, sah ich, wie der Pkw-Fahrer eine riesige Lebendfalle mit einer roten Katze darin aus seinem Fahrzeug wuchtete und ziemlich ruppig versuchte, sie irgendwie auf der offenen Ladefläche des Lieferwagens zu verstauen. Öhmmm....

Ich also hin und in recht scharfen Ton gefragt, was zum Teufel er da tut. Er folgte eine hitzige Diskussion.

Der Typ hält wohl teure Zuchttauben, die regelmäßig von dieser Katze gekillt worden sind (tatsächlich befand sich eine arg zerfetzte Taube bzw. deren Überreste in der Falle). Er hatte sich also eine Lebendfalle besorgt, die Katze eingefangen und hatte nun vor, sie außerhalb Bonns auszusetzen. Sprich: die Katze hätte sicher nicht mehr heimgefunden und die Wahrscheinlichkeit, dass sie in der freien Natur nicht überlebt, war recht hoch.

Ich habe den Mann recht heftig angetutet, dass er das nicht machen darf.... schließlich hat die Katze sicherlich einen Besitzer. Erstaunlicherweise pflichteten mir die beiden Kollegen des Mannes zu und hielten es nun für das Beste, meinem Vorschlag zu folgen und die Katze im Tierheim abzuliefern.

Da ich aber ein misstrauischer Mensch bin, wollte ich sie nicht mit der Katze davonfahren lassen. Mir war es lieber, sie persönlich ins TH zu fahren.

Nun folgte die nächste Diskussion: die Katze wollte er mir geben, die Falle nicht. NOPE. Wie sollte das gehen? Ich hatte schließlich 3 Hunde in einem kleinen Auto ohne Gitter sitzen. Ok... ich durfte die Falle haben, aber nur, wenn ich sie ihm zurückbringe. Jau... Hauptsache, ich bekomme das Tier ausgehändigt.

Nun folgte das nächste Problem: alle drei hatten Angst vor den großen Hunden und wollten sich meinem Auto nicht nähern. Die Falle war aber zu groß und unhandlich, als dass ich sie alleine hätte schleppen können. Weitere Diskussionen. Schließlich überwog der Wunsch, das lästige Tier loszuwerden und der Typ kam mit mir mit, nachdem ich ihm gefühlte 10 x versichert hatte, dass die Hunde nicht an ihn rankommen und ihn nicht beissen. *augenverdreh*

Blöderweise war die Falle aber zu groß für den Kofferraum!

Was nun? Der Mann brachte sich in "sichere" Entfernung, ich holte Sofia & Pee-Wee aus dem Auto, quetschte sie in den offenen Kofferraum und setzte Matilda auf den Beifahrersitz (Sicherheitsgurt durch das Geschirr gezogen).

Glücklicherweise passte die Falle so gerade auf die Rücksitze. Die arme Katze hatte sich derweil wie ein Igel zusammengerollt und stand offenbar unter Schock. Um sie nicht noch weiter zu stressen, legte ich zumindest meine Jacke so über den Teil der Falle, in dem sie saß, so dass sie Pee-Wee nicht sehen konnte, der sich am liebsten nach vorne durchgequetscht hätte und dementsprechend von mir angepflaumt werden musste.

Nun musste ich dem Mann versprechen, die Falle zurückzubringen, die er sich ja nur ausgeliehen hatte. Da er jetzt zur Arbeit musste, wollte er seinen Wagen einfach dort stehen lassen - nicht abgeschlossen. Auf meinen Einwand, dass der dann wahrscheinlich gestohlen wird, meinten alle drei Männer, hier würde nichts passieren. Nun gut... ihr Wort in Gottes Ohr.

Also ab zum Auto: Matilda hatte sch derweil so im Sicherheitsgurt verheddert, dass sie sich einen Hinterlauf hätte brechen können. Also habe ich sie abgeschnallt...und mich entschlossen, sie komplett ungesichert zu transportieren.

Ich bin dann also wie auf Eiern quer durch Bonn gefahren, um bloß nicht scharf bremsen zu müssen.... ein Auge immer nach hinten gerichtet, um Pee-Wee im Zaum zu halten, der NICHT katzensicher ist und sehr aufgeregt war.

Am Tierheim angekommen, habe ich erst mal zwei Mädels zu mir gerufen, die mir bitte helfen sollten, die Katze auszuladen.... Ja, ok... man wollte die "Fundkatze" aufnehmen, aber erst mal müsse Papierkram erledigt werden. Nach Hinweis auf die Situation im Auto wurde dann doch zuerst die Katze ausgeladen, ich durfte die beiden Großen wieder auf den Rücksitz packen und das Auto unter den wachsamen Augen der Pflegerinnen umparken.... offenbar hatte man Sorge, ich könne einfach abhauen.

Im Büro habe ich dann die ganze - fast schon hanebüchen klingende - Story erzählt und meine Fundrechte an dem Tier schriftlich abgetreten. Als dann die Pflegerin aus der Quarantänestation kam, war die glücklich, als ich anbot, ihr zu helfen.... wir haben die Falle also gemeinsam auf die Station geschleppt, wo glücklicherweise noch eine Doppelbox frei war. Flohmittel auf die Katze drauf, Wasser und Futter in die Box rein, Falle richtig positioniert, geöffnet....und das arme Tierchen, das sich in den letzten Minuten sichtlich entspannt hatte, ist tatsächlich gaaaaaanz langsam und vorsichtig, aber prompt schnurrend (!), in die warme und gut duftende "Höhle" geschlichen. Hapuuuh!

Die arme TH-Mitarbeiterin war dann so nett, die blutigen Taubenreste aus der Falle zu klauben.... was sie verdammt viel Überwindung gekostet hat. War kein schöner Anblick. *urks*

Ich habe dann die Falle zurückgefahren, in das Auto des Mannes gewuchtet, bin heim und hab dann erst mal mein Auto reinigen müssen... Federn und "Gekröse" im Auto muss ich nicht unbedingt haben. *hüstel*

Es wurde dann zwar alles ein bissel hektisch, bevor ich zur Arbeit düsen musste (dabei ich mir dann auch noch mein neues iPhone hingefallen und zerdeppert ) , aber ich bin froh, dass das Katzelchen nun sicher ist, versorgt wird und man evtl. einen Halter ausfindig machen kann, der sie vielleicht schon vermisst. Im TH meinte man nämlich auch, dass sie ohne mein Einschreiten wahrscheinlich gestorben wäre.... irgendwo in der Pampa ausgesetzt, wäre sie sicher verhungert oder wäre überfahren worden.

Von daher bin ich einfach nur froh, dass ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort war.

Grüßlies, Grazi
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Geändert von Grazi (24.11.2018 um 09:06 Uhr)
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