Praxis-Seminar mit THOMAS BAUMANN im Tierheim Gelsenkirchen am 26.03. – 28.03.2010
Angst/Aggressionsverhalten
Ursachen, Auswirkungen und Lösungsmodelle bei unterschiedlichem Konfliktverhalten bei Hunden
Vortrag zum Thema : Freitag 26.03.2010 ab 19 Uhr
Praxis Seminar
Samstag 27.03.2020 von 09.30 – ca. 17 Uhr
Sonntag 28.03.2020 von 09.30 – ca. 17 Uhr
Der Verhaltensexperte Thomas Baumann (mehrere Jahre internationale Polizeihundearbeit als deutscher Polizeivertreter bei Interpol) ist Autor mehrerer Fachbücher und Publikationen in Fachzeitschriften, sein Schulungs- und Ausbildungszentrum “dogworld” ist in der Nähe von Berlin.
Konfliktmanagement bei Angst und Aggression
Thomas Baumann erklärt anhand von Fällen aus seiner Praxis wie abhängig der therapeutische Erfolg im Umgang mit Konfliktverhalten von der Einbeziehung drei elementarer Bestandteile ist:
- Anamnese/Ursachenanalyse (Erforschung der Ursache des Konfliktverhaltens)
Ein häufiges Resultat im Umgang mit Problemverhalten ist die Beseitigung der Symptome, die Ursache bleibt unerforscht – eine denkbar schlechte Prognose für eine Verhaltensstabilisierung; das zeigt wie wichtig die Ursachenanalyse ist.
- die Herkunft des Hundes
- gesundheitliche Belange, Sexualstatus
- Haltungs- Unterbringungsbedingungen
- Sozialverhalten gegenüber Familienmitgliedern
- Ressourcenverhalten des Hundes
- Sozialverhalten gegenüber Menschen
- Sozialverhalten gegenüber Artgenossen
- allgemeines Umweltverhalten
- Futterzusammensetzung
- Auslastung, Beschäftigung
- Verhaltensanalyse (Beurteilung des annähernd charakterlichen Profils)
- Therapie (Behandlungsmaßnahmen bei Mensch und Tier im physikalischen und psychologischen Sinne)
Ursachen
- Genetische Disposition
- Soziale Einflüsse
- Umwelteinflüsse
- Erfahrungsstatus (Mangel-, Fehl,- Negativ-Erfahrung)
AUSWIRKUNGEN
- Konfliktlösungsmodelle
- Angst-Aggressionsverhalten
- Mischformen Angst/Aggression
- Offensiv/Defensiv-Kanalisierung
Therapeutische Ansätze
- Aggressionsblockaden
- Resozialisierung
- Halter -Training
- Kommunikationsregeln für betroffene Halter
- Mental-Training LaKoKo
Beispiel: ständiges Bellen beim Hund kann bedeuten dass :
- sein Bewegungsdrang nicht ausgelastet ist
- er beschäftigt werden will
- er gesundheitliche Einschränkungen (Schmerzen, hormonelle Störungen, sonst. Organleiden) hat.
- er einen niedrige Reizschwelle bei Geräuschen und bewegten Objekten aufzeigt
- er aufgrund mangelnder Sozialkompetenz gegenüber fremden Menschen diese verbellt und sie so zu “vertreiben” zu versucht
- er aufgrund übersteigerter territorialer Profilierungsgesten bellt. Territorialverhalten kann sich da außer in den eigenen 4 Wänden auch auf bekannten Spazierwegen zeigen.
- er aufgrund eines Deprivationsschadens bellt (bereits als Welpe hätte der Hund mehr soziale Zuwendung und Geborgenheit gebraucht, das er von den Haltern z.B. wegen Zeitmangel nicht bekam)
Nur eine einzige unerwünschte Verhaltensweise und 7 völlig verschiedene Ursachen zeigen die zwingende Notwendigkeit einer gründlichen Anamnese. Wird hingegen nur das Bellen abgestellt, erfolgt eine neue Ventilöffnung wie z.B. ständiges Lecken, Rutebeißen, Markieren oder Beschädigung der Wohnungseinrichtung. Dabei sind die Prognosen für eine Verhaltensstabilisierung ausgezeichnet, wenn erst einmal die Ursache ermittelt wurde. Bellt der Hund aufgrund mangelnder Auslastung sind jedoch völlig andere Ansätze erforderlich als z.B. Bei übersteigertem Territorialverhalten.
Teilnehmende Hunde sollten positiv an einen Maulkorb gewöhnt sein. Evtl. gesundheitliche Ursachen sollten im Vorfeld von einem Tierarzt abgeklärt sein.
Veranstaltungsort: Tierheim Gelsenkirchen – nähe Informationen erhalten Sie mit der Anmeldebestätigung
Teilnahmegebühr mit Hund 200€
Mitglieder des 1.BCD 180€
Ohne Hund 150€
Mitglieder des 1.BCD 130€
Abendvortrag 15€
Mitglieder des 1.BCD 12€
Für Verpflegung ist vor Ort gesorgt, diese wird zusätzlich berechnet.
Wir bitten um schriftliche Anmeldung unter
[email protected]