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Erdbeben Staerke 8.8 in Chile
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Hallo,
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Schöne Grüße, Markus
Hoffentlich geht es Jorg(Urmel) und seinen Tieren gut.
R.I.P. fuer alle die es nicht ueberlebt haben.
Es passiert so viel in letzter Zeit,das ist richtig erschreckend.
Hallo!
Danke für den Beitrag!
LG Nadine
Samtschnauze 28.02.2010, 13:43 Hoffentlich geht es Jorg(Urmel) und seinen Tieren gut.
R.I.P. fuer alle die es nicht ueberlebt haben.
Es passiert so viel in letzter Zeit,das ist richtig erschreckend.
Ja ich hab auch gleich an ihn und seine wauzis gedacht...hoffentlich ist ihnen nix passiert :(
Habe gerade eine Mail eines Freundes aus Santiago de Chile erhalten. Er liegt krankheitsbedingt im Spital im 8 Stock ... .
Es ist sehr schlimm, enorme Schäden. Aber die Häuser sind in Chile im Gegensatz zum bitterarmen Haiti viel massiver gebaut und damit relativ sicherer. Es werden aber bestimmt noch mehr Leben zu beklagen sein.
Schrecklich.... die armen Menschen. :(
Seufzend, Grazi
Hi,
danke für eure Anteilnahme. Hunden und mir geht es gut. Wir leben ca 100 km vom Epizentrum entfernt. Zum Glück für uns, ist die Wucht des Bebens Richtung Norden gegangen.
Das Haus hat fast 2.5 Minuten gewackelt, war wie Achterbahnfahren. Seit gestern haben wir wieder Strom, Wasser, Telefon, seit heute Mail und Fernsehen. Das schlimme sind die konstanten Nachbeben, man meint, man hat es geschafft und die Erde bebt und bebt.
Hart hat es die Küste getroffen, da die Marine leider vergessen hat, vor dem Tsunami zu warnen und die Polizei zu spät Bescheid bekam. Todesopfer im Moment ca. 1000. Moderne Häuser haben gut standgehalten, aber die älteren Adobehäuser sind fast alle eingestürzt. Es gibt genug Lebensmittel und Hilfe, aber kaum Benzin.
Hunde haben generell in Chile ein hartes Los, aber die Chilenen brauchen sie, um ihre Habe zu schützen, von daher werden sie nicht verhungern.
Nochmals danke, das ihr an uns gedacht habt.
Gruss
Jorg
das sind doch mal gute nachrichten...das euch nichts passiert ist....für die anderne menschen ist es bitter und sehr traurig. R.I.P
Niederrhein-Fee 03.03.2010, 20:38 Hallo Jörg,
schön zu lesen "urmel ist on".
Wie gut, daß Du weit genug vom Epizentrum entfernt warst und es Dir und Deinen Hunden gut geht.
Alles Liebe Karin
:ok:Weiterhin alles Gute fuer euch.:ok:
Samtschnauze 04.03.2010, 08:40 Super Jorg, daß Du Dich melden konntest :ok: Schlimm für die Bewohner, aber da sieht man aber wie klein und hilflos die Menschheit ist, wenn die Natur zuschlägt - und da halten wir uns immer für die Krone der Schöpfung :hmm:
Weiterhin alles Gute!!! :lach4:
Hi,
muss noch mal ein paar kritische Gedanken äussern.
Wenn man so ein Beben schadlos überlebt, hat man Schwein gehabt.
Es war Samstag morgen um 3.30 am, hatte gerade eine halbe Stunde geschlafen, spürte das Beben und meine erste Reaktion war, die Glotze festzuhalten, damit sie nicht runter fiel, sowie Freundin und Hunde zu beruhigen. Es schien überhaupt nicht aufzuhören, mal ein links- und mal ein rechts Ruck, konstantes Rütteln, sowie vom Gefühl her, mit einem kleinen Boot durch Stromschnellen zu fahren. Das Ganze dauerte 2.5 Minuten. Vorher kannte ich nur kleine Erdstösse, die es hier öfters gibt.
Es gab keinen Strom mehr, dafür aber nach 5 Minuten ein intensives Nachbeben. Die Möbel sind ungefähr einen Meter durchs Haus gewandert und alles was runterfallen konnte, tat dies auch. Schäden am Haus konnte ich nicht feststellen.
Am nächsten Morgen fuhren wir in die Innenstadt, wo wir dann heftige Schäden sahen, in keinem Geschäft stand mehr was, Adobehäuser, grösstenteils zusammengefallen, fast alle Fenster und Dächer kaputt und alles zu. Viele Menschen, auf der Suche nach was Essbaren und Wasser.
Es gab keinen Strom, Wasser, Telefon, Radio und Fernsehen mehr, man konnte sich nicht informieren, keinem Bescheid geben, das man es überlebt hatte und wusste nicht, war es ein Erdbeben, oder Vulkanausbruch, wars das, oder kommt noch mehr. Es gab aber ca,130 Nachbeben.
Im Grunde war man froh, das so wenig passiert ist, da man sich bei so etwas, eine totale Zerstörung vorstellt.
Samstag nachmittag gabs dann endlich wieder Wasser. Ab Sonntagabend bekam ich dann im Autoradio einen Sender rein, wodurch ich mich über das Geschehene informieren konnte.
Schäden gibt es von Valdivia bis La Serena, ca 1400 Km, an der ganzen Küste gabs insgesamt 3 Tsunamis, dadurch sind fast alle Küstenstädte und Dörfer vernichtet worden, teilweise 80 % der Häuser zerstört. Da es leider das letzte Sommerferienwochenende war, war die Küste mit Touristen voll, es sind Discos, voll mit Jugendlichen, ins Meer gespült worden. Wenige konnten sich auf Hügel retten.
Bei uns stabilisiert sich die Lage langsam, sei vorgestern haben wir Strom und Telefon und seit heute Fernsehen und Internet, Geschäfte haben immer noch zu, aber es gibt wieder Brot und zwei Supermärkte haben mit starken Polizei und Militärschutz geöffnet.
Seit gestern gibt es Ausgangssperren in der Nacht, ganze Horden, rauben Geschäfte und Häuser aus und zünden sie an. Den Helfern werden sogar die Fahrzeuge geklaut, Leute die Lebensmittel, Wasser, Kleidung und Essen verteilen, werden verprügelt. Selbst Menschen die kaum etwas retten konnten und mit ihren wenigen Habseligkeiten in Zelten auf der Strasse schlafen, werden ausgeraubt.
Viele Händler versuchen, mit Wucherpreisen, sich eine goldene Nase zu verdienen.
Es ist so abartig, das man sich fragen könnte, ob es ein Glück war überlebt zu haben. Soviel Abschaum, habe ich noch nie erlebt, obwohl ich hier schon einiges erlebt habe.
Das es trotzdem sehr viele Leute gibt, die Spenden und versuchen zu Helfen, wo es nur geht, finde ich bewundernswert und lässt einen Funken Hoffnung weiter Glimmen.
Gruss
Jorg
Wie Waldi 04.03.2010, 11:16 Danke für den Bericht.
Sei froh, dass Du und Deine Lieben so heil da rausgekommen seid und sieh zu, dass Du dem Land so schnell wie möglich den Rücken kehrst. Ich würde nach dem Geschehen im Anschluss an das Beben da unter diesen Menschen nicht mehr leben wollen. Aber das wolltest Du ja vorher schon nicht mehr...
Ein erschütternder Bericht....
Zuerst einmal freue ich mich, dass ihr alles unbeschadet überlebt habt. Doch wenn man darüber nachdenkt, wie es Menschen ergeht, die weniger Glück hatten... die nun obdachlos sind, verletzt wurden oder liebe Menschen verloren haben... und nun zusätzlich unter der Gesetzlosigkeit skrupelloser Menschen leiden müssen, läuft es einem echt nur noch kalt den Rücken runter. :(
Grüßlies, Grazi
Der Jorg und seine Lieben haben Glück gehabt, mögen wir es ihnen von Herzen gönnnen!
Aber warum denn Abreisen, Chile ist ein wunderschönes Land und man hat dort Freiheiten wo wir nur noch davon träumen können. Natürlich auch Risiken, aber wo gibt es die nicht.
Ausserem sind doch die Menschen wie sie sind, die Chilenen sind nicht schlechter oder besser als wir. Wenn das Leben durch eine Naturkatastrophe solch enormen Ausmasses aus den Fugen gerät, dann ist das bisschen Lack Zivilisation schnell weg und es gilt das Recht des Stärkeren. Da muss man sich wehren, notfalls mit Gewalt!
Unsere Freunde hatten auch viel Glück gehabt. Ihr Haus hat ein paar Risse ist aber intakt. Der Autounterstand allerdings wurde total zerstört und da die Autos nachts darunter standen, sind die völlig platt! Aber eben, es ist eigentlich "nur Blechschaden" und alle haben das Beben unbeschadet überstanden.
Jorg ich wünsch Dir und deinen Lieben das bald wieder Normalität einkehrt und euch das wunderschöne Chile noch lange erhalten bleibt.
Freundlicher Gruss
Beat
Wie Waldi 04.03.2010, 17:59 Ich find gerade den link zu der Vorgeschichte nicht.
Jörg ist jedenfalls mit der Mentalität der Chilenen schon vorher unglücklich gewesen.
"mi casa es tu casa" oder "mein Haus ist dein Haus"
Die Erfahrungen sind bestimmt sehr verschieden, ich habe sie etwa so wie im Zitat gemacht, allerdings war ich nicht so lange in Südamerika.
"cuídate"
Hier in der Domrep. ist das auch so aehnlich,wie Beat es beschreibt und ich kenne Leute,die gehen immer nach Chile in den Urlaub und finden das Land und die Leute klasse.
Fuer uns Europaeer ist es manchmal schwierig mit dieser "Manana"Mentalitaet zurechtzukommen und wenn man wie Joerg die Nase voll hat,dann kann man das Land ja wieder verlassen.
Hasta luego:lach3:
Hallo,
das sogenannte 'Wohlfühlen', in einem Land, hängt immer von den eigenen Ansprüchen und Erfahrungen und dem Wahrnehmen ab.
Ich möchte nicht undankbar sein, da ich hier seit 15 Jahren lebe und es mir, bis auf wenige Ausnahmen, nicht schlechtgegangen ist.
Automatisch ist man hier als Nordeuropäer mit der Oberschicht gleichgestellt, aber von dieser nicht angenommen, es sei denn man arbeitet in der Botschaft, oder in einem deutschen Unternehmen, in höherer Position.
Hier in Chile sind 'Seilschaften' sehr stark ausgeprägt, man lernt sich hier im teuren, bezahlten Kindergarten kennen, geht weiter über Privatschulen und Universitäten und hält ein lebenlang zusammen. Es ist eine Feudalgesellschaft, als Kind der Oberschicht hat man, egal was man tut, oder leistet, einen Anspruch auf ein angenehmes Leben und wird dabei selbst von der Polizei nicht belästigt. Diese ist grösstenteils korrupt, wie auch 99 % der Richter und Staatsanwälte.
Man kennt seine Leute bei der Bank, Finanzamt usw, lebt in einem eingezäuntem und bewachtem Gebiet, hat schlechtbezahlte Hausangestellte, Gärtner, Kindermädchen, Malls, Ferienorte an der Küste in den Bergen, an den Seen, sowie Gutshöfe. Heile Welt.
Dann kommt die Bussi-Bussi Gesellschaft, wo 'mein Haus, ist dein Haus' als hohle Floskel im Raum steht. Man lebt nicht ganz so exquisit, mehr auf Pump und muss mehr zeigen, was man hat. Kultur wird kleingeschrieben, aber man lebt in einer unübertroffenen Arroganz.
Der Rest kämpft um's Überleben, ist total verschuldet. Für die Kinder werden enorme finanzielle Anstrengungen gemacht, um sie ins private Schulsysthem zu bringen, damit sie es einmal besser haben.
30 % der Chilenen sind arm, wobei arm heisst, sie haben weniger als 50 Dollar im Monat zum leben. 60 %, die Mittelschicht, verdient um den Minimallohn herum, d.h. 200 Euro im Monat.
Der Staat, der über hohe Kupfereinnahmen verfügt, fängt diese mit staatlich finanzierten Wohnungen und Häusern auf, wo sie nur Minimumpreise für Strom und Wasser zahlen müssen. Man lebt mit 3 Generationen auf 36 qm zusammen. Rentner müssen arbeiten, bis sie umfallen, Väter arbeiten, oder sitzen im Gefängnis, Kinder handeln mit Drogen, oder brechen ein, da sie bis 16 nicht bestraft werden können. Zukunftsperspektive haben sie nicht. Einmal arm, immer arm.
Ärztliche Versorgung ist schlecht, für Arme aber gratis. Reiche gehen in extrem teure Privatkliniken.
Als Hundeliebhaber ist man schlecht dran, Wälder, Felder und Wege sind privat, auf der Strasse gibt es tausende Streunende Hunde. An Flüssen, Seen gibt es keine Wege und ringsrum ist alles Privat. Die Landschaft ist grossartig, aber alles ist eingezäunt und überall ist Armut.
Im letzten Jahr ist in 38 % aller Privathäuser eingebrochen worden, die Politiker werden immer korrupter und dreister. Internationaler Drogenhandel und Geldwäscherei, wird hier gross geschrieben. Betrügereien, auch sehr gerne an Ausländern, werden kaum geahndet.
Ich kenne in Santiago ein Rentnerehepaar aus der Schweiz, die leben eingezäunt im Reicheleuteviertel, brauchen keine Steuern zu bezahlen und fahren nur in wohlsituierte, bewachte Urlaubsorte, oder fliegen nach Europa. Chile und Chilenen kennen sie kaum, fühlen sich aber sehr wohl hier.
Mein Thüringer, verkrachte Existens, ohne Schulausbildung und Beruf aus Deutschland, hat hier als 'europäischer Oberschichtler', ein gutverdienendes Mädel geschwängert, sie geheiratet und lebt ohne arbeiten zu müssen, als Hausmann, mit Hausangestellter und fühlt sich sauwohl. Er möchte auch garnicht zurück. Kultur hat er nie kennengelernt, deswegen vermisst er sie auch nicht.
Ich fühle mich nicht wohl, so wie die Einen zu Leben und das andere gefällt mir überhaupt nicht.
Vielleicht bin ich zu sehr in der sozialen Marktwirtschaft aufgewachsen und habe es zu leicht als Grossbürgerssohn gehabt, aber meine Ansprüche ans Leben, werden hier nicht erfüllt. Ich sehe die Ungerechtigkeiten und möchte nicht daran teilnehmen.
Das ist mein moralischer Anspruch und ich bin gerne bereit dafür zu verzichten und wieder neu anzufangen.
Gruss
Jorg
Samtschnauze 04.03.2010, 22:20 @Jorg
Ich kann Dich gut verstehen, auch wenn es einem oft in Europa spießbürgerlich vorkommt und sich bei mir in den letzten Monaten und Jahren auch ein gewisser Frust aufgebaut hat gegen den Staat und manche Ansprüche meiner lieben Mitbürger, so ist es doch kein Vergleich in Ländern wie Chile etc. zu leben.
Besonders wenn man nicht abgeschottet in Privilegierten-Exilen leben möchte bzw. reich und/oder ohne soziales Gewissen sein Leben verbringt.
Ein Bekannter von mir hat einige Jahre in der Dom.Rep gelebt und für eine Sicherheits-/Baufirma gearbeitet. Er wollte mich engagieren um eine Gebrauchshundezucht mit anschließender Ausbildung der Hunde bzw. den Verkauf an die Privilegierten/reiche Europäer, aufzubauen - da sehr große Nachfrage herrschte. Er zeigte mir aber auch das Leben der Einheimischen und alle Nachteile dort auf. Ich hab dankend die Hände davon gelassen. Inzwischen ist auch er wieder in der Heimat aufgeschlagen und hat sich hier ein bürgerliches Leben neu aufgebaut.
Leider kenne ich deinen Namen nicht, also nur hallo
Ich glaube man stumpft im eigenen Land ab und nimmt nur noch alles, als etwas Selbstverständliches wahr.
Ich sehe heute Deutschland und Europa als etwas sehr Positives. Die Europäer müssten sich nur mal des Positiven erinnern und nicht nur Versuchen, einer etwas Grössenwahnsinnigen Subkultur nachzueifern.
Europa war in den letzten 500 Jahren, Spielball, wirtschaftlischer Grossmacht Interessen (England), wobei einzelne Staaten in ihrer Dummheit (Deutschland, Frankreich), der Raffgier ihrer Regenten (Österreich), sich besonders hervortaten.
Zum Glück sind die Amis mit ihrer Krise mal richtig auf die Schnauze gefallen und haben die Engländer dabei mitumgeworfen, wobei ich nichts gegen sie habe.
Europa bräuchte jetzt mal ein paar intelligente, nicht manipulierbare Politiker, die Positive Akzente setzen und nicht pöstchengeile Populisten, oder ich sehe für die Zukunft folgender Generationen schwarz.
Das Resultat kann man dann hier in Süd-Amerika sehen, ein paar Milliardäre, die fast alles besitzen und manipulieren, eine kleine reiche Schicht, Geldgeile, unfähige und korrupte Politiker, sowie eine tumbe, gut kontrollierte Würstchenkauende Masse, die ums finanzielle Überleben kämpfen werden.
Gruss
Jorg
Samtschnauze 05.03.2010, 08:12 @Jorg
Ich heiße Marietta - damit Du auch einen Namen zum Nick hast :lach4:
Ja Du hast leider recht. Auch in Europa herrscht Korruption und Populismus bis zum Erbrechen. Nur wird er besser kaschiert, als z.B. in Südamerika. Der Mittelstand stirbt langsam aus, die Einkommensschere klafft immer weiter auf, auch wenn man fleißig arbeitet bedroht einen die Armut, aber damit sich das Volk (was in Ö eh nicht so schnell der Fall sein wird, denn dazu sind wir eh zu faul ;) ) nicht etwa auflehnt, wird zumindest ein Mindesstandart (Auto, Fernseher, Schnitzel, Bier etc.) erhalten bzw. dann noch schnell ein kleine Gruppe (HH) von populistischen Politikern und den Medien ins Aus geschossen. Sie sind am besten an Allem Schuld und dann hat die breite Masse was zum Draufhacken. Somit können unsere Regierenden wieder schalten und walten wie sie möchten.
Natürlich gibt´s auch Gutes und Schönes und wahrscheinlich haben wir schon verlernt es zu sehen :hmm:
Danke Marietta,
du sprichst mir aus der Seele.
Dabei habe ich überhaupt keinen Bock zu meckern, dafür lebe ich viel zu gerne und habe hier gelernt, mich auch an kleinen Dingen zu erfreuen.
Von einem Wiener Schnitzel, könnt ich manchmal träumen, die gibts hier nicht:hmm:
Schön das ich hier nette Leute am kennenlernen bin:lach4:
Gruss
Jorg
@Marietta: das hast Du schön ausgedrückt :ok:. Ich habe auch das Gefühl, dass es bei uns gar nicht so viel anders aussieht, nur das sich alles auf einem etwas "höherem" (was das Geld betrifft) Niveau abspielt.
Emmamama 05.03.2010, 10:57 Hallo,
kann bei vielem was Marietta schreibt nur zustimmen - sind in etwa die Gründe, die mich bewogen haben, Deutschland den Rücken zu kehren, ebenso wie Jörg, denn der nennt einige Gründe, warum ich wieder zurückgekommen bin.
Auch wenn die Zeit in Spanien nicht zu den Glanzlichtern meines Lebens gehört, ist es doch eine Erfahrung, die ich inzwischen nicht mehr missen möchte und die meinen Blick auf Deutschland deutlich verändert hat.
Es sind immer noch die gleichen Dinge, die mich stören, aber ich sehe sie mit einer weitaus grösseren Gelassenheit, suche mir meine Nischen und Freiräume - und ganz wichtig- mir sind die Spielregeln vertraut, nach denen hier gespielt wird, ob sie mir gefallen oder nicht.
Und so sehr man auch über Korruption und Populismus, der zweifellos vorhanden ist, meckern kann, man hat es doch über weite Strecken selbst in der Hand, ob man da mitmacht. Das lässt einen deutlich toleranter werden, was aber nicht mit einer "Sch***ss-Egal-Haltung" zu verwechseln ist.
Ja, Heike, aus Deinen genannten Gründen bleibe ich auch hier.
Ich mag die Landschaft hier, liebe die unterschiedlichen Jahreszeiten und habe hier in Ostfriesland meine einsame Nische gefunden :D und will hier auch nicht mehr weg. Ausserdem gibt es hier ja auch viele tolle Menschen :lach3:
(Ich habe 21 Jahre in Düsseldorf gelebt, wo ich es denn dann doch nicht mehr aushalten konnte/wollte).
Emmamama 05.03.2010, 12:06 @Ute
Ostfriesland ist mein Traum :D
Die Kartons sind im Geist bereits gepackt - was mir nur noch fehlt, ist der Job dort, der mir die täglichen Brötchen und den Hundemampf beschert :kicher:
Ich denke gerne an den Grafenbergerwald und das Zooviertel, die Rheinwiesen und den Burghof. Auch meine Altstadtzeit habe ich nicht vergessen. Habe die Schulbank mit den Toten Hosen gedrückt und Kraftwerk in der Aula gehört. Rethelgymnasium:lach4:
Auch fand ich Düsseldorf immer sehr international und nicht so engstirnig.
Das mir die Schicki-Mickis nicht gefallen haben, kann ich Düsseldorf nicht verleiden. Gab aber genug 'Normale'.
Heute lebe ich lieber auf dem Lande auch wegen Hunde, möchte aber die Nähe einer internationalen, aufgeschlossenen Stadt nicht missen.
Wenn ich Flachland haben haben möchte, geh ich zum Niederrhein und wenn ich Hügel will, das Bergische Land. Kultur gibts im Radius von 100 Km überall.
Gruss
Jorg
Samtschnauze 05.03.2010, 23:17 Danke für den vielen Zuspruch :sorry:
Ich muß gestehen, daß ich durch die letzten Monate "gezwungen" wurde mich mit politischen und sozialpolitischen, sowie medialen Problemen auseinander zu setzen (neues Hundehaltegesetz in meinem und einem benachbarten Bundesland und dadurch entstandene Diffamierungen etc.). Und natürlich auch durch die wirtschaftliche Krise. Ansonsten gehen mir solche Themen eher auf die Nerven, aber derzeit kann ich halt einfach nicht nur meinen Interessen - eben den Hunden - fröhnen, weil sich diese Dinge vermischt haben.
Was mich inzwischen extrem ankotzt ist die Tatsache, daß wir/ich HH inzwischen verbiegen müssen bis zum Gehtnichtmehr. Jeder Mitbürger verlangt Empathie für sich und seine Ängste und Sorgen, daß ihn ja kein Hund auch nur mehr anatmet. Aber bitte wo bleibt die Empathie für uns/mich??!!! Wir tragen oft mehr als Andere zur Wirtschaft (Futtermittel, TÄ etc.) und Steuern (welche ja nicht zweckgebunden sind und z.B. in den Straßenbau für die Allgemeinheit fließen) bei und doch werden wir als Kollateralschaden in der Vorwahlzeit der von uns gewählten Politiker hingenommen.
Und bitte mich jetzt nicht als Rechts o.Ä. abstempeln, aber ich seh inzwischen schon echt nimmer ein, daß Emigranten bei uns in Ö mehr Rechte haben, als wir "Einheimischen". Von den ganzen staatlichen finanziellen Einbußen die wir tragen müssen (10 Emigranten gehen mit einer E-Card zum Arzt, obwohl nur einer Sozialversicherung zahlt z.B.)abgesehen, bis dazu, daß man sich als HH von denen beschmipfen lassen muß, oder mein Sohn mit Steinen beworfen wird, aber man darf ja nix sagen, weil das ist nicht political correct :hmm:
Aber da auch ich für 2 1/2 Jahre im Ausland gelebt habe, mein Schwager schon seit 20 Jahren und ich auch da einigen Einblick bekommen hab, bin ich trotzdem froh wieder in meiner Heimat zu sein.
Ich liebe das Essen, die Natur, auf den heurigen extrem langen und kalten Winter könnt ich zwar verzichten, aber zu Weihnachten Schnee das hat was ;) Ich liebe das Wasser, daß man aus dem Wasserhahn trinken kann, ohne Montezumas Rache zu fürchten, frisch gepflücktes Obst und Gemüse, ein frisches Bauernbrot mit echter Butter und Schnittlauch drauf, Wiener Schnitzel sowieso und ich gestehe, daß ich auch den Österr. Dialekt "pflege" und auch z.B. besonders gern den Tirolern und Kärtnern zuhöre. Ich bin stolz eine Österreicherin zu sein, auch wenn wir nicht so toll Fußballspielen ;) Wir haben auch gute Musiker und eine nicht zu verachtende Kulturszene.
Und wie heißt es so schön in unserer geheimen Bundeshymne von Reinhard Fendrich....do kaun ma moch´n wos ma wü....do bin i her...do g´her i hin....do schmützt des Eis vo meina Söh...wiar von an Gletscha im Aprü...a waun ma´s scho vergeßn haum....i bin Dei Opfe Du mei Staumm....und sog i am End der Wölt voi Stolz und waun ihr woit´s a gaunz allan...I am from Austria
(Übersetzung: da kann man machen was man will, da bin ich her, da gehör ich hin, da schmiltzt das Eis von meiner Seele, wie von einem Gletscher im April....auch wenn wir es schon vergessen haben, ich bin Dein Apfel Du mein Stamm und sag ich am Ende der Welt voll Stolz - und wenn ihr wollt auch ganz alleine....I am from Austria)
:lach3:
Geht mir genauso Marietta,
Ich habs nach 16 Jahren Ausland auch gelernt, bin wieder stolz darauf, Deutscher zu sein, auch wenn ich unseren Extremissmus nicht liebe und mich manchmal wundere, was aus meiner Heimat geworden ist und wie wir es haben zulassen können.
Intoleranz, Missstände und Dummheit findet man überall. Sie kommen und gehen.
Die Menschen sehen das Positive nicht mehr, vergessen ihre Kultur und ihre Herkunft.
Wenn ich hier Berichte über Deutschland sehe, freue ich mich nicht über die neuesten Bürotürme in Berlin, oder Frankfurth und wie fortschrittlich jetzt alles ist, aber mir laufen die Tränen runter, wenn ich das Rheintal sehe, ich könnt Hassgefühle kriegen, wenn ich sehe, was mit Mannesmann passiert ist, wenn ich die Neo's marschieren sehe, oder Manager ihre Kröten in die Schweiz schmuggeln und Millionen dafür kriegen, das sie wieder was kaputt gewirtschaftet haben.
'Wir haben keine Kultur, wo wir den Schinderhannes, oder den Stoertebecker, als Helden verehren'.
Wie schön wäre es gewesen, wenn die Ami's nochmals hätten für Bush wählen können.:hmm:
Gruss
Jorg
Emmamama 06.03.2010, 11:44 Ja, Marietta, das meine ich mit der geänderten Sicht auf die Dinge...
Das was ihr mit der Hundehetze imho mitmacht, gab´s ja so extrem in Deutschland vor zehn Jahren... Ich weiss nicht, ob es besser geworden ist, oder ob ich mich einfach dran gewöhnt habe.
Inzwischen gelingt es mir jedenfalls über weite Strecken, die Diffarmierungen, die nach wie vor stattfinden zu ignorieren und ich freue mich über Einzelne, die ich mit meinen Hundis "überzeugen" konnte.
Ganz ähnlich die Hartz4-Debatte... Ich könnte einfach nur kotzen, wenn ich mir anhören muss, wie blöd ich eigentlich sei, für so´n bissel Kohle arbeiten zu gehen (Ja, klar, ich weiss, es gibt auch noch die anderen...), da denk ich dann auch: Euch geht´s noch viel zu gut und krieg ´ne Krise, wenn ich mir ankucke, wie gesunde 20-jährige sich bestens auskennen, welche Sozialleistungen ihnen zustehen, weil sie "Zeit für ihre persönliche Entwicklung" brauchen.
Inzwischen ist für mich der alleinige Masstab, ob ich in den Spiegel kucken kann - und so lebe ich. Dieses Motto, das hier unter der Signatur steht is nicht zufällig:D
@Jörg
Was du über D-dorf schreibst, hört sich schon ein bissel verklärt an. Wann warst du denn das letzte Mal hier? Die Altstadt ist fest in touristischer und Junggesellenabschiedsparty-Hand und noch nicht mal der Weisse Bär ist mehr da, wo er immer war - aber dafür wird Fortuna demnächst wieder erstklassig sein:ok:
Hi Heike,
zuletzt vor 12 Jahren, in der Altstadt vor 28 Jahren.
Verklärt? Nein, ich erinnere mich halt gerne, weil's eine schöne Zeit war, aber ich suche nicht meine Vergangenheit, ich leb ja in der Gegenwart, ob sie mir gefällt ist 'ne andere Frage.
Wenn ich die 'hirn- und einfallslose' oberflächliche, schlaffe Jugend hier sehe, bin ich froh, das ich meine Jugend lange hinter mir habe.
Trotzdem lebe ich gerne, denke positiv an das was noch kommen wird, suche mir meine Freiräume und versuch das zu machen, was mir Spass macht und kann immer noch in den Spiegel blicken, ohne mich zu schämen.
Gruss
Jorg
Samtschnauze 06.03.2010, 21:41 Sagt mal Leute, sind wir wirklich schon soooo uralt, daß wir uns an die "guten Alten Zeiten" erinnern??!! Wir hören uns schon an wie im Altenheim :kicher:
Si Senora,
und ich finds goil.
War halt nicht so eine komplizierte Zeit, man hatte nicht immer so ein schlechtes Gewissen, gab eigentlich nur Konflikte mit der erzkonservativen Elterngeneration, um enge Jeans, lange Haare und der 'Negermusik'. Meditierten:D mit Pink Floyd, Yes, fuhren mit der Guzzi nach Paris zum Frühstücken, waren mal eben am Wochenende in Südfrankreich, alles nach dem Motto, der Weg ist das Ziel. Aids kannte auch keiner, es wurde noch Blues getanzt. Rottis waren noch Metzgerhunde. Geld konnte man überallverdienen und es reichte zum Leben und tanken. Wir fuhren auf einer Klassenfahrt mit dem Schlauchboot, die Rhone runter, traten kollektiv aus der Kirche aus.
Warum sollte ich mich nicht gerne daran erinnern?
Hab ja auch Urviecher als Hunde, fahre immer noch alte Autos, höre die Musik von damals, auch heute noch und manchmal sehr laut, trage immer noch Jeans und Turnschuhe, rauche noch genau so gerne, bin etwas 'hellblonder' und schwerer geworden.
Gruss aus dem Altersheim :lach4:
Jorg
Samtschnauze 07.03.2010, 00:07 @Jorg
Si Senior ;)
Trage noch immer Röhrenjeans (paß immer noch in 34/36 rein und sind inzwischen wieder modern) , rauche auch immer noch, tanze noch immer zur gleichen Musik oder gröhle sie beim Autofahren, statt Jogging-High von Adidas trage ich halt JW-Trekkingboots weil Erstere nicht mehr erhältlich sind und Zweitere auf nassen Wiesen mehr Halt bieten, meine Haare trage ich halt aus praktischen Gründen kürzer, dafür aber wieder mehr in meiner Naturfarbe, meine Autos sind innen immer noch nicht sauberer als damals bzw. meist knapp vor dem Verschrotten, doch dafür kann man noch selber Hand anlegen. Würde wieder gern mit einem Motorrad herumdüsen, aber nicht mehr mit einer Straßenmaschine, sondern mit einer Chopper (manchmal spürt man das Alter doch in der Wirbelsäule) :D Kann mich noch gut an das Testbild nach Sendeschluß und an nur 2 Kanäle erinnern, es gab auch keinen IPod sondern Kasettenrekorder, wo bei den Lieblingslieder das Band eierte oder man bei einem Bandsalat mit einem Kugelschreiber nachhelfen mußte.
Wer kann sich noch an die wirklich heißen Sommer und deren Nächte erinnern, wo man heimlich nackt baden ging und auf den Sonnenaufgang gewartet hat?
Im Herzen bin ich so spätestens mit 30 stehen geblieben....das Gesicht wird alt, aber das Herz bleibt jung :D
P.S.: Pssssttt...bitte nicht bei den Pflegern verpetzen, daß ich um diese Uhrzeit noch online bin
Emmamama 07.03.2010, 00:21 Ich wollte ja eigentlich zu diesem Threat nix mehr schreiben... Wegen Altersheim und so...:D
Abba ich glaub auch, dass ich gern da bin :ok:
Meine 501 ist nach 25 Jahren wieder in, passt auch noch, zum rocken geh ich nicht auf 80er oder Ü30-Parties, sondern RockHistory, mein Auto is zwar zuverlässiger, aber über´s Aussehen reden wir besser nich - und letzten Sommer war ich im Rhein nachts schwimmen - zur Verhinderung öffentlichen Ärgernisses besser nachts. Und was ich trink und rauch sach ich nich!
Schönen Gruss vonner Pflegestation :boese1:
Hi Marietta,
wenn ich wieder zurück bin, muss ich unbedingt mal wieder die Brennerlandstrasse, nach Verona runterdonnern. Bei Interesse meld ich mich mal, wenn du mitwillst, kannste dir aussuchen, ob du mit einem Auto von 1927, oder von 1936 mitfahren möchtest, die haben ihre Verschrottung schon mehrfach überlebt:p
Den Kassettenrekorder musst du aber mitbringen, da kein Radio vorhanden.
Gruss aus dem Alterheim :lach4:
Jorg
@ Heike :ok:
willkommen im Club,
ich hätte eigentlich von Lewis einen Preis verdient, da ich schon seit fast 40 Jahren 501 trage. Die Grösse ist im laufe der Zeit quadratisch geworden :schreck: , aber ich fühl mich trotzdem wohl.
Hatte doch recht gehabt, scheint immer noch vernünftige Leute in D-dorf zu geben, auch wenn wir langsam zu müffeln scheinen.
gruss
Jorg
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