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Aggression und extreme Verlustängste
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Hallo,
auf dieser Seite geht es um das Thema „Aggression und extreme Verlustängste” und alles was damit zu tun hat.
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Schöne Grüße, Markus
Hallo zusammen,
mein Name ist Lilly und ich habe gemeinsam mit meinem Freund einen 2 Jahre alten Dobermann- Alano Mischling namens Spyke. Wir haben Spyke bekommen als er 3 Monate alt war.
Nun zu unseren meiner Meinung nach massiven Problemen:
Spyke wurde vom Vorbesitzer mehrfach eingesperrt, was wir erst nach ca. 6 Monaten erfahren haben. ( Wir vermuten, dass er starke Verlustängste hat, wenn wir weg gehen. Wir glauben er hat noch weitere schlimme prägende Erlebnisse gemacht- doch dazu schilder ich gleich weitere Symptome. ) Spyke bleibt bis heute keine 5 Minuten alleine zu Hause. In der Woche ist Spyke bei meinem Freund und am Wochenende ist er bei mir. Sobald ich die Haustüre verlasse ( auch wenn ich draussen vor der Tür stehen bleibe, wo er mich sieht ) jault er los. Das Jaulen ist extrem laut und hört sich so leidend an, dass bereits schon öfters Nachbarn vor der Tür standen, weil sie sich sorgten. Seit fast 2 Jahren verbringe ich mein Wochenende mit ihm zu Hause. Kann noch nicht mal einkaufen fahren. Das ist nur ein Problem!!!
Nun ein weiteres viel größeres Problem:
Wenn er auf der Strasse einen Hund sieht knurrt er und zieht heftig an der Leine Richtung Hund ( allerdings nur bei Rüden- allerdings ohne Ausnahme) Er nimmt mich und meine Kommandos nicht mehr wahr- ich kriege ihn nicht beruhigt. Ich muss ihn dann ins Sitz verweisen, da er mittlerweile 60 Kilo wiegt und ich manchmal Angst habe ihn nicht mehr gehalten zu bekommen.
Nun schildere ich, in welchem Ablauf es dazu gekommen ist:
Wir besuchten von anfang an eine Hundeschule. Spyke fühlte sich sehr wohl und verstand sich auch mit jedem Hund. Wenn ihn ein Hund auf der Strasse anknurrte zeigte er Angst, indem er sich hinter mir versteckte. Er wurde sehr häufig von anderen Hunden gezankt.Als er dann 1 Jahr alt wurde fing er an kleinere Hunde anzuknurren und zu jagen.Aber er biss nie zu. Meine Angst wurde immer größer und somit ließ ich ihn immer seltener von der Leine. Heute weiß ich, dass das ein großer Fehler war!!!
Wo er dann ca. 1 Jahr und zwei Monate alt war kam es zu einer heftigen Beisserei. Ein frei laufender Hund kam aus dem Nichts und biss ihn. ( Spyke war an der Leine ) Er wehrte sich lediglich, was allerdings zu einer bösen Bisswunde am Hals des anderen Hundes führte. Nach dem Vorfall hatte ich ca. 2 Monate richtig Angst mit ihm raus zu gehen und überließ meinem Freund die langen Spaziergänge. Wir entschlossen uns die Hundeschule zu wechseln. Uns wurde eine Hundetrainer empfohlen, der sich auf aggressive, dominate und zugleich ängstlichen Hunde spezialisiert hat. Mein persönliches Ziel war es auch meine Unsicherheit beim Treffen anderer Hunde zu bekämpfen ( was glücklicherweise auch geschah )
Hier eine Beschreibung zum Gruppentraining:
10- 15 Hunde auf dem Platz. Fast alles auffällige Hunde.
Dort wurden Übungen gemacht wie: An anderen Hunden eng vorbei gehen oder den Hund ins Sitz verweisen, während die anderen Hunde an ihm vorbei gehen. Slalom durch die Hunde durch gehen..Das Problem war, dass die Hunde zu 90 % knurrten, bellten und in der Luft schnappten, wenn ein anderer Hund vorbei ging oder sie selbst an anderen Hunden vorbei gehen sollten. Zeigte der Hund zu starkes Knurren oder bellen, musste man mit den Hunden immer näher auf einander zu gehen und sie Rücken an Rücken hinsetzen um sie zu beschwichtigen.Wir glaubten den Worten des Trainers und hofften sein Verhalten an der Leine zu ziehen zu unterbinden. Doch genau das Gegenteil trat ein.Nach drei Monaten wollte Spyke auf alle Hunde ( ausser Hündinnen ) drauf.Während des Trainings bekam Spyke Schuppen im Fell, gähnte auffällig viel und stand demnach extrem unter Stress. In diesen 3 Monaten fing er auch an Menschen auf der Strasse und zu Hause anzubellen, zu knurren und sprang auch oft an Menschen hoch ( Verhalten zeigte sich draussen nur an der Leine. In der Wohnung kam es auch schon vor, dass er an fremden Menschen hoch sprang und knurrte ohne Leine ) Das beschriebene Verhalten zeigt er heute auch noch. Er knurrt sogar Kinder auf der Strasse an. Ich bin so verzweifelt und traurig darüber, dass der Zustand trotz Bemühungen immernoch unverändert ist.
Letzte Woche waren wir wieder in der alten Hundeschule. Dort stellten wir uns mit ihm hinter einen Zaun, um die die anderen Hunde und seine Reaktion zu beobachten. Zunächst knurrte er einen Rüden an- allerdings nicht so laut und intensiv wie in der anderen Hundeschule. Nach ca. 5 Min. zeigte er sich total lieb und wollte sogar mit dem Rüden spielen.
Verhalten zu Hause:
Er ist der liebste Hund und lässt sich alles von uns gefallen. Er sieht uns als seine Rudelführer an, zeigt allerdings ab und an dominantes Verhalten wie heulend aufs Bett springen, auf das er nur auf ein bestimmtes Kommando kommen darf- und nur kurz!!!
Er ist extrem unruhig. Heult sehr oft einfach rum im Körbchen, auch wenn wir zuvor lange draussen waren oder Konzentrationsspiele gemacht haben. Ich habe das Gefühl, dass er sehr frustriert ist. Er hat mittlerweile nur noch eine Spielgefährtin, die er seit klein auf kennt. Zu groß ist für mich die Gefahr, dass er auch auf Hündinnen drauf gehen könnte!!!
Beide Trainer, bei denen wir waren meinen, dass er einfach unsicher ist und nicht aggressiv sei.Ausserdem habe er wahrscheinlich ADHS.
Er hört sehr gut auf die Grundkommandos.
Spyke ist nicht kastriert- hat allerdings einen Hormonchip. ( Von einer Kastration wurde uns abgeraten, da sich sein negatives Verhalten durch den Hormonchip nicht verändert hat und die Gefahr, dass er nach einer Kastration auch Hündinnen anfallen könne zu groß sei ) Wie blöd es klingt, aber genau zum Zeitpunkt des Einsetzens von dem Chip wurde er so Verhaltensauffällig. Ich weiss nicht mehr weiter.
Problem Nummer 3: Spyke im Auto
Spyke saß anfangs hinten auf der Rückbank und wir schnallten ihn ordnungsgemäß an. Er heulte vom ersten Tag an ununterbrochen im Auto.
Ausser, wenn er seinen Kopf auf meine Schulter legte!!!
Nachdem er anfing, seinen Hundegurt, wie auch meinen Sitzgurt von der Rückbank zu zerbeissen und den Aschenbecher kaputt zu kauen entschlossen wir uns ihn nach hinten in den Kofferraum zu setzen. Wir holten uns ein Netz als Trennwand,dass er dann schließlich auch zerbiss. Derzeit haben wir noch keine neue Sicherung. ( Werden wir aber sehr bald ändern ) Jetzt ohne Trennwand hängt er oft mit den Vorderpfoten über dem Sitz und will nach vorne. Das Heulen hat immer den gleichen Ton- bis auf den Moment, wenn er das Ziel ( Wiese, Park,... ) sieht. Dann flippt er total aus. Das Jaulen wird immer lauter und penetranter.Die Vorderpfoten legt er fast immer über die Rückbank. Kriege ihn dann auch nicht mehr ins Sitz.
Hat jemand einen Ratschlag für uns??? Ich wäre euch sehr dankbar :ok:
Was ist nur los mit ihm???
Hallo!
Danke für den Beitrag!
LG Nadine
Hallo Lilly.
Willkommen im Molosserforum.
Hier gibt es viele Leute die dir bestimmt helfen koennen (auch wenn der Ton manchmal rauh ist). Ich habe deinen Fred schon im Dogforum gesehen, da habt ihr ja ganz schoen was am Hacken.
Ich druecke dir die Daumen dass jemand vieleicht einen guten Trainer in deiner Naehe kennt, vielleicht schreibst du noch woher du kommst?. :)
Hallo und herzlich willkommen :lach4:
Es ist sehr schwer etwas aus der Ferne zu sagen, hoffe auch Du bekommst hier etwas Hilfe und Tipps.
Während des Trainings bekam Spyke Schuppen im Fell, gähnte auffällig viel und stand demnach extrem unter Stress. In diesen 3 Monaten fing er auch an Menschen auf der Strasse und zu Hause anzubellen, zu knurren und sprang auch oft an Menschen hoch
Ich weiß nicht wenn ich das so lese ob Gruppentraining wirklich das richtige für Deinen Bub und auch für Dich ist.
Er hat scheinbar heftig Stress im Gruppentraining, man schmeißt ihn ins kalte Wasser und er muss einfach da durch. Nicht für jeden Hund das richtige finde ich. Vielleicht wäre "erstmal" Einzeltraining eine gute Alternative?
Und sich dann langsam vorarbeiten, auch an andere Hunde, Menschen, Kinder etc.
Er nimmt mich und meine Kommandos nicht mehr wahr- ich kriege ihn nicht beruhigt.
Er muss auch lernen sich an Dir zu orientieren und ich glaube so aus der Ferne das Deinem Bub das Vertrauen auch zu Dir fehlt und er keine Sicherheit bei Dir verspürt?
Bestimmt hat das auch mit Deiner Unsicherheit und Angst zu tun, was natürlich teils auch verständlich ist bei seinem Verhalten.
Wo wohnst Du? Gibt es bei Dir gute Hundetrainer die Einzeltraining anbieten?
Vielleicht gibt es auch Leutchen hier die in Deiner Nähe wohnen.
:lach3:
Hallo erstmal und Willkommen. Eine Nette Mischung habt ihr da.
Und eine ganz schöne "Baustelle".
Daß Rüden unverträglich mit anderen Rüden sind, ist bei den beteiligten Rassen ja nichts ungewöhnliches. Aber man kann ja den Hund im abgesicherten Modus, also MK, Gassi führen und daran arbeiten.
Bezüglich der Leinenaggro sollte dir ein guter Hundetrainer helfen können.
Habt ihr bezüglich jaulen/heulen beim alleine bleiben/Auto fahren auch schon mal an Frust gedacht? Kennt euer Hund Frust? Oder wird sofort betüddelt, wenn er seine "Masche" abspult?
Ist alles sehr schwierig von der Ferne aus, aber holt euch einen Trainer, der sich auskennt und auch den Weitblick hat, den so mancher "Trainer" leider vermissen läßt.
Und ich finde du solltest erst in Einzelstunden gewisse Basics (Leinenführung,Orientierung,...) erarbeiten, bevor du deinem Hund den Streß der Gruppenstunden antust.
Renate + Jorden 14.12.2012, 10:25 Wir hatten einen Deutschen Schäferhund der am Anfang auch ein Terrorist war. Er zerlegte das Auto, er jammerte und jaulte bei der Fahrt und wollte immer " ankommen " Wobei es egal war ob das Ziel angenehm war ( Hundewiese, Park, Fluss ) oder die Arbeit der Tierarzt. Zuerst wie bei Euch, ein Gurt auf dem Rücksitz, dann der Laderaum vom Kombi, mit dem Ergebnis, sein Umfeld wurde zerlegt und er heulte wie verrückt. Dann unsere Rettung, eine Transportbox vom Flughafen. Er konnte so nur den Himmel sehen aber nicht mehr die Gegend. Von der Sekunde an war die Autofahrt ein Vergnügen mit ihm, denn man hörte ihn nicht mehr und er kam total entspannt heraus.
Ein Jahr lang bestrafte er mich, selbst wenn ich nur in den Keller ging um Wäsche aufzuhängen, kam ich wieder ein geheule und eine rausgerissene Türzarge. Von da an habe ich systematisch daran gearbeitet ihn vom Kopf her auszulasten, zugegeben vor 20 Jahren und den damaligen Hundepätzen jetzt auch nicht ideal, würde ich heute auch so nicht mehr machen, aber unsere Arbeit, die darin bestand jeden Tag zu fährten, 3-4 x pro Woche zum Hundeplatz zu gehen und die üblichen Übungen, von Unterordnung und Schutzdienste und Suche abzuleisten, brachten Erfolg. Er war hingerissen wenn ich ihn für eine gute Sache lobte. So bekam er die Ansage Platz, dann einen Pulli, Schal, Tasche irgend ein Gegenstand von mir, den ich vor ihn legte und er sollte ihn bewachen. Das kam seinem Trieb sehr gelegen, denn er liebte es irgend was anzustieren und zu bewachen. So kam ich also vom Keller hoch, mein Terrorzwerg lag vor dem Ding und als ich ihn lobte, heulte er vor Freude.
Das liegt jetzt lange zurück und bestimmt gibt es heute eine besser Auslastung, daher würde ich auch einen Trainer bitten in Einzelstunden für ihn eine passende Kopfauslastung zu finden und am Gehorsam so arbeiten, dass es auch ihm Spass macht Dir zu gefallen.
Ihr bekommt das mit Hilfe ganz bestimmt in den Griff, ich wünsche Euch alles Gute dazu.
VG
Renate
Würde mich anschliessen. Hilfe vor Ort suchen.
Eigentlich sind das "Standard Problemchen", die mit guter Unterstützung in den Griff zu kriegen sein sollten.
Vielen lieben Dank für die vielen Antworten.Ich möchte ja, dass Spyke wieder eine Hundeschule besucht. Aber ich bin total unsicher was für eine Hundeschule geeignet ist? Eher eine Hundeschule, die mit Strenge und klaren Kommandos arbeitet, oder eine Hundeschule, die sich voll und ganz auf die Körpersprache des Hundes spezialisiert und wo die Übungen dem Hund durch Liebe und Vertrauen beigebracht werden???
Hätte am liebsten jemanden, der sämtliche Verhaltensweisen des Hundes erkennen kann. Jemand der mit Gassi geht und mich zu Hause besucht um sein Verhalten zu analysieren und auch mich beobachtet und mir hilft mich sicherer zu fühlen wenn uns ein Hund begegnet und mir bei Erziehungsfehlern Alternativmöglichkeiten bietet. Wer kennt so jemanden in Köln oder Umgebung???
Würde mich sehr über Antworten freuen :D
Hast du mal in dem Thema "eure Hundeschulen geguckt, ob da eine in deiner Nähe ist?
Die Liste basiert auf Userempfehlungen aus dem Forum.
http://www.molosserforum.de/erziehung/13213-eure-hundeschulen.html
Ich würde, bei der generellen Auswahl (streng oder soft) sagen: die gesunde Mischung macht's. Nur und ausschließlich "positiv" ohne je Grenzen zu setzen klappt bei den wenigsten Hunden und nur "streng" und kommandobasiert klappt auch bei den wenigsten Hunden. Wovon ich auch Abstand nehmen würde, sind diejenigen Hundeschulen, die nur eine Methode kennen und anbieten und deren Verhaltensanalyse dann entsprechend ihrer Methode passend gemacht wird. :sorry:
Und immer erstmal ohne Hund hingehen. ;) Schreiben und versprechen vom gewaltfreien Training koennen und tun die alle, wenn man erstmal mit Hundi da ist, faellt es haeufig schwer nein zu sagen, auch wenn man ein bloedes Gefuehl hat.
Vielen lieben Dank für die vielen Antworten.Ich möchte ja, dass Spyke wieder eine Hundeschule besucht. Aber ich bin total unsicher was für eine Hundeschule geeignet ist? Eher eine Hundeschule, die mit Strenge und klaren Kommandos arbeitet, oder eine Hundeschule, die sich voll und ganz auf die Körpersprache des Hundes spezialisiert und wo die Übungen dem Hund durch Liebe und Vertrauen beigebracht werden???
Hätte am liebsten jemanden, der sämtliche Verhaltensweisen des Hundes erkennen kann. Jemand der mit Gassi geht und mich zu Hause besucht um sein Verhalten zu analysieren und auch mich beobachtet und mir hilft mich sicherer zu fühlen wenn uns ein Hund begegnet und mir bei Erziehungsfehlern Alternativmöglichkeiten bietet. Wer kennt so jemanden in Köln oder Umgebung???
Würde mich sehr über Antworten freuen :D
Die goldene Mitte! ;)
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