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Kastrieren/Sterilisieren oder nicht
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Hallo,
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Schöne Grüße, Markus
bayerner62 26.08.2015, 23:12 Guten Abend liebe Hundefreunde,
Wir haben eine 6 Jahre alte Fila Brasileiro Hündin und seit kurzem einen 9 Monate alten Fila Rüden.
Wir beschäftigen uns nun mit der Problematik des Zusammenlebens der Beiden in der Zeit Ihrer Läufigkeit.
Eigentlich bin ich kein Freund der Kastraktion, weder beim Rüden noch bei der Hündin. Ich bin nur nicht sicher, ob ich das geregelt bekomme während der Läufigkeit. Ich hatte früher schon mehrere Molosser, auch gleichzeitig Rüden und Hündinnen. Damals hatte ich die Hunde in großen Zwingergehegen, konnte sie in der kritischen Zeit separat halten. Nun leben Sie im Haus mit uns zusammen.
Habt ihr Erfahrung in der Sache, bzw. könnt ihr mir eure Methode sagen wie ich das am besten regele ohne einen der beiden zu kastrieren?
Freu mich über alle hilfreichen Anregungen.
Lg
Helmut
Hallo!
Danke für den Beitrag!
LG Nadine
Habe früher auch so gedacht, wie Du.
Wir haben Da Vinci mit 7,5 Jahren trotzdem kastrieren lassen, da er Prostataprobleme bekommen hat, sobald eine Hündin in der Nähe läufig geworden ist. Somit müssen wir unsere beiden nicht trennen, wenn Madame läufig ist. Ich denke mittlerweile, dass ich kein "intaktes" Pärchen mehr halten möchte. Ist für alle wesentlich entspannter und ich muss keine Angst mehr haben, dass irgendjemand versehentlich eine Tür öffnet oder vergisst zu schließen und ungewünschter Nachwuchs entsteht.
Wir haben unsere Hündin kastrieren lassen müssen weil sie dauerläufig war. Der Plan war eigentlich, da unser Rüde kein oversexter Rüde ist, ihn in der Standhitze zu meinen Eltern zu bringen. Ohne diesen Plan hätten wir kein gemischtes Doppel genommen. Wäre mir zu gefährlich gewesen.
Wir haben hier einen 15 Monate alten BM, der seit dem 9. Monat ziemlich - um es mit Scottis Worten zu sagen - "oversext" ist. Er lutschte ununterbrochen an unserer kastrierten Hündin herum, ließ sie ihn nicht, setzte er sich in eine Ecke, Ohren ganz nach Hinten, kratzte sich, lutschte sich über die Nase und setzte seinen irren Blick auf. Manchmal drehte er dabei so durch, dass er daraufhin das Körbchen schredderte...
Beim Tierarzt, obwohl keine läufige Hündin da war, hatte er nix besseres zu tun als minutenlang am Stück den Boden abzulutschen, um sich anschließend völlig fertig in die Ecke zu setzen und wieder das oben genannte zu machen...
Wir bekamen damals den Tipp "Agnus Castus" zu geben. Eine Viertel Tablette täglich chillt ihn so, dass er sie völlig in Ruhe lässt und nur noch Interesse hat, wenn wirklich eine heiß ist oder gerade war. Den Stress in der Form sehe ich aber auch da nicht mehr. Kastration kam und kommt auch immer noch wegen des Alters für mich nicht in Frage. Wenn er soweit ist, werde ich mir das noch mal überlegen, da auch wenn das Präparat rein pflanzlich ist ich nicht weiß ob es positiv ist, wenn er das über Jahre kriegt... Außerdem ändert sich sein Verhalten wieder sofort, wenn er die Tablette mal einen Tag nicht bekommen hat.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch für Hündinnen "geruchsmindernde" Mittel, die manche während der Hitze nutzen.
bayerner62 27.08.2015, 10:35 Danke für die bisherigen Antworten.
Ich denke schon daran, irgendwann den Rüden kastrieren zu lassen. Meine Bedenken dabei sind, wann ist der richtige Zeitpunkt. Mit seinen 9 Monaten ist er doch gerade als Molosser noch sehr früh in der Entwicklung. Ich habe Sorgen ihn durch zu frühes kastrieren in seiner körperlichen und "geistigen" Entwicklung zu beeinträchtigen.
Aktuell zeigt er noch keinerlei Interesse an der Hündin, die zugegebenerweise auch nicht läufig ist. Er hebt jedoch noch nicht mal das Bein beim pinkeln, dürfte also noch nicht so weit sein, oder täuscht das?
Körperlich uns geistig sind die BMs ungefähr mit drei Jahren "fertig". Vorher würde ich persönlich keinen Hund kastrieren lassen.
Ich würde auf jeden Fall auch warten, bis er komplett ausgereift ist - insbesondere vom Wesen. Mit ner überstürzten Kastra kannst Du gerade bei "ängstlichen/unsicheren" Hundetypen einiges noch schlimmer machen...
bayerner62 27.08.2015, 11:10 Ich würde auf jeden Fall auch warten, bis er komplett ausgereift ist - insbesondere vom Wesen. Mit ner überstürzten Kastra kannst Du gerade bei "ängstlichen/unsicheren" Hundetypen einiges noch schlimmer machen...
Ist auch meine Absicht, aber bin mir noch nicht im Klaren wie ich die "gefährliche Zeit" zielsicher erkenne und die beiden Hunde in dieser Zeit trennen kann.
Ich würde die beiden einfach ab dem ersten Tag der Läufigkeit mindestens 3 Wochen, vielleicht noch ein paar Tage länger, trennen. Dann gehst Du kein Risiko ein.
bayerner62 27.08.2015, 11:43 Ich würde die beiden einfach ab dem ersten Tag der Läufigkeit mindestens 3 Wochen, vielleicht noch ein paar Tage länger, trennen. Dann gehst Du kein Risiko ein.
Das bedeutet bei zweimaliger Läufigkeit fast 2 Monate im Jahr trennen. Ist schwer umzusetzen wenn die Hunde gewöhnlich zusammen im Haus leben.
Es gibt ja auch die Möglichkeit die Hündin gegen Läufigkeit zu spritzen? Leider hört und liest man darüber nichts Gutes bzgl. Nebenwirkungen.
Hat jemand damit Erfahrungen?
bx-junkie 27.08.2015, 12:10 Ja ich habe jahrelange Erfahrungen mit Läufigkeit wegspritzen bei einer Hündin...ich kann davon nur abraten! Diese ständigen Hormongaben sind alles andere als gesund und ich bin froh das ich meine Hündin mittlerweile kastriert habe.
Du kannst die Hündin durchaus mit 1 Jahr kastrieren lassen...Wachstum ist da weitesgehend abgeschlossen...meine 1.BX Hündin habe ich mit einem Jahr und einer durchlaufenden Läufigkeit kastrieren lassen. Es gab da nie Probleme...weder mit Inkontinenz (die kam später aber ausgelöst durch eine Erkrankung) noch sonst irgendwas in der Art. Hündinnen würde ich immer kastrieren lassen schon um den gefürchteten Pyometra zu begegnen und / oder Scheinträchtigkeiten...
Du kannst die Hündin durchaus mit 1 Jahr kastrieren lassen...Wachstum ist da weitesgehend abgeschlossen...meine 1.BX Hündin habe ich mit einem Jahr und einer durchlaufenden Läufigkeit kastrieren lassen. Es gab da nie Probleme...weder mit Inkontinenz (die kam später aber ausgelöst durch eine Erkrankung) noch sonst irgendwas in der Art. Hündinnen würde ich immer kastrieren lassen schon um den gefürchteten Pyometra zu begegnen und / oder Scheinträchtigkeiten...
Also das würde ich mit dem Stand der Vorschung abgleichen. Stichwort Cortisol.
Insbesondere die an der Stressverarbeitung beteiligten Hormone kannst Du mit so einer Nummer ordentlich durcheinander bringen.
Kann gutgehen, muss aber nicht.
Im schlimmsten Fall baust Du Dir damit ein Nervenbündel.
Louis&Coco 27.08.2015, 13:29 Nun ja, aus meiner Erfahrung heraus erkennt man das bei kurzhaarigen, großen Rassen schon sehr gut mit der Läufigkeit. (Stichwort: Schlauchbootmumu :kicher:). Solltest du dir nicht sicher sein, ob sie vielleicht läufig ist (weil manche ja eventuell weniger bluten usw), kannst du ja mit einem Taschentuch mal testen-einfach drüberwischen und du siehst ob blutiger Ausfluss da ist oder nicht.
Gefährlich ist es nur in der Zeit, in der sie den Rüden rauflassen würde-soll heißen: nicht nur schöne Augen machen, sondern Schweif zur Seite und Hintern ins Gesicht strecken=Stehzeit...;) Diese Stehzeit kann bei jeder Hündin unterschiedlich lange andauern, von 5 bis hin zu ungefähr 7 Tagen. Wie sich das einpendelt sieht man erst nach ein paar Läufigkeiten.
Weiträumig getrennt werden müsste dann meist nur, wenn entweder der Rüde oder beide ;) ein riesen Gedöns machen/trotz Anwesenheit der HH nicht mehr kontrollierbar sind oder auch wenn man sie nicht beaufsichtigen kann.
Jeweils 4 Wochen trennen halte ich persönlich für völlig übertrieben, da es einfach auf die jeweiligen Charaktere und den unterschiedlich ausgeprägten Trieben abhängt.:sorry::35:
Meine Hündin wird darüber hinaus nur alle 8-10 Monate läufig und das für ungefähr zweieinhalb Wochen, was bei größeren Rassen öfters mal der Fall sein kann. Ist durchaus auszuhalten. ;) Ich schätze mich glücklich, dass es bei unserer Schnecke so ist.:D
Läufigkeit wegspritzen würde ich nicht machen lassen und kastrieren nur bei medizinischen Indikatoren (Dauerläufigkeit, Gebärmutterentzündung,...). Unser Mädchen ist bei jeder Läufigkeit "erwachsener" geworden bis sie ungefähr 3 oder 4 war. Da sie eine recht unsichere Hündin ist (teilweise genetisch bedingt), möchte ich nicht wissen wie sie geworden wäre, wenn ich sie frühzeitig kastrieren hätte lassen...
So einfach ist das zwar in der Regel, aber eben nicht immer, Louis und Coco. Bei unserer Züchterin wurden schon eine Hündin am dritten tag der Läufigkeit gedeckt, wie auch am zwanzigsten. Von daher würde ich meine Hunde in dieser Zeit definitiv trennen, nicht nur in den Stehtagen. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden :hmm:
In den anderen Punkten gebe ich dir Recht.
bx-junkie 27.08.2015, 13:48 Also das würde ich mit dem Stand der Vorschung abgleichen. Stichwort Cortisol.
Insbesondere die an der Stressverarbeitung beteiligten Hormone kannst Du mit so einer Nummer ordentlich durcheinander bringen.
Kann gutgehen, muss aber nicht.
Im schlimmsten Fall baust Du Dir damit ein Nervenbündel.
Will ich nicht in Abrede stellen, aber so ein Scenario ist mir nicht bekannt bei denen die kastriert wurden...sehr wohl aber die von mir be- und gefürchtete Pyometra mit allem drum und dran...
Aber ich will da gar nicht diskutieren, denn an der Kastration ja/nein scheiden sich ja eh die Geister...ich kann nur sagen wie ICH es handhabe und immer tun würde, was andere machen bleibt ihnen überlassen.
Ich frage mich ehrlich gesagt, warum man sich erst jetzt darüber Gedanken macht? So etwas plane ich doch bevor ich mir ein unkastriertes Pärchen ins Haus hole, oder?
Ich habe nicht die Möglichkeit zu trennen, ergo wird hier nie ein intaktes Pärchen einziehen. Deswegen einen der beiden zu kastrieren oder gar Läufigkeiten wegspritzen finde ich defintiiv egoistisch und daneben. Sorry, für die deutlichen Worte, aber darüber mache ich mir vorher Gedanken.
Hier wurde der Rüde im Alter von 5 Jahren wegen andauernden Prostataproblemen kastriert. Ich bereue es immer noch. Die dauerhafte Gabe von Medikamenten wäre in seiner Situation sicherlich besser gewesen. Er hat seitdem stetig Muskeln abgebaut, trotz regelmäßiger Bewegung. Nun kommen noch einige andere gesundheitliche Probleme bei ihm dazu, aber er ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Mittlerweile fehlen 8kg Muskelmasse (organisch ist alles ausgetestet). Und das trotz Bewegung, mittlerweile gezieltem Training und Sportlernahrung.
Louis&Coco 27.08.2015, 14:15 Weiträumig getrennt werden müsste dann meist nur, wenn entweder der Rüde oder beide ;) ein riesen Gedöns machen/trotz Anwesenheit der HH nicht mehr kontrollierbar sind oder auch wenn man sie nicht beaufsichtigen kann.
:lach4:
Sanny: Das ist was wahres dran! ;)
Spritzen geht garnicht. Da hast du die Pyometra schon kostenlos mit dabei.
Das tu bitte nicht.
Hast du niemanden der den Rüden in der Zeit nehmen kann?
Oder kannst du räumlich trennen?
War schon etwas unüberlegt, oder? ;)
bx-junkie 27.08.2015, 14:53 Mein Problem war nie die Trennung der Hunde...mein (inzwischen verstorbener) Rüde wurde im Alter von 7 Jahren aufgrund schwerer Prostataproblemen kastriert, ist 13Jahre geworden und war fit und schlank bis zu diesem Alter...mein Bouvierrüde der ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen kastriert wurde, hatte ebenfalls bis zu seinem Tode im Alter von 14Jahren nie Probleme mit der Muskulatur oder seinem Gewicht...
Will ich nicht in Abrede stellen, aber so ein Scenario ist mir nicht bekannt bei denen die kastriert wurden...sehr wohl aber die von mir be- und gefürchtete Pyometra mit allem drum und dran...
Aber ich will da gar nicht diskutieren, denn an der Kastration ja/nein scheiden sich ja eh die Geister...ich kann nur sagen wie ICH es handhabe und immer tun würde, was andere machen bleibt ihnen überlassen.
Ging hier ja auch nicht um "ja/nein", sondern um den Zeitpunkt und den Einfluss der Hormone. Das hat was mit der geistigen Entwicklung eines Hundes zu tun, die mit einem Jahr sicher nicht abgeschlossen ist.
Du solltest dem Rüden von Anfang an jegliches Aufreiten, egal bei wem und aus welchem Grund, verbieten.
Otto kam mit etwas über einem Jahr zu uns. Die Vorbesitzerin hatte ihm das Aufsteigen nie durchgehen lassen, wir haben es ebenso gehalten.
Fazit ist, daß ich mit ihm mit läufigen Hündinnen spazieren gehen kann, ohne den Deckakt zu fürchten, solange ich anwesend bin!
Natürlich würde er sehr gerne und die Läufigkeit geht nicht unbemerkt an ihm vorbei!
Unsere Hündin hat er nicht belästigt(Ok, war ihm vielleicht auch zu mickrig!).
Unser Oldie hat als Straßenköter keine gute Kinderstube vorzuweisen. Er war wesentlich aufdringlicher! Ich habe für die heiße Zeit mit zwei Boxen gearbeitet, wobei nur immer entweder sie oder er Ausgang hatte! Das war aber nur eine Woche notwendig, danach und vorher waren sie gut führbar.
Leider hat unser Opa so stark abgenommen, daß ich keine zweite Läufigkeit riskieren wollte, zumal wir zweimal Rüden-Besuch aus der Nachbarschaft hatten, den Otto zum Glück vertrieben hat.
Wenn er nicht darf, dann auch kein anderer!
Jetzt ist sie kastriert, da ich mich mit den Hormonspritzen nicht anfreunden konnte!
Dafür habe ich den ungefähren Zeitpunkt hormoneller Ruhe abgepaßt. Sie ist nicht übermäßig interessant für andere Rüden, was für sie gut ist. Sie mag nämlich keinen forschen Kontakt mit fremden Artgenossen und hält sie lieber erstmal auf Abstand!
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