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Starke Aggressionen gegen Artgenossen
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Hallo,
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Schöne Grüße, Markus
Bernadette 07.10.2020, 18:26 Guten Abend liebe Forum Gemeinde
Ich bin neu hier, da ich langsam mit meinem Latein am Ende bin
Ich habe eine 2 Jahre alte Bordeaux Doggen Hündin. Als sie mit 8 Monaten ihre erste Hitze vollzog, entwickelte sie Aggression gegen Artgenossen. Bis dato war sie super lieb und verträglich. Sie ist seit ihrer 9. Lebenswoche in meinem Besitz, ich selbst habe 30 Jahre Hundeerfahrung, habe mit Hunden auf dem Hundeplatz gearbeitet und bin Prüfungen gelaufen. Dies waren allerdings Schäferhunde und ein Husky war darunter. Keiner meiner Hunde hat je Probleme gemacht.
Nun zu meinem Problem mit Hera, meiner BX:
Trotz meiner Bemühung, sie nach der Hitze wieder an Hunde ranzufahren, wurde sie zunehmend aggressiver. Sie hat nie schlechte Erfahrung gemacht, etwa durch eine beißerei. Nichts dergleichen. Hera hat immer wieder aus harmlosen Spiel erst gemacht woraufhin ich sie zur Sicherheit anderer an der Leine führte, sobald Hunde in Sicht waren. Jeder Versuch, normal an einem Hund vorbeizugehen oder sich gar zu beschnuppern, scheiterte. Hera Gerät komplett in Rage, ist kaum zu halten und durch NICHTS abzulenken. Ich kann auch nicht einfach weitergehen oder gar zügig weiter bzw. die Richtung wechseln, da sie so stark auf die Hunde anfliegen will, dass ich alles geben muss um nicht hinzufallen.
Ohne Schleppleine und Maulkorb ist das spazieren undenkbar, da sie nicht mehr auf mich hört, sobald sie einen Hund sieht. Sie sieht wahrlich rot. Als wer sie besessen. Ich habe Angst auf jedem Spaziergang, wo mir ein Hund begegnet, den sie vor mir erblickt, da sie dann sofort durchgeht. Sie reagiert weder auf Leckereien, noch auf Spielzeug. Auf wirklich nichts. Sie ist abgesehen davon so ein liebevoller schmusebär, aber draußen erkennt man sie nicht wieder
Hat jemand ähnliche Erfahrung mit Bordeaux Doggen? Alles, was ich über Erziehung durch meine Schäfer weiß, bringt mir hier leider nichts und ich stehe bei 0. ich wäre wirklich dankbar für Tipps, gerne als PN auch
Hallo!
Danke für den Beitrag!
LG Nadine
Von wo kommst du denn ungefähr, vielleicht kennt ja jemand einen Molossererfahrenen Trainer.
Hier gibt es mehrere BX Besitzer, vielleicht kennt ja jemand ähnliches.
Bernadette 07.10.2020, 18:38 Hallo, aus Hürth bei Köln
Würde mich auch an einen mit der Rasse erfahrenen Trainer wenden.
LG Petra
Bernadette 07.10.2020, 21:12 Kennt vielleicht jemand einen Rasse erfahrenen Trainer im Raum Köln? Oder gibt es hier in der Gruppe vielleicht jemanden? Das wäre sehr hilfreich für uns
Ich glaube, Claudia (Maychen) hat eine gute Trainerin an der Hand....weiß allerdings nicht, wie erfahren die in Sachen Molosser ist.
Ansonsten würde ich dir raten, dich mal an Gundula Zschocke (BX sucht Couch)... die ist der absolute BX-Crack und hat evtl. entsprechende Erfahrungen.
Gundis Kontaktdaten findest du auf ihrer Vereinsseite (https://www.bordeauxdogge-sucht-couch.de/). Du kannst sie aber auch unter ihrem Namen bei Facebook finden.
Ich selber hatte bislang nur eine Hündin, die sich nach der ersten Hitze "negativ" entwickelt hat und weitestgehend unleidlich auf Artgenossen reagiert hat. Sie wirkte immer freundlich, hat dann aber auf den letzten Meter entschieden, dass sie den fremden Hund nicht mag und ging dann direkt auf Kehle.... bei einem 13-kg-Hündchen nicht weiter tragisch, weil immer noch gut händelbar.... und damals (80'er Jahre) mussten man nicht gleich mit einer Anzeige rechnen.
Interessanterweise konnte ich Violetta während der Läufigkeiten mit anderen Hunden bekannt machen...und die hat sie dann auch NACH der Läufigkeit akzeptiert. Ebenso alle Hunde, die sie VOR ihrer ersten Hitze kennengelernt hatte.
Hast du da einen Unterschied beobachten können?
Sind gesundheitliche Ursachen für die Aggressivität ausgeschlossen worden (Schmerzen, Schilddrüse)?
Grüßlies, Grazi
Bernadette 08.10.2020, 11:00 Vielen Dank für die Info, es ist wirklich nicht einfach einen Trainer mit Rasse Erfahrung zu finden, dies ist aber zwingend nötig in unserem Fall.
Vor der Hitze war Hera super zugänglich und friedlich mit Artgenossen. Es kam wirklich schlagartig mit der ersten Läufigkeit. Sie wurde stark scheinträchtig, daher ließ ich sie auch danach kastrieren. Ansonsten hatte sie keine Beschwerden, ich ließ sie vom TA durchchecken. Sie ist körperlich kerngesund.
Sie ist im ganzen sehr dominant, sie versucht ihr Bein zu heben um anderen Urin über zu markieren und hat generell ein viel ausgeprägteres Interesse an den Duftnoten anderer, als ich es von vorherigen Hündinnen kenne. Ich dachte dem mit der kastration entgegenwirken zu können, aber diese liegt nun ein Jahr zurück und Hera wird eher schlimmer statt besser
Vor der Hitze war Hera super zugänglich und friedlich mit Artgenossen. Es kam wirklich schlagartig mit der ersten Läufigkeit. Sie wurde stark scheinträchtig, daher ließ ich sie auch danach kastrieren. Ansonsten hatte sie keine Beschwerden, ich ließ sie vom TA durchchecken. Sie ist körperlich kerngesund. Ich befürchte, mit dieser frühen Kastration hast du ihr (und dir) keinen Gefallen getan. :hmm:
Bei Hündinnen ist der Wegfall der Östrogene & Co. nicht ganz unproblematisch, wenn man eine Hündin mit Testosteron-Überschuss hat, die eh schon recht dominant ist und zu Raufereien/Deckeleien neigt. Hier kann es nach der Kastra durchaus zu einer übersteigerten Aggression gegenüber Artgenossen kommen. Das ist ein bekanntes Risiko.
Sprich: Eine aggressive Hündin (und das war Hera ja ab der ersten Läufigkeit) sollte man - falls keine medizinische Indikation vorliegt - never ever kastrieren.
Noch dazu sollte man eine Hündin immer recht mittig zwischen den Läufigkeiten kastrieren, um den "richtigen" Hormonlevel zu erwischen, in den man dann "reinoperiert". Dafür braucht man aber zwangsläufig mind. 2 Läufigkeiten.
Ich wundere mich also wirklich, dass der TA das so ohne weiteres gemacht hat.
Btw: Scheinträchtigkeiten sind nicht so dramatisch, wenn man ein bissel aufpasst...
Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen und ich kann nur hoffen, dass du einen guten Trainer findest, mit dem du an dem Verhalten arbeiten kannst!
Grüßlies, Grazi
Bernadette 08.10.2020, 13:47 Ich muss zugeben, dass ich fast nur Rüden bislang hatte, welche alle nicht kastriert wurden. Mein Husky war eine Hündin, sie war aus Spanien von der Tür Nothilfe und das arme Ding wurde bereits vor der ersten Hitze kastriert. Sie war jedoch sehr unterwürfig in ihrer Art und ging Streit aus dem Weg
Mein TA hat mir sogar zur kastration geraten, da er befürchtete Hera wäre eine Kandidatin für Gebärmutter Entzündungen
Eine wurfschwester von Hera wurde nach der 2. Hitze kastriert, sie hat die gleichen Probleme wie Hera mit Artgenossen. Auch ihre Besitzerin ist auf der Suche nach einem Trainer, sie wohnen jedoch weiter weg von uns.
Ich werde mich auf jeden Fall weiter umhören und hoffe einen Rasse erfahrene Trainer finden zu können, damit wir beide wieder entspannter spazieren gehen können.
Das Maychen 08.10.2020, 22:18 Halloho, ich komm auch aus Hürth. Ich les mir morgen (lieg schon im Bett ) deinen Post durch und schreib dir
Wir hatten unsere Hündin damals auch nach einer Gebärmutterentzündung auch kastrieren müssen, aber sie hat ihr Wesen nicht geändert.
Mein TA hat mir sogar zur kastration geraten, da er befürchtete Hera wäre eine Kandidatin für Gebärmutter Entzündungen In solchen Fällen gilt es genau abzuwägen, ob und wann man kastriert.
Man kann bei Scheinträchtigkeiten sowohl medikamentös als auch zuhause (durch entsprechendes Management -> keinen Nestbau zulassen, keine Stofftiere, kein Quietschespielzeug) unterstützen. Und man muss dann natürlich SEHR genau aufpassen, ob Ausfluss auftritt und falls ja, welche Farbe diese hat.
Solange der Ausfluss schön klar ist, ist es kein Problem.... sobald er sich eintrübt, ist Vorsicht geboten (spätestens wenn er grün ist, ist Holland in Not). Man kann also - solange man sehr auf das Mädel aufpasst - das Risiko minimieren, dass eine Pyometra auftritt bzw. dass sie zu heftig ist, bevor man dann notgedrungen operiert (je später, desto riskanter der Eingriff).
Mein kleinste Hündin z.B. ist trotz Scheinträchtigkeiten intakt. Laut Schutzvertrag hätte sie kastriert werden müssen (und auch ich bin im Tierschutz Kastrationsbefürworterin)... allerdings hatte sie noch vor ihrem ersten Geburtstag derart massive orthopädische Probleme, dass sie sich unter vollem Hormoneinfluss "auswachsen" sollte... was glücklicherweise geklappt hat. Jetzt ist sie 6 Jahre alt und jeder positive Effekt einer Kastra in Bezug auf die Entwicklung von Mammatumoren ist futsch. Da sie aber auch schwere Allergikerin und eine Kurznase ist, bleibt ein erhöhtes OP-Risiko, so dass wir in Absprache mit unserer TA auch weiterhin "aufpassen", so wie wir das auch bei unseren anderen spät kastrierten Hündinnen getan haben (alle übrigens letztendlich nicht wegen einer Pyometra leer geräumt).
Eine wurfschwester von Hera wurde nach der 2. Hitze kastriert, sie hat die gleichen Probleme wie Hera mit Artgenossen. Das spricht dafür, dass der verschobene Hormonstatus die Aggression ausgelöst hat und die Kastra ihn womöglich verstärkt hat. Hinterher ist man aber immer schlauer.... *seufz*
Ich hoffe sehr, dass ihr BEIDE gute Trainer findet, die euch im Alltag helfen können.
Daumendrückend, Grazi
Das Maychen 09.10.2020, 14:40 Hi, ich kenne kompetente Trainer in Weilerswist. Sie arbeiten nur im Einzeltraining, um sich dem Problem ganzheitlich besser annehmen zu können. Wenn du magst, stell ich mal den Kontakt her
Ich kann das von Grazi geschriebene voll unterstreichen. Hatte seit 1981 durchgehend Bordeauxdoggen, bis auf den jetzigen alles Hündinnen. Darunter waren zwei Hündinnen, die sehr anstrengend waren. Die eine (selbst gezogen; ziemlich linker Wurf) hatte uns fast zu Krüppel gemacht. Sie war sehr sportlich und schnell. Von der Leine zu lassen war ein Risiko. Sie wurde mit 8 Jahren wegen Pyometra kastriert. Bei ihr konnt4e ich keine Änderungen feststellen. Wahrscheinlich des Alters wegen. Sie war auch eine ausgesprochene Rassistin alles Molosside war kein Problem wie andere BX, Bullmastiff, Boxer, Mastini, Rottweiler. Auch wenn ich andere Hund vorgestellt hatte, war alles OK.
Ich konnte sogar fremde Hunde, die sie kannte mit meinem Auto transportieren (fremder Hund vorn). Wenn sie sich einen Hund gegriffen hatte, ging sie auch auf die Besitzer los, wenn diese ihren Hund helfen wollten. Sie griff hier auf den Hof abends jemand an, der zu Besuch war und sein Auto holen wollte. Da alles dunkel und still war, hatte ich sie einen Moment herausgelassen. Diesen Hund hatte ich in der Hochphase der Kampfhundesache.
Die andere schwierige war weniger sportlich aber man musste hörig aufpassen. In der Familie und mit Freunden war Nr. 1 sehr verschmust und man konnte ihr trauen. Nr. 2 war zu allen Fremden auch Freunde grummelig.
Ich denke mir, dass es mit Bachblüten und anderen "Hilfsmittel" und einem Trainer (sollte schon standhaft sein) nicht zu schaffen ist. Die Kastration war wirklich kontraproduktiv.
Ach ja, nach dem ich immer Hündinnen hatte, behielt ich mir aus dem letzten Wurf von der schwierigen Hündin 2 einen Rüden. Eine Wohltat! Dann sagten mir andere Besitzer, dass die Rüden angenehmer zu halten sind. Bei ihnen entfällt in der Regel diese Zickigkeit. Wünsche Dir Geduld, Standfestigkeit und Durchsetzungsvermögen. Alles Gute
Puh, das hätte ich garnicht gedacht.
Ich kenne nur todliebe BX
Puh, das hätte ich garnicht gedacht.
Ich kenne nur todliebe BX Damit gehen wahrscheinlich die wenigsten "hausieren".
Der Großteil an BXen, den ich live und virtuell kennenlernen durfte, ist tatsächlich sehr nett, aber Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. ;) Wir hatten auch schon recht ungemütliche BXen in der Vermittlung. Mit dem richtigen Management waren aber auch die meist zu händeln....
Btw: Bei einem dieser schwierigen Kandidaten hat Gundi (auf die ich eingangs bereits verwiesen hatte) sich aktiv eingeschaltet, da die Leute halbwegs in der Nähe wohnten. Unter ihrer Anleitung hat der Rüde tolle Fortschritte gemacht!
Grüßlies, Grazi
Ich hoffe von ganzem Herzen, dass es klappt.
in den 70er und frühen 80er Jahren hatten die Hunde alle noch andere Charaktere. Mastini waren mit Vorsicht zu genießen. Boxer rauften sich und auch Bordeauxdoggen waren nicht immer ganz friedlich. In der letzten Zeit gibt es bes. hier in F eigentlich nur sehr liebe Hunde. Mein Dicker bekommt viele Komplimente und ihm stört nichts. Kein Hund, kein Radfahrer, kein entgegenkommender Pulk von Läufern, keine Kinder, nichts! Ich bin aber solange seine Mutter noch lebte mit beiden einzeln gegangen, damit er sich keine schlechten Sachen abguckte.
Mein Boxer rauft heute noch. Hihi..
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