Mehrhundehaltung

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Markus
26.10.2020, 22:54
Hallo,

auf dieser Seite geht es um das Thema „Mehrhundehaltung” und alles was damit zu tun hat.
Sollte sich in den Beiträgen auf dieser Seite nicht das Richtige finden lassen, frag doch einfach eben direkt hier im Forum nach.

Mit vielen tausenden registrierten Mitgliedern lässt eine passende Antwort ganz bestimmt nicht lange auf sich warten!

Schöne Grüße,
Markus

Antonia
26.10.2020, 22:54
Hallo zusammen,
dieses Thema beschäftigt mich diese Tage sehr, vielleicht ist ja außer mir noch der eine oder die andere damit beschäftigt...Wir haben vor 5 Jahren eine SH- Mix -Hündin aus Spanien aufgenommen, zu diesem Zeitpunkt war sie 7 Monate alt. Luzie war von Anfang an innerhalb der Familie ein problemloser Hund, sie liebte ihr Körbchen, Spaziergänge, Wasserspiele, Wanderungen, andere Hunde, sie blieb problemlos alleine, hat schnell gelernt und war für unsere damals 12- jährigen Kinder ein Superhund. Schwierig war ihr Schutztrieb, sie hat Menschen, die sie als Bedrohung angesehen hat, vor allem Männer, von den Kindern und von uns ferngehalten. Sie hat Maß genommen und in die Wade gezwickt. Sie ist auch ziemlich territorial. Außerdem war sie sehr ängstlich, anfangs hat sie hat sie längere Schmuseeinheiten nicht ausgehalten, man durfte ihr nicht zu nahe kommen, dann hat sie erst Vermeidungsverhalten gezeigt und ist dann weggegangen. Im Lauf der Jahre hat sich das alles gut entwickelt, sie ist immer noch ein Angsthase, aber kein Vergleich mehr zu den Anfangsjahren. Was war ich glücklich, als sie anfing, heimlich nachts bei uns im Bett zu schlafen :). Kurz, nach einigen Jahren lief es hier wie in einer alten Ehe- man weiß, was man voneinander zu erwarten hat, die Probleme, die weiterbestehen werden gemanagt- ich erwarte aber auch von niemanden Fehlerlosigkeit. Luzie war immer "mein" Hund, meinen Mann mag sie auch, aber wenn er von der Arbeit kommt, geht sie immer nach oben. Warum- eins der Geheimnisse der Hündin. Sie war immer sehr auf mich fixiert. Jetzt sind die Kinder groß, unser Sohn geht arbeiten, unsere Tochter hat oft lange Schule und ich arbeite wieder mehr. Luzie hat im letzten Jahr begonnen, über den Zaun zu springen und alleine spazieren zu gehen. Wir haben uns bemüht, sie mehr auszulasten, sie mehr zu beschäftigen- das hat ihr Spaß gemacht aber an ihren Ausflügen nichts geändert. Nachdem sich die Beschwerden der Nachbarn häuften haben wir dann beschlossen, dass wir einen 2. Hund aufnehmen wollen, vielleicht würde ihr das ja gefallen. Sie war immer schon sehr an Artgenossen interessiert und wir hatten immer das Gefühl, dass sie ihre Kumpels aus dem Tierheim vermißt und eigentlich ungerne Einzelhund war.
So kam dann Anton zu uns, ein 10 Monate alter Cane Corso aus Italien, von dem nur bekannt war, dass er sehr verschmust ist und er 9 Monate an der Kette gelebt hat und dabei mißhandelt wurde. Verträglich mit Katzen und andren Hunden. Ende der Info. So kam er und - schmuste. Die ersten 3 Wochen lag er ständig auf einem von uns drauf und war am Kuscheln. Das legt sich langsam etwas, als hätte er Nachholbedarf gehabt. Er kuschelt für sein Leben gern, aber mittlerweile hat es normale Dimensionen. Anton darf nicht ins Bett- Luzie schon. Das tut sie aber kaum noch, sie kommt nur noch kurz auf Stippvisite, wenn überhaupt. Sie verteidigt ihre Knochen vor ihm und beschützt ihn vor anderen Hunden, was etwas anstrengend ist und auch auf andere Hundehalter befremdlich wirkt, vor allem, wenn der andere Hund ein Mops ist. Den sie außerdem kennt und mit dem sie sonst gut zurechtkam. Das finde ich gerade alles ziemlich anstrengend: Anton ist sehr nähebedürftig und immer bei nah einem von uns- Luzie zieht sich zurück. Sie hat eine große Individualdistanz, er hat keine. Dadurch steht er ständig im Mittelpunkt. Alle lieben Anton, weil er alle anschmust und "sooo süß ist", und ich reagiere mittlerweile leicht genervt auf Besucher, die Luzie mit ihrer distanzierten Art nicht einmal wahrnehmen. Die Hunde verstehen sich übrigens gut. So das ist jetzt lang geworden und ich habe auch das Gefühl, ich bin nicht auf den Punkt gekommen. Aber vielleicht bin ich ja nicht die einzige, die sich mit solchen -ähem- Beziehungsproblemen herumschlägt? Ich würde mich sehr freuen, von euren Erfahrungen mit Mehrhundehaltung zu lesen.
LG

Nadine
27.10.2020, 07:49
Hallo!
Danke für den Beitrag!

LG Nadine
Scotti
27.10.2020, 07:49
Ich verstehe jetzt das Problem nicht.
Der Rüde ist verschmust, die Hündin nicht.
Dann ist das doch ok wenn die Leute ihn beschmusen und ihre Individualdistanz wahren.

Gehst du denn auch mal mit beiden Hunden getrennt?
Wie alt ist der CC?

Das Maychen
27.10.2020, 08:23
Unser Rudel besteht auch aus einem selbstbestimmten Mädchen, einem verschmusten Kuschelrüden und nem kleinen Chaoten. Es sind schließlich alles Individuen, wie wir Menschen auch. Hauptsache die interne Struktur stimmt.

Antonia
27.10.2020, 14:47
Schön, dass ihr mein Problem nicht versteht, vielleicht ist es ja tatsächlich so, dass ich die Hunde zu sehr vermenschliche. Ich sehe, dass sich meine Hündin zurückzieht, dass der Junghund im Vordergrund steht und mache daraus einen Kausalzusammenhang: Sie zieht sich aus Eifersucht oder Frust zurück. Ergo ist sie unglücklich. Wenn es aber keine Rolle spielt, warum zieht sie sich dann zurück? Ich verstehe die Dynamik dahinter nicht.:hmm:
@Scotti: Nein, es ist grade etwas schwierig weil ich als Gassigängerin wg. eines Knieproblems ziemlich ausfalle (wird aber grade besser, kann also nicht mehr ewig dauern) und sich die Hunderunden auf meinen Mann und meine Tochter verteilen. Der CC ist 10 Monate alt.
LG

Das Maychen
27.10.2020, 16:47
Wie wäre es denn, wenn du dir mal ne Fachmann (Hundetrainerin) suchst und mal einfach jemanden Unvoreingenommenen drübergucken lässt ? Es gebe dir vielleicht auch das Gefühl zurück, das bei Euch alles normal läuft. Wir lassen z.Bsp. bei jedem neuen Rudelmitglied jemanden nach einiger Zeit drüber gucken.

Scotti
27.10.2020, 17:41
Empfehle dir dringend einen Weg zu finden getrennt zu gehen, der Kleine kann sich nämlich die Unart von der Grossen auch abgucken und das ist dann nicht lustig wenn du 2 große Hunde hast die an der Leine blöd sind.
Du musst qualitativ hochwertige Einzelzeit für jeden der Hunde schaffen wenn du merkst dass sich einer zurückzieht.
Mache tolle Sachen getrennt.
Hier geht's z.B. mit dem Labbi alleine zum ZOS und Dummy, dafür gehören die Nächte im Bett dem Boxer.

Das Maychen
27.10.2020, 17:43
Yep ! Genau so !
Das sollte schon ausgewogen sein.

Antonia
27.10.2020, 23:03
Es gebe dir vielleicht auch das Gefühl zurück, das bei Euch alles normal läuft. Ja, das glaube ich auch. Im Großen und Ganzen läuft es ganz gut, was Luzie angeht bin ich wohl ziemlich empfindlich. Am Samstag haben wir ein Onlinetreffen mit einer Hundetrainerin aus Österreich, deren Videos ich ziemlich gut fand und mit ihrer Methode, Anton das Ressourcenverteidigen abzugewöhnen, sind wir ziemlich weit gekommen. (Wenn er einen Knochen, hat setze ich mich zu ihm und er bekommt ein Stück Kochschinken und noch eins und noch eins, später Knochen kurz berühren, Kochschinken, und immer so weiter. Mittlerweile wird er nicht mehr starr, wenn ich seinen Knochen anfasse.) Das blöde Virus macht es grade nicht einfacher, bei uns ist Risikogebiet und Hundeschule fällt halt aus.

Antonia
27.10.2020, 23:09
Du musst qualitativ hochwertige Einzelzeit für jeden der Hunde schaffen wenn du merkst dass sich einer zurückzieht.
Mache tolle Sachen getrennt.
Hier geht's z.B. mit dem Labbi alleine zum ZOS und Dummy, dafür gehören die Nächte im Bett dem Boxer. Das ist eine gute Idee. Ich muss mal über die Umsetzung grübeln, funktioniert bei uns grade eher am Wochenende. Vielleicht denke ich zuviel und mache es unnötig kompliziert. Wenn einer hier Schuhe anzieht, hüpfen 2 Hunde gespannt herum und ich bringe es kaum übers Herz, einem zu sagen, er oder sie dürfe jetzt nicht mit...Und zeitgleich zu organisieren, dass der andre auch was tolles macht ist nicht so einfach. Aber ja, wir schauen mal, wie es gehn kann.. Dankeschön für die Rückmeldungen!

Scotti
28.10.2020, 10:46
Lass dir von jemanden sagen der es die ersten 2 Jahre völlig versaut hat und es nun mühsam erarbeiten muss, Hunde müssen dringend Frust aushalten lernen.
Ja, es ist doof wenn einer warten muss weil der andere dran Ist, aber tut man das nicht, kann es sein dass es sich immer höher schraubt und das kann nervig werden.

Hunde müssen unbedingt lernen dass sie auch mal wieder warten müssen und dass der andere dran ist, das macht das Leben für alle, auch die Hunde einfacher.

Scotti
28.10.2020, 10:52
Zu deinem Gassiproblem kann ich leider außer dem Tipp auch getrennt zu gehen (was man immer mal tun sollte) nichts beitragen, meine gehen nur getrennt, da das Zusammenleben ohne sich an die Gurgel zu gehen nur im Haus klappt, nicht draußen. Auch mit mein Fehler weil ich eben nicht durchgesetzt habe dass mal nur einer dran ist.

Das Maychen
28.10.2020, 11:15
Wir haben es auch geübt, das alle Einzelheit bekommen und der Rest halt auch mal warten muss. Auch da muss man die menschlichen Emotionen ausschalten.
@ Scotti es muss aber nicht immer sooo extrem enden. Das ist glaube ich auch abhängig von der Konstellation und Gesamtsituation.

Scotti
28.10.2020, 13:27
Nein, muss es absolut nicht. Bei uns ist sicher ne große Ausnahme.
Hätte trotzdem verhindert werden können.
Aber es endet häufig nervig wenn die nicht lernen dass der andere auch mal alleine dran ist.

Antonia
29.10.2020, 10:01
Okay, ich entspanne mich gerade und denke, es ist läuft jetzt hier anders aber im großen Ganzen nicht schlecht. Unsere Baustellen sind das Verhalten von beiden beim Gassigehen und der Umgang mit der Verschiedenheit beider Hunde, da muss ein Plan her, was jeder individuell braucht. Ich glaube, ich bin langsam etwas klarer und werde das dann am Samstag mit der HT zum Thema machen. Aus den Themen des Gesprächs erstellt sie ein 30- Tage Trainingsprogramm. Ich bin gespannt.@Scotti: Wie alt sind denn deine Hunde, in welcher Reihenfolge hast du sie denn bekommen und was meinst du mit "sie können nur im Haus zusammen"?

Scotti
29.10.2020, 17:24
Der Boxer ist 7,5 Jahre alt, seit 2,5 Jahren bei mir.
Der Labbi 2 und etwas, seit Welpe bei mir.
Labbi ist manchmal ein renitentes, grössenwahnsinniges Katastrophenblondchen gewesen, was mit knapp 1 Jahr garnicht mehr einsah irgendwelche Regeln und Verbote zu beachten. Das führte 3x zu einer Hauerei mit Löchern, seitdem müssen wir den Umgang im Haus strikt regeln, zusammen Gassi und in den Garten geht garnicht, da sie sich sonst wieder tackern. Im Haus geht es, so lange wir aufpassen, dass der Blonde dem Boxer nicht auf den Sack geht.
Der Boxer sieht sich als Chefboxer, der Labbi hustet ihm eins und gibt nicht auf. Da der Boxer herz- und knochenkrank ist und der Labbi bei jedem noch so kleinen Loch nen fetten Hotspot bekommt, müssen wir natürlich immer aufpassen.
Jetzt ist der Labbi chemisch kastriert, im Januar kommen die Nüsse ab. Seitdem ist es besser, vermutlich haben die zahlreichen intakten Hündinnen um uns rum ihn völlig gaga gemacht. Zur Hundeschule gehen wir auch wieder, da er jetzt das nötige Hirn hat um zu lernen. Vorher hing er nur kreischend in der Leine.
Jetzt wo er lernt nicht immer dran zu sein fängt er an Respekt zu bekommen.
Böxi zieht sich drinnen auch zurück wenn Labbi sich in den Vordergrund setzt, deswegen, und weil Blondi manchmal im Schlaf knurrt, schläft der nicht mehr im Schlafzimmer.

Antonia
30.10.2020, 00:12
Na, ich beschwer mich nicht mehr, DAS klingt anstrengend.

Scotti
30.10.2020, 06:58
Ja, manchmal ist es das.
Der Chip hat aber viel verbessert, so darf Böxi jetzt bei Labbi auch mal hinten schnuppern ohne dass der knurrt.
Sie trauen sich nicht wirklich weiter als sie sich werfen könnten, aber es ist nicht so, dass sie sich nicht mögen und das Leben hier für irgendeinen nicht schön ist. Dann hätten wir uns vom Labbi getrennt.

Antonia
30.10.2020, 17:38
Wir habens getan! Mein Mann und ich hatten einen Termin und haben Anton mitgenommen, der Autofahren liebt, meine Tochter war mit ihrer Freundin zum Hundegassi verabredet. Die beiden Hündinnen mögen sich und Lissy (die Hündin der Freundin) ist von Anton eher abgenervt. Also hat es super gepasst. Luzie war fassungslos, als ihr klarwurde, dass sie nicht mit uns kommt, das war ziemlich schwer für mich. Der Spaziergang war wohl ziemlich schön für sie, aber als wir zurück kamen, war sie etwas unsicher und hat mich nicht wie sonst begrüßt, sondern sie ist in großen Bögen um mich rumgeschlichen. Wenn ich nach Hause komme, gibt es immer ein Leckerchen, das auch diesmal, dann war es gut. Für sie ist es unter Umständen gar nicht so schlecht , auch mal eingeordnet zu werden, sie hat in letzter Zeit schlechter gehorcht, ist beim Spaziergang mit großem Abstand gelaufen und auch mal abgehauen..kann sein, dass ich ihr mit meinem Mitgefühl nicht wirklich einen Gefallen tue, ich beobachte das. Anton war auch etwas aufgeregt so als Solo- Hund, wir waren noch nie mit ihm alleine Gassi. Er hat sich gut benommen, hat etwas Training abbekommen, der wirkt ganz zufrieden. Natürlich bin ich im Stillen schon am planen, dass ich das nächste Mal Luzie mitnehme, es wäre auch mal wieder schön, mit ihr alleine entspannt zu laufen. Das war ein sehr nützlicher Tip!

Antonia
30.10.2020, 17:43
Danke fürs Erzählen euch beiden, ich kenne eigentlich niemanden mit mehreren Hunden näher. Zu hören, wie es bei anderen zugeht, finde ich hilfreich. Es erweitert sozusagen die eigenen Vorstellungen von Normalität :) .

Scotti
30.10.2020, 18:06
Hey, toll!
Ich hatte bisher sonst nur Rüde/Hündin Haltung, das war wesentlich einfacher. Die Hündin hatte das Sagen, der Rüde nix zu melden. Sollte ich irgendwann wenn wir nur noch 1 haben wieder so grössenwahnsinnig werden nen Zweiten dazu zu holen, wird es mit Sicherheit eine Hündin.

Antonia
30.10.2020, 18:28
Die Hündin hatte das Sagen, der Rüde nix zu melden.
Ja, klingt sinnvoll :kicher:. Wir hatten bisher nur Mutter und Tochter, das war wunderbar, weil man dem Welpen eigentlich nicht groß was erklären musste- aber Mama war auch der wunderbarste Hund ever. Ich habe sie und ihre sechs Geschwister mit der Flasche großgezogen, da war Erziehung auch kein Thema, weil sie außer mir keine Mama kannte und wir ganz anders kommunizieren konnten. Bis so ein zugezogener Hund mal Deutsch versteht...Einen Rüden hatte ich noch nie, aber das war ein Kriterium für den zweiten Hund. Dadurch, dass er aus Italien kam und wir uns vorher nicht kennenlernen konnten, haben wir so versucht, das Risiko zu minimieren, dass es schiefgeht. Warum habt ihr euch denn zum Zweithund und dann für diesen entschieden?

Scotti
30.10.2020, 18:45
Wir haben 2 Hunde von einer Züchterin genommen, da wir uns beim Abholen der Hündin in den Rüden verliebt haben.
Der starb leider sehr jung, da kam dann der Boxer, da sie das Einzelhundleben nicht kannte.
Sie starb leider 6 Monate später und nun war der sehr unsichere Boxer alleine.
Ich wollte eine längerlebige Rasse mit der ich arbeiten kann und die tendentiell nicht so krankheitsanfällig ist. Daher der Labbi vom LCD Züchter. Dass der so ein renitentes Blondchen ist hätte ich mir eigentlich gleich beim ersten Besuch denken können, es gab Hinweise. Hihi.

Maiva
02.11.2020, 14:19
Hallo, ich finde es für die Entwicklung wichtig, dass man mit den Hunden einzeln geht. Man braucht sehr viel Zeit aber es ist auch so, dass dann jeder draußen eine andere Freundchaft pflegt. Mein erstes Paar waren Boxer Rüde und Bordeauxdoggen-Hündin. Ging sehr gut auch draußen. Wir gingen gemeinsam raus. Das zweite Paar war eine Bordeauxdoggen-Hündin, die ich mit 1 1/2 Jahren aus schlechten Verhältnissen zu mir nahm. Als sich alles verfestigt hatte, nahm ich eine BX als Welpe vom Züchter hinzu. Auch da gab es kleine Probleme ich fing aber schon einmal an mit der Kleinen alleine zu gehn. Sie wurde ein sehr selbstbewusstes Hundekind. Sie lebte ein paar Jahre mit uns allein, bis ich aus ihrem zweiten Wurf eine Hündin behielt, die sehr anstrengend wurde. Einzelspaziergänge waren ab einem bestimmten Alter an Pflicht. Für meinen Mann, der krankeitsbedingt zu Hause war, und der die morgentslichen Spaziergänge übernahm war die Runde mit der jüngeren Hündin "Arbeit" und die mit der Mutter "Erholung". Als beide dann nicht mehr waren, hatte ich wieder ein Paar mit 8 Monaten Altersunterschied. Da beide zwar vom gleichen Züchter aber zu unterschiedlich waren, ging es wieder los mit den Einzelspaziergängen. Der Unterschied war folgender: die ältere von beiden war sportlich und schnell, während die jüngere jeden Grashalm abschnupperte. So war ein Hu
nd schon weit vorn und der andere weit hinten. Da die zweite mit zunehmenden Alter unverträglich wurde, gab es dazu keine Alternative.

Antonia
04.11.2020, 10:17
Guten Morgen, wir kriegen es im Moment hin, unter der Woche zu zweit mit beiden Hunden zu gehen. Einzelspaziergänge sind nur am Wochenende drin.Auf die Dauer hätte ich aber gerne, dass es ein "kann" wird, kein "muss". Aus dem Grund, dass jeder Hund auch Zeit für sich alleine hat, also zur Beziehungsförderung, gefällt mir das sehr und wirkt. Als Lösung für "Hund benimmt sich beim gemeinsamen Spaziergang unmöglich" will ich das für uns nicht. Wir haben sowieso nicht soviel gemeinsame Zeit und ich bestehe darauf, dass die Hunde in der Lage sind, sich im Familienverband draussen vernünftig benehmen. Wie das gehen wird...mal schauen. Am Samstag hatten wir ein 2-stündiges Gespräch mit einer Hundetrainerin, die auch einen Trainingsplan erstellt hat. Sie hat ein Leinentraining vorgeschlagen, das darauf abzielt zu trainieren, dass der Hund sich nur in einem bestimmten Radius um uns herum bewegt. Das klingt erstmal sinnvoll und das werden wir üben. Ausserdem hat sie Übungen zum aktiven Entspannen vorgeschlagen, die mir auch im Prinzip sinnvoll vorkommen, da kann ich halt an einigen Stellen nicht mehr mit, ätherische Öle zu verduften ist mir dann doch zu feinstofflich. Geschmacksache eben. Der Trainingsplan liest sich als Lebensaufgabe- und bis dahin sollen wir Hundebegegnungen vermeiden :hmm: . Nachdem wir Ende September mit dem Womo in Frankreich viel in (Klein-)Städten unterwegs waren, haben sich beide Hunde an der Leine richtig gut benommen. Meine Theorie ist ja, dass es hier viel zu ruhig ist, meistens begegnet einem niemand- und genau das ist der Grund, warum die beiden so einen Film fahren, wenn dann mal jemand fremdes beim Spaziergang auftaucht: fehlende Gewöhnung. Ich überlege jetzt mal eher, wie wir es hinbekommen, am Wochenende längere Zeit dort spazierenzugehen, wo richtig viel los ist. Im Moment ist das eher aussichtslos, aber irgendwann muss ja dieses Virus mal das Weite suchen...LG

Antonia
04.11.2020, 10:54
Nachtrag (manchmal brauch ich was länger zum Überlegen): Wir sind halt viel mit dem Campingbus unterwegs, am Wochenende und im Urlaub. Der Plan war aber, dass wir diese Zeit gemeinsam mit den Hunden verbringen, und nicht, dass jeder mit einem Hund in eine Richtung läuft. Im Womo gemeinsam unterwegs ist einfach eine Gruppensache. Trainingsziel ist für uns erstmal, dass alle in dieser Mensch- Hunde- Gruppe wissen, wie es läuft. Wenn sich herausstellen sollte, dass das nicht möglich ist, wäre das echt traurig, aber erstmal gehe ich davon aus, dass es Zeit und Arbeit braucht und irgendwann klappt :).

Scotti
04.11.2020, 19:30
Das ist normal dass Hunde bei wenigen Sichtungen mehr reagieren.
Yoda flippt bei Hunden hier regelmäßig aus, treffen wir ja auch kaum.
Auf Langeoog kam alle paar Minuten einer, er gat irgendwann nicht mehr reagiert.

Antonia
05.11.2020, 09:46
Ja, ich hatte Luzie im Sommer mit zum Betriebsausflug, 10 KM Wanderweg und eine Labradorhündin einer Kollegin mit dabei. Es waren jede Menge Leute und Hunde unterwegs, Luzie war meist ohne Leine und ich musste nicht einmal die Stimme erheben. Ms. Jekyll und Ms. Hyde...meine Erfahrung ist auch, dass es nicht anhält, wenn Betrieb nicht der Normalfall ist.