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Meine Hündin beißt stark bei ihren 'Ausrastern'
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Hallo,
auf dieser Seite geht es um das Thema „Meine Hündin beißt stark bei ihren 'Ausrastern'” und alles was damit zu tun hat.
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Schöne Grüße, Markus
Hallo,
Ich habe eine Cane Corso (Labrador?) Mischlingshündin aus dem Tierschutz vor 3 Monaten adoptiert.
Als sie bei mir ankam, war sie 6 Monate alt (jetzt 9).
Seit ungefähr 8 Wochen hat sie 'Ausraster', bei denen sie auch mich versucht umzuspringen und sie beißt währenddessen. Es wirkt wie übermütig und nicht aggressiv. Sie reagiert auch leider dann auf gar nichts mehr außer manchmal auf Kommandos aber danach geht's weiter.
Was ich bis jetzt versucht habe:
1. Ignorieren. Sie hört dann leider nicht auf zu springen und zu beißen, was man leider nicht ignorieren kann, da sie wirklich sehr feste beißt.
2. Aus dem Raum gehen. Sie macht auch ohne mein Beisein ihre Ausraster dann weiter und zerlegt innerhalb von Minuten alles. Also leider auch keine Lösung.
3. Anleinen. Das funktioniert. Sie legt sich dann recht schnell am Anleinort auf der Decke hin. Problem ist aber dass es an der Häufigkeit der Ausraster nichts ändert. Aktuell wird es eher mehr als weniger.
4. Auf lautes Autsch, Quietschen oder ernstes Nein etc reagiert sie eher mit noch mehr springen und beißen.
Sie hört außerhalb dieser Ausraster immer auf alles, knabbert auch nicht an mir oder sonstiges.
Zur Auslastung: Wir gehen 5 mal am Tag Gassi (insgesamt dann so 2,5 Stunden am Tag). Wir üben 2-3 mal am Tag 20-30 Minuten Kommandos etc. Sie bekommt viel zum kauen wie Rinderhaut, Rinderohren, Ochsenziemer, Kong etc. Sie hat auch viel Spielzeug und wir machen zwischendurch Suchspiele und sowas.
Bin langsam am verzweifeln. Keine Methode (auch von Hundetrainern) hat bis jetzt etwas verbessert. Sie hat diese Ausraster mittlerweile 5 mal am Tag. Meistens Zuhause aber auch manchmal beim Gassigehen.
Jemand Erfahrung mit sowas?
Bei meinen vorherigen Hunden ist es nie so ausgeartet wie bei ihr.
Hallo!
Danke für den Beitrag!
LG Nadine
Du machst viel zu viel mit ihr.
Meine Hunde würden bei dem Programm auch durchknallen.
Das war nicht von Anfang an so. Da ist sie den halben Tag durch die Wohnung gerast und getobt. Um das zu verringern, wurde mir dann mehr Auslastung empfohlen.
Habe auch z.b wegen ihrer Blasenentzündung mal 2 Wochen Ruhe gemacht. Da ist sie komplett durchgedreht.
Nadine 80 31.12.2020, 22:45 Ich denke auch das es zu viel Programm ist und daraus ergibt sich auch viel zu viel Aufmerksamkeit für sie, wir haben auch einen 9 Monate alten cane corso der sehr viel Aufmerksamkeit will, das versuchen wir gerade zu reduzieren ??
Wird sie denn beim gassigehen auch Energie los? Wenn unser nicht einmal am Tag Vollgas geben kann ist er nicht zufrieden. ????*??
Unser hat hin und wieder ein Verhalten.. ich würde es irgendwo zwischen übermüdetes Kleinkind und vollmeise einordnen...interessant ist das er da gefühlt nicht selbst rauskommt
Als er das zum ersten Mal hatte war Sommer und ich hatte eine Gießkanne in der Hand,
was soll ich sagen der her hat sich eine Dusche abgeholt und war sofort ausgeknipst, er liebt Wasser nach wie vor und wir haben es glaube ich erst zweimal gemacht...
Ich finde es halt echt schwierig einzuordnen, da sie es in allen erdenklichen Situationen macht.
Wenn ich sie viel auslaste, wenn ich sie wenig auslaste, wenn ich im Raum bin, wenn ich nicht im Raum bin, mal wenn sie alleine am spielen ist dreht sie plötzlich auf, mal wenn ich sie vom Sofa schicke weil ich Decken falte, mal beim Gassi gehen usw. Aber auch nicht zuverlässig in bestimmten Situationen. Mal ja mal nein.
Nach müde kommt blöd, bei Kindern wie bei Hunden.
Du überforderst deinen Hund mit 4 Stunden Gassi/Unterordnung/Suchspielen.
Von wo kommst du, vielleicht kennt ja jemanden nen fähigen Trainer der dir zeigt ihm Ruhe beizubringen.
Ich schließe mich an, darf der einmal täglich so richtig rennen, hat er auch mal Freilauf mit anderen Hunden?
Es ist immer noch ein Junghund, der muss lernen und probiert sich aus.
Die erste Hälfte der Zeit die sie bei mir ist haben wir normales Programm gemacht (auch mit austoben auf einem Platz ab und zu).
Da war das Problem auch schon da und wurde nicht besser. Da hatte sie ihre '5 Minuten' mindestens 10 mal am Tag mit durch die Wohnung sprinten etc. Irgendwann fing sie halt auch das springen und beißen an. Wegen dem aufgedrehten Verhalten in der Wohnung trotz normaler Auslastung (und Ruheübungen) wurde mir dann von einer Hundetrainerin etwas mehr Auslastung (Suchspiele, Übungen zuhause etc) empfohlen.
Sie hat seitdem nicht mehr 10 mal am Tag diese 5 Minuten sondern 'nur' noch 5 mal.
Wenn man sie auf dem Platz auspowert schläft sie mit Glück danach mal ne knappe Stunde aber dann geht's weiter.
Wie gesagt, ist nicht mein erster Hund und sowas hatte ich noch nie. Sie ist einfach nur wach den ganzen Tag (auch wenn ich nichts mit ihr mache) und schläft halt nachts.
Ruhigere Tage sind sehr anstrengenden, da sie dann komplett abdreht und diese Ausraster häufiger auftreten.
Wenn sie im Haus keine Ruhe findet (oder gibt), ab in die Box.
So haben wir unsere Dobermänner beruhigt.
Sie haben recht schnell verstanden, worum´s geht.;)
Das Maychen 01.01.2021, 14:48 Eine Box kam mir auch direkt in den Sinn. Wenn gesundheitlich alles abgeklärt ist, würde ich dir nen kompetenten Trainer empfehlen, der dir zeigt wie du Struktur in sie bekommst. Scheinbar hat sie das nie gelernt. Wir haben 3 sehr aktive Hunde, die ein ganz strukturiertes Leben führen. So sind sie zuhause ruhig und ausgeglichen. Wir merken sofort an ihrem Verhalten wenn ihre Strukturen nicht passen. Da sind wir dann gefragt dad durch Ruhe von uns wieder zu kitten.
Ich finde es ebenfalls schwer, aus der Ferne eine Lösung anzubieten, ohne euch zu kennen.... für mich klingt das Ganze eigentlich auch nach Stressverhalten und ich befürchte, dass du dir durch das ständige Programm einen Hund ranerziehst, der eben NICHT ausspannen kann und nicht lernt, auch Ruhe zu "ertragen".
Meine CC-Mix Hündin Vega und meine Franzosen-Mixe waren/sind in jungen Jahren teilweise auch extrem überdreht gewesen. Die musste ich regelrecht "zwingen", runterzufahren.... hier hat es gereicht, sie in den Arm zu nehmen, festzuhalten und leise und beruhigend auf sie einzureden (wie ein Mantra.... "Aaaaarmes Gehirn" :kicher:)... und alle drei sind innerhalb weniger Minuten in einen komatösen Schlaf gefallen.
Ich habe mir mal von Müttern sagen lassen, dass das auch bei Kleinkindern oft so ist: sind sie müde, überdrehen sie und werden quengelig. Hier kann man nur mit Ruhe gegenhalten.
Hast du schon mal was von konditionierter Entspannung gehört? Ich könnte mir vorstellen, dass das einen Versuch wert wäre, wenn man nicht gleich soweit gehen möchte, eine Box einzusetzen.
Grüßlies, Grazi
Hallo Liza,
schau doch mal hier: https://www.wattebaellchen.at/
anita, die Hundetrainerin, kennt sich mit Molossern aus und zum Thema Stresslevel und Entspannung finde ich sie ziemlich kompetent. Wir hatten ein ihre Online- Sprechstunde in Anspruch genommen. Der Trainingsplan war mir entschieden zu umfangreich, aber da scheinst du ja anders gestrickt zu sein.
LG
Faltendackelfrauchen 03.01.2021, 12:33 Hallo, mal was ganz anderes. Tierärzlich duchgecheckt wurde die Hündin? Vor allem die Schilddrüse. Wäre zwar ungewöhnlich in dem jungen Alter, aber es gibt nix, was es nicht gibt. Und war sie denn schon mal läufig?
Ja durchgecheckt vom Tierarzt ist sie.
Und nein sie war noch nicht läufig.
Hallo Liza,
ich habe eine Weile nachgedacht. Wir haben auch einen jungen CC, den wir mit 9 Monaten bekommen haben, mittlerweile ist er ein Jahr alt. Er war auch- bei Weitem nicht in diesem Ausmass- hyperaktiv und musste sehr kleinschrittig lernen auf seinen Platz zu gehen und dort zu bleiben und runterzukommen. Anfangs war es nicht möglich, in auf sein Bettchen zu schicken, weil er uns an den Hacken geklebt hat und das Bleiben im anderen Teil des offenen Wohnraums, in Hörweite aber ohne Sichtkontakt zu uns, zu viel verlangt war. Anfangs wurde er dann unter den Tisch geschickt an dem wir meist sitzen, da lag er dann, fest an unsere Füsse geschmiegt. Mittlerweile bleibt er schon sehr gut in seinem Bettchen, allerdings habe ich ihn anfangs bis zu 20x zurückgebracht bis es mal- für 2 Minuten- funktioniert hat.Aber ich komme vom Thema ab.
Habe mir überlegt, wie ich mit einer Situation wie deiner umgehen würde. Ich gehe davon aus, dass der Hund dieses hyperaktive Verhalten zeigt, weil er im Stress ist. Eine weitere Vorannahme ist, dass der Hund zu oft beschäftigt wird und ständig damit beschäftigt ist, dass gleich etwas anderes passiert. Und ich halte das Trainingspensum für zu hoch, für ein Pubertier ist das ganz schön viel, der ist mit seinem Hirnumbau schon gut beschäftigt.
Ich würde versuchen, Ruhe und Gleichmass in die Situation zu bringen. Also 3 Spaziergänge täglich, morgens und abends eine halbe bis dreiviertel Stunde und mittags anderthalb (so ist auch unser Rhythmus, das hat sich hier ziemlich bewährt.) Nach dem ersten Spaziergang Frühstück, dann mind. eine Stunde Pause. Geht bei uns gut, wenn ich etwas langweiliges tue, z. B. Büroarbeit. Wenn er dann wieder wacher wird, Kauspielzeug.
Im Haus ist bei uns Toben nicht erlaubt, wenn Anton zwischen 2 Spaziergängen auf Action aus war, bin ich auf ein Zerrspiel mit ihm in den Garten gegangen, danach aber etwas ruhiges einbauen, Schnüffelspiel in der Wiese z.B., dann wieder rein ins Haus. Sehr funktioniert hat auch das Ignorieren, wenn ich beispielsweise am Kochen binhat er mal Pause. Dann schicke ich ihn nicht aus dem Weg, sondern gehe andersrum zur spüle, ich schaue ihn nicht an und maßregele ihn auch nicht, wenn er seine Nase überall reinsteckt, sondern drehe mich weg. Anfangs ging das 2 Minuten, mittlerweile kann ich alleine kochen, er steht erst noch ein bißchen rum und geht irgendwann auf seinen Platz. Er hat immer ein Stück dicke Buche und einen abgenagten Rinderknochen zum Kauen zur Verfügung, das ist beides nicht so hochinteressant dass er dabei hektisch wird, aber wenn er sehr gelangweilt ist beschäftigt er sich damit. Wenn dein Hund durchdreht würde ich das tun, von dem du sagst, dass es hilft: anleinen. Konsequent und ohne Worte oder große Interaktion. Vielleicht wird das Verhalten erstmal stärker aber es ist meiner Erfahrung nach eine Sache des längeren Atems. Während des spaziergangs würde ich kleine Übungen einbauen: Nasenarbeit (eine Handvoll Leckerlies in die Wiese werfen und Such sagen), mit den Vorderpfoten auf eine Bank steigen, ganz auf die Bank steigen, auf der Bank Sitz machen, über Baumstämme sehr langsam balancieren- alles, was ruhig ist, Spass macht und ihn zwingt, sein Hirn zu benutzen. Ansonsten würde ich maximal 10 Minuten am Tag trainieren und auch mal gar nicht. Runterkommen lernen ist schon anstrengend genug. Ich glaube auch nicht, dass dieses Herumgehüpfe als Einzelsymptom abzustellen ist, sondern ich denke, er braucht einen ruhigen, stark strukturierten Ablauf, bei dem er sich darauf verlassen kann, dass gleich das passiert, was immer passiert. Bei You tube gibt es auch einiges zum Thema "Konditionierte Entspannung".
LG
Ich würde eher zwei größere und eine kleine Runde mit ihr gehen und bei den größeren Runden auch trainieren und bei der kleinen Runde kannst du Leinenführung trainieren. Die Suchspiel kannst du auch in die größeren Runden integrieren. Ansonsten würde ich sie weitgehend in Ruhe lassen, damit sie ausreichend Ruhe bekommt. Ich glaube auch, dass sie überfordert ist bzw zu wenig Ruhe bekommt und deshalb durchdreht.
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