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RIP! CC Balu (Rüde, *11/2017) in Dillenburg
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Schöne Grüße, Markus
NOTFALL!
Balu
https://up.picr.de/41297986on.jpg
Cane Corso, intakter Rüde, Epileptiker, 70 cm groß, 48 kg schwer, 3 Jahre alt.
Standort: in 35683 Dillenburg (vorher in Köln)
Der wunderschöne Balu hatte leider keinen besonders guten Start ins Leben, da er bis zu seiner 14. Lebenswoche so gut wie gar nichts kennenlernen durfte. Dementsprechend überfordert war er, als er zu einem jungen Paar kam, das mitten im Leben stand und ihn zwangsläufig mit vielen Umweltreizen konfrontierte.
Schon als Welpe kristallisierte sich schnell heraus, dass ihm SEINE Familie reicht und er es nicht schätzt, von Fremden bedrängt zu werden. Balu sucht von sich aus keinen Kontakt zu anderen Menschen, meidet den Blickkontakt und würde ggf. nach vorne gehen, sollte man ihn sofort anfassen. Auch nimmt er seine Rolle als Wachhund und Beschützer von Haus und Hof sehr ernst und würde unbefugte Eindringlinge nicht nur stellen und verbellen.
Aufgrund diverser negativer Erfahrungen mit Artgenossen reagiert Balu zudem auch sehr ungehalten auf plötzliche Annäherung fremder Hunde, die seine Individualdistanz grob unterschreiten. Er ist daher vorsichtshalber an einen Maulkorb gewöhnt worden, der ihn nicht im geringsten stört.
Grundsätzlich ist Balu aber nicht unverträglich! Er lebt von Welpenbeinen an mit einer mittlerweile 14 Jahre alten Kleinhündin zusammen, die zuhause ganz klar das Sagen hat. Auch kann man ihn kontrolliert und langsam an die meisten Hündinnen und evtl. auch an freundliche kastrierte Rüden ranführen. Stimmt die Chemie, zeigt sich Balu sehr freundlich, verspielt, ausgelassen und albern.
Anmerkung MVH (Grazi):
Bei einem gemeinsamen Spaziergang mit meinen beiden Hündinnen zeigte sich Balu anfangs relativ aufgeregt, ohne jedoch echte Aggression zu zeigen. Da dies seit gut 6 Monaten sein erster Hundekontakt war und seine Halterin verständlicherweise sehr vorsichtig bis ängstlich war, durfte er sich nur langsam und entsprechend gesichert nähern.
Nachdem Balu meiner Kleinhündin den Maulkorb mehrmals interessiert-schnufelnd gegen den Pöppes gedrückt hatte, gab es von ihr eine heftige Zurechtweisung, die er sich nicht gefallen lassen hat. Dies war aber nur der ersten Aufregung geschuldet. Nachdem die beiden sich nämlich im Freilauf gute 45 Minuten lang nur noch im Vorbeilaufen wahrgenommen, aber ansonsten ignoriert hatten, beschloss meine Kleine spontan, den imposanten Rüden während einer kurzen Pause einzunorden und sprang ihm ins Gesicht…woraufhin Balu einfach nur zurücksprang und absolut ruhig blieb.
Mit meiner großen Hündin hat er sich nach einem kurzen angespannten Beschnuppern sofort verstanden. Die beiden sind gleich losgespurtet, haben körperbetont gespielt, sich gegenseitig gejagt und Balu hat sich zwischendurch immer wieder auf den Boden geworfen und sich übermütig gewälzt.
Ein erfahrener, standfester und souveräner „Hundemensch“, der Balu ruhig bei Hundebegegnungen anleitet, dürfte hier also noch gute Fortschritte erzielen können.
Balus Halterin hat sehr lange an seinen Defiziten gearbeitet, sich intensiv mit dem Thema „Hundeerziehung“ auseinandergesetzt, ihr ganzes Leben auf ihn ausgerichtet, sich sogar von ihrem langjährigen Partner getrennt… und viele Fortschritte erzielt. Da es jedoch immer wieder zu Rückschritten kommt (vor allem wenn unangeleinte und unerzogene Hunde auf ihn zupreschen) und sie dem stattlichen Rüden körperlich wenig entgegenzusetzen hat, ist sie mittlerweile emotional derart vorbelastet, dass sie im Training einfach nicht mehr weiterkommt. Ihre Ängste stehen ihr da leider im Weg.
Außerdem muss sie mittlerweile Vollzeit arbeiten, so dass sie auf die Hilfe ihrer Familie bei der Hundebetreuung angewiesen ist… diese hilft zwar bislang gerne, da Balu innerhalb seines „Rudels“ absolut loyal, verschmust und anhänglich ist, doch fehlt hier die Erfahrung, einen solchen Hund auch auf Spaziergängen richtig zu managen.
Ein Zuhause, in dem man sich voll und ganz auf Balu konzentrieren kann, wäre auch für ihn auf lange Sicht besser.
Zuhause ist Balu ein super entspannter und ruhiger Mitbewohner, der die meiste Zeit über friedlich in seinem Korb vor sich hinschnarcht und die Ruhe weg hat. Selbst wenn man in großer Runde mit guten Freunden zusammen ist, lässt er sich von dem Trubel nicht anstecken, sondern fläzt sich in eine Ecke und beobachtet die lustige Gesellschaft… bis ihm die Augen wieder zufallen. ;)
Auch Restaurantbesuche oder Stadtgänge sind problemlos möglich, solange ihm kein fremder Hund zu nahe kommt.
Balu ist stubenrein, kann mal mehr, mal weniger gut alleine bleiben…. zerstören tut er allerdings nie was.
Der Bursche ist gut erzogen, kennt viele Signale, die er auch meist gerne ausführt ;) , ist generell sehr lernwillig und hat für einen Molosser einen sehr angenehmen „will to please“. Außerdem ist er gut leinenführig und im Freilauf verlässlich abrufbar. Obwohl er einen gewissen Jagdtrieb nicht verleugnen kann, gerne weit vorläuft und die Gegend scannt, reagiert er nicht übermäßig auf Bewegungsreize. Jogger und Fahrradfahrer interessieren ihn nicht, auch weiter entfernte Hunde werden nur beobachtet.
Der ansonsten fitte und sportliche Rüde leidet leider an Epilepsie. Seit er im Februar medikamentös neu eingestellt worden ist, ist er anfallsfrei. Seine Behandlung muss natürlich fortgeführt und ggf. im Laufe der Jahre angepasst werden. Derzeit belaufen sich die monatlichen Kosten für seine Tabletten auf ca. 80 € pro Monat.
Aufgrund seiner Erkrankung und seiner Sozialisationsdefizite sucht Balu idealerweise einen Einzelplatz bei erfahrenen Menschen, die die Körpersprache eines Hundes gut lesen und ihn sicher führen können. Sollte bereits eine umweltsichere, souveräne und eher stabile Hündin im neuen Zuhause vorhanden sein, täte dies dem Burschen bestimmt gut… hier müsste man sich aber schon sehr sicher sein, dass die Hündin nicht aggressiv auf ihn reagiert, sollte er irgendwann einmal krampfen.
Am liebsten würde Balu zu ruhigen Menschen ohne Kinder und Katzen ziehen, die bestenfalls ein großes und molossersicher umzäuntes Grundstück haben, auf das er auch aufpassen darf.
Die Vermittlung erfolgt zu tierschutzüblichen Bedingungen mit Vor- und Nachkontrolle/n, Schutzvertrag und Schutzgebühr. Keine reine Zwinger- oder Außenhaltung, kein Wach- oder Schutzdienst.
Hallo!
Danke für den Beitrag!
LG Nadine
Balu wurde ohne unser Wissen privat weitervermittelt und wir haben erst davon erfahren, als sich der neue Halter zufälligerweise an uns gewandt hat, da er Balu leider nicht behalten kann und die Vorbesitzerin sich außerstande sieht, den Rüden wieder zurückzunehmen. :(
Laut neuem Halter ist Balu grundsätzlich ein toller Hund, der sich stark an einen Menschen bindet, sobald man sein Vertrauen gewonnen hat. Er steht wunderbar im Gehorsam und kann daher auch relativ schnell Freilauf genießen. Auch ist es durchaus möglich, ihn mit netten Hündinnen zu vergesellschaften.. er braucht aber keine Hundegesellschaft, um glücklich zu sein.
https://up.picr.de/41965208iq.jpg
Als Mensch braucht man eine ordentliche Portion Selbstsicherheit, Ruhe und Kraft, um Balu jederzeit händeln zu können…sei es bei Fremdhundbegegnungen oder sei es beim Kontakt mit fremden Menschen. Im Zweifelsfall geht der unsichere Rüde nämlich ernsthaft nach vorne.
Mit dieser Problematik kann Balus neuer Halter zwar umgehen, allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass der Bursche mit dem Alleinebleiben selbst nach ein paar Wochen noch immer ein massives Problem haben könnte. Der Versuch, ihn mit zur Arbeit zu nehmen, ist trotz tolerantem Arbeitgeber leider auch kläglich gescheitert, da Balu auch dort nicht zur Ruhe kommt und nirgends so gesichert werden kann, dass keine Personen gefährdet werden.
Außerdem kam es durch den Dauerstress – wie zu erwarten – zu mehreren epileptischen Anfällen, so dass die Medikation angepasst werden musste.
Balu sucht nun DRINGEND ein endgültiges und erfahrenes Zuhause, in dem idealerweise immer jemand zuhause ist bzw. wo man das Alleinebleiben ohne Zeitdruck komplett neu aufbauen kann, sobald der Hund sich dort sicher und geborgen fühlt. Ein Haus mit gut gesichertem Garten / Grundstück in ruhiger Umgebung wäre perfekt, um in der Eingewöhnungszeit nicht unbedingt mit Balu spazierengehen zu müssen und so weitere Stressoren vermeiden zu können.
Wir suchen wahrscheinlich die Nadel im Heuhafen, aber Balu hat es so sehr verdient, endlich anzukommen und einen Platz zu finden, in dem man auf seine besonderen Bedürfnisse eingehen kann. Dann erhält man einen absolut loyalen, verschmusten und lustigen Kumpel, der zudem ein unbestechlicher Wachhund ist und supergut auf sein Zuhause aufpasst!
Balu musste vorgestern eingeschläfert werden. :traurig:
Der Bursche hatte sich zwar super gemacht (mit Menschen und mit Hunden), so dass er auch problemlos mit auf Arbeit kommen konnte und sein neues Herrchen ihn nicht mehr hergeben wollte, doch kamen die epileptischen Anfälle immer häufiger und wurden immer schlimmer.
Vorgestern hatte Balu mind. 30 Anfälle hintereinander, so dass die Tierklinik einen Hirntumor vermutet und dazu geraten hat, ihn zu erlösen.
Traurig, Grazi
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