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RIP! DD Greta (Hündin, *07/2014) im TH Kronach
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Schöne Grüße, Markus
Greta
https://up.picr.de/41327566iv.jpg
Deutsche Dogge, (noch) unkastrierte Hündin, 80 cm groß, ca. 60 kg schwer, 6 Jahre alt.
Standort: seit dem 26.09.2020 im Tierheim Kronach
Imposante Erscheinung, aber sensible Seele – XXL-Schmusehund „Greta“ sucht Doggenkenner und –liebhaber
Da kann dem Otto-Normal-Hundebesitzer schon mal die Kinnlade herunterfallen, wenn er vor Gretas Zwinger steht. Mit ihrer Größe und der dunklen Grautiger-Färbung ist sie wirklich eine mehr als eindrucksvolle Erscheinung. Dagegen sind Schäferhunde lächerliche Zwerge. ;)
Auch wir Tierpfleger hatten anfangs gehörigen Respekt, zumal Greta nach ihrer Ankunft noch rein gar nichts von ihren Schmuse-Qualitäten offenbarte. Im Gegenteil! Nachdem ihr Herrchen gestorben war, von heute auf morgen ihr ganzes Leben quasi in Scherben lag und sie sich hinter Tierheim-Gittern wiederfand, war Greta erst einmal so verstört, dass sie nichts mit uns zu tun haben wollte. Vermutlich machte sie uns für ihre ganze Misere verantwortlich und so war sie weit davon entfernt, freundschaftliche Bande mit uns zu knüpfen. Ihr Missfallen zeigte sie täglich aufs Neue durch ausgiebiges Bellen und Knurren und wir waren wirklich froh über das stabile Gitter, das uns von ihr trennte. Sie können sich bestimmt vorstellen, dass es nicht gerade angenehm ist, wenn eine ausgewachsene Dogge auf einen losgeht…
Aber wir hatten ja Zeit. Zeit für gute Worte, Zeit für Leckerlis und Zeit, um Greta einfach nur beobachten zu lassen und sie nicht zu bedrängen. Und siehe da: So langsam revidierte sie ihre Meinung von uns. Jemand, der einem täglich einen gefüllten Napf besten Futters sowie ein riesiges Kuschelbett vor die Nase stellt, der immer ein paar aufmunternde und freundliche Worte übrig hat und den die anderen Hunde offensichtlich toll finden, konnte in ihren Augen wohl dann doch nicht ganz so schlecht sein. ;) Und als wir sie nach den ersten Wochen immer noch nicht massakriert hatten, wie sie es anfangs wohl befürchtet hatte, fasste Greta den Entschluss, uns doch eine Chance zu geben.
Von da an ging es immer weiter aufwärts und wenn man Greta jetzt anschaut, kann man nicht glauben, dass es sich um denselben Hund handelt. Aus der anfänglichen „Bestie“ ist ein super schmusiger und anhänglicher XXL-Schoßhund geworden, der am liebsten den ganzen Tag gestreichelt und geknuddelt werden möchte. Nur zu gern wirft sie sich dazu auch auf den Rücken und lässt sich das Bauchi kraulen. Oder sie schmiegt sich mit solcher Vehemenz an unsere Beine, dass man leicht das Gleichgewicht verliert. Witzig ist auch, wenn Greta voller Freude auf uns zu rennt, Spielstellung macht und ihre langen Beine mit den Riesenpfoten um uns herumwirbeln.
Sie sehen schon: Greta ist wirklich ein Schatz geworden, den wir ganz besonders ins Herz geschlossen haben und der uns ganz besonders viel bedeutet. Und gerade deshalb werden wir auch ganz besonders gut darauf achten, die richtigen Personen für Greta zu finden. Denn diese bildschöne Hündin ist nicht für jedermann geeignet! Hundeerfahrung – am liebsten natürlich mit Doggen -, das richtige Händchen für diese großen, aber sensiblen Wesen und ein Haushalt ohne Kinder sind zum Beispiel wichtige Voraussetzungen.
Da Greta selbst eher unsicher ist, dann aber zur Selbstverteidigung dazu neigt, nach vorne zu gehen, braucht sie Menschen, die die absolute Führung übernehmen und ihr das Gefühl geben, bei ihnen gut aufgehoben zu sein. Somit ist sie nicht selbst gezwungen, alles zu regeln und sie wird sich dankbar und erleichtert unterordnen. Sicher wird es auch nicht schaden, ihr noch das eine oder andere Kommando beizubringen. Zwar ist sie für Doggen schon in etwas fortgeschrittenem Alter, doch man ist nie zu alt zum Lernen und Spaß macht ihr das allemal – vor allem, wenn sie hinterher mit vielen Streicheleinheiten und Leckerlis belohnt wird. Diese nimmt sie übrigens trotz ihres gewaltigen Mauls ganz sanft aus der Hand.
Vor allem beim Spazierengehen ist noch etwas Training nötig, denn Greta kann leider durchaus auch mal an der Leine ziehen, wenn sie irgendwo unbedingt hin will. Bei einem Hund dieser Größenklasse ist das dann kein Zuckerschlecken mehr… Ihr neuer Besitzer muss ihr daher auch schon kräftemäßig gewachsen sein.
Leider kommt Greta nicht mit allen anderen Hunden aus. Mit Rüden klappt es zwar oft, aber man kann sich nie darauf verlassen und muss stets vorsichtig sein. Aus Sicherheitsgründen ist es Greta daher bereits von ihrem Vorbesitzer her gewöhnt, mit Maulkorb spazieren zu gehen. Sie akzeptiert diesen auch problemlos und lässt ihn sich ohne weiteres überziehen. Wir haben aber dennoch die Hoffnung, dass sie dieses Hilfsmittel mit etwas Training mit der Zeit nicht mehr braucht.
Zuhause ist Greta ruhig und brav. Sie ist stubenrein und hat noch nie etwas kaputt gemacht. Wir denken, dass Alleinbleiben kein Problem sein sollte. Ihr Revier wird sie aber ganz sicher rigoros bewachen. Bei Fremden, die zu Besuch kommen, muss man daher gut aufpassen. Mit Kindern kommt sie, wie schon erwähnt, leider nicht zurecht.
Aufgrund ihrer Größe braucht Greta auf jeden Fall ein Haus mit eingezäuntem Garten. In einer Etagenwohnung in der Stadt ist so ein Hund nicht gut aufgehoben. Da sich große Hunde ohnehin spätestens im Alter beim Treppensteigen schwer tun, sollte sie auch nicht täglich allzu viele Stufen bewältigen müssen.
Wer sich für Greta interessiert, muss sich darüber im Klaren sein, dass er sie nicht beim ersten Besuch im Tierheim sofort mitnehmen kann. Bei ihr ist es unbedingt nötig, dass Interessenten erst ein paar Mal mit ihrem gewohnten Gassigeher mitlaufen, damit sie sich langsam an das neue Gesicht gewöhnen kann.
Wir würden uns so sehr freuen, wenn sich für Greta echte Doggen-Kenner melden, die diese sensible Seele verstehen und ihr ein glückliches Leben ermöglichen. Ein paar Sabberfäden, die sie ganz nach Doggenart gerne an Kleidung oder Wänden verteilt, sind im Gesamtpaket übrigens inbegriffen. :D
Hallo!
Danke für den Beitrag!
LG Nadine
Schon weit über eineinhalb Jahre lebt unsere außergewöhnliche Greta nun bei uns im Tierheim. Leider haben wir es bisher nicht geschafft, das passende Zuhause für sie zu finden – doch wir geben die Hoffnung nicht auf!
Allerdings stellt Greta auch einige Ansprüche an ihre neuen Besitzer, die man beachten muss:
Zum einen mag Greta keine anderen Hunde und kann daher nur als Einzelhund vermittelt werden. Auch Kinder sind leider nicht ihr Geschmack.
Bei ihren gewohnten Bezugspersonen (und selbst zu fremden Erwachsenen baut sie schnell eine Beziehung auf) ist sie jedoch die liebste und anhänglichste Schmusebacke, die man sich vorstellen kann. Sie räkelt sich genüsslich, wenn man sie streichelt und knuddelt, schmiegt sich an ihren Menschen und es fehlt nicht viel und sie würde einem auf den Schoss krabbeln. ;) Auch unangenehme Dinge lässt sie sich von ihren vertrauten Menschen ohne weiteres gefallen, sie ist gutmütig, sehr sensibel und einfach eine liebenswerte Seele.
In ihrem Revier ist sie Fremden gegenüber wachsam, schließt aber schnell Freundschaft, wenn sie merkt, dass die Person erwünscht ist.
Beim Spazierengehen ist etwas Fitness vonnöten, denn Greta kann bei Hundebegegnungen auch mal ihre Größe vergessen und an der Leine ziehen. Dann hat man echt zu tun, sie zu halten. Ihre neuen Besitzer sollten ihr also auch körperlich gewachsen sein. In der Regel läuft Greta aber brav an der Leine und ist auch an einen Maulkorb gewöhnt. Für ihr Alter ist sie noch sehr fit, sie genießt ihren Auslauf und spielt sogar ab und zu mit Bällchen.
Im Haus ist Greta superbrav, sie ist sehr ruhig, kein Kläffer, stubenrein und kann sich benehmen. Sie macht nichts kaputt und kann auch mal allein bleiben. Ganz nach Doggenart kann es aber natürlich sein, dass sie mal irgendwo einen Sabberfaden hinterlässt. ;)
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Fazit: Unsere Greta ist sowohl von Größe als auch Charakter her kein Hund für jedermann. Ihre neuen Besitzer sollten schon etwas Erfahrung mitbringen, zudem körperliche Kraft und Einfühlungsvermögen in den sensiblen Doggencharakter. In ihrer neuen Familie sollten keine anderen Tiere und keine Kinder leben und Haus mit Garten vorhanden sein.
Wenn dies auf Sie zutrifft und Sie sich in Greta verliebt haben, würden wir Ihnen unsere Schmusebacke (übrigens derzeit einer unserer Lieblingshunde in unserem Tierheim) gerne persönlich vorstellen.
Leider hat Greta kein neues Zuhause gefunden, sondern musste nach kurzer, aber schwerer Krankheit erlöst werden. Das trifft alle Tierheim-Mitarbeiter sehr, denn sie war einer ihrer Tierheim-Lieblinge und hat 2 Jahre bei ihnen gelebt. Es ist so unendlich traurig, dass Greta im Tierheim sterben musste und sie es nicht geschafft haben, ein neues Zuhause für sie zu finden… :(
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Nachruf auf einen groß(artig)en Hund
Gott sei Dank kommt es nicht allzu oft vor, dass ein Hund im Tierheim stirbt. Wenn es dann aber doch einmal der Fall ist, trifft es einen natürlich sehr hart. So auch im Falle unserer Greta, einem unserer ganz besonderen Tierheimlieblinge. Deshalb ist es uns einfach ein Bedürfnis, noch einmal an diesen ganz besonderen Hund zu erinnern.
Groß trifft die Sache wohl auf den Punkt, denn Greta war eine Deutsche Dogge mit locker 80 cm Schulterhöhe. Doch sie war nicht nur groß, sondern auch groß-artig, weshalb sie einfach besondere Aufmerksamkeit verdient.
Greta wurde im September 2020 bei uns abgegeben und wie sich herausstellte, hatte sie schon mehrere Besitzer hinter sich. Sie war ganz sicher kein einfacher Hund und auch nicht für jedermann geeignet. So hasste sie zum Beispiel andere Hunde, konnte dann auch ganz schön an der Leine ziehen (bei einem derartigen Kaliber Hund nicht gerade angenehm) und war auch bei Fremden zumindest anfangs recht misstrauisch. Im Tierheim hat sie mehrere Wochen gebraucht, bis sie uns vertrauen konnte und sich von uns anfassen ließ.
Dann jedoch war nur noch eitel Sonnenschein zwischen Greta, den Tierpflegern und ihrem Gassigeher. So spröde, ja sogar richtig aggressiv wie sie sich am Anfang gegeben hatte, so liebevoll und anschmiegsam präsentierte sie sich nach einiger Zeit. Sie war einfach ein Traum, ließ alles mit sich machen, war super gutmütig, verschmust ohne Ende und versuchte sogar manchmal, auf unseren Schoss zu krabbeln – bei dieser Größe natürlich ein Ding der Unmöglichkeit. Sie spielte mit uns, wobei ihre langen Vorderbeine mit den großen Pranken nur so in der Luft herumhampelten, sie warf sich auf den Rücken und ließ sich den Bauch kraulen, sie gab Pfötchen und verteilte feuchte Bussis in Gesicht und auf Hände. Mit einem Wort: sie war einfach eine gute Seele und man hätte ein Herz aus Stein haben müssen, um sie nicht lieb zu haben.
Sie fühlte sich wohl bei uns, sie liebte ihre Bezugspersonen über alles – aber dennoch … Man spürte deutlich, dass ihr trotzdem immer etwas gefehlt hat. Ein eigenes Zuhause, Menschen für sich allein, nach dem Gassigehen einfach nicht wieder in den kleinen Zwinger zurückzumüssen, sondern in der Nähe ihrer Menschen bleiben zu dürfen und ein richtiges Familienmitglied zu sein. All dies hätten wir unserer Greta so sehr gewünscht.
Was haben wir nicht alles angestellt, um ihre Traum-Menschen zu finden! Sie stand auf mehreren Seiten im Internet, sogar auf speziellen Doggenseiten, sie wurde mehrmals in den verschiedensten Zeitungen veröffentlicht und ihre Geschichte wurde sogar vor einem Jahr auf TV Oberfranken ausgestrahlt. Doch nichts! Bis auf ein paar einzelne Anfragen, bei denen das Umfeld für Greta aber nicht gepasst hat (entweder andere Hunde oder Kinder vorhanden) hat sich nie jemand für sie interessiert, in fast zwei Jahren nicht eine einzige viel versprechende Anfrage. Und nun ist es zu spät…
Greta war bereits bei Ankunft im Tierheim 6 Jahre alt und hatte inzwischen ihren 8. Geburtstag gefeiert. Leider ist es ja bekanntlich eine traurige Tatsache, dass Doggen keine sehr hohe Lebenserwartung haben. Dennoch ging es ihr bis ca. 4 Wochen vor ihrem Tod sehr gut. Sie war fit und aktiv und nichts ließ auf eine mögliche Erkrankung schließen.
Doch dann zeigten sich fast über Nacht gravierende Herzprobleme und zudem hatte sie astronomisch hohe Entzündungswerte, deren Ursprung aber weder durch einen Ultraschall des Bauchraumes noch durch mehrere Bluttests festgestellt werden konnte. Hochdosierte Antibiotika erbrachten keinerlei Besserung. Wochenlang fraß Greta so gut wie gar nichts, sie wurde immer matter und schwächer. Wir taten, was wir konnten und kämpften um ihr Leben, denn wir wollten nicht akzeptieren, dass es zu Ende ging. Sie war doch vor kurzem noch ganz normal gewesen! Aber es half alles nichts, Greta starb uns richtig unter den Händen weg. Schließlich gaben wir auf, weil wir sie nicht länger leiden lassen konnten. Es gab einfach keine Hoffnung auf Besserung mehr. Und so ließen wir sie am 29.08. schmerzlos einschläfern, sie starb in unseren Armen, gestreichelt bis zuletzt.
Greta wurde 8 Jahre alt und hat ihre letzten beiden Jahre im Tierheim verbracht.
Wir haben einen ganz besonderen Hund verloren, der ganz fest in unseren Herzen verankert ist. Keinen anderen Hund konnte man so schön in den Arm nehmen, ohne sich dabei bücken zu müssen, kein anderer Hund hat sich auf seine ganz besondere Art und Weise mit dem Hinterteil an unseren Beinen „angedockt“, um sich streicheln zu lassen, kein anderer Hund hat uns so schöne lange Sabberfäden an Hände und Kleidung verehrt, Sabberfäden, mit denen man fast hätte stricken können…
Leb wohl Greta! Wir werden dich nie vergessen! Auch wenn Du für die meisten Menschen „nur“ ein Tierheimhund warst, vergessen und unbeachtet, für uns warst Du etwas Besonderes. Es tut uns so leid, dass Du im Tierheim sterben musstest und wir es nicht mehr geschafft haben, eine neue Familie für Dich zu finden, eine Familie, in der Du viel besser aufgehoben gewesen wärst und viel geborgener hättest leben können als hinter Tierheimgittern.
Im Hinblick darauf möchten wir allen potentiellen Hundeinteressenten gerade die alten Hunde in den Tierheimen ans Herz legen. Nichts ist so schlimm, als wenn sie allein hinter Tierheimgittern sterben müssen. Das hat kein Hund verdient! Bitte denken Sie auch an die alten Hunde und geben Sie ihnen eine Chance! Ihre Dankbarkeit wird Sie für alles entschädigen!
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