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Die Ware
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Hallo,
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Schöne Grüße, Markus
Ich bin ein Produkt, eine Ware, produziert von osteuropäischen Vermehrern. Ich bin vorprogrammiert, ein Wesenskrüppel und verhaltensauffällig zu sein. Ich bin vorprogrammiert, gesundheitliche Probleme zu bekommen.
Ich bin Massenware.
Ich bin Mittel zur Befriedigung menschlicher Profitgier.
Ich bin am 01.04.2008 zur Welt gekommen.
So genau kann ich mich an meine Vergangenheit nicht mehr erinnern, aber das Wesentliche habe ich noch zusammenbekommen.
Meine ersten Lebensstunden, -tage und -wochen habe ich nicht wie viele andere Welpen in einem warmen Raum in familiärer Obhut, sondern in Einsamkeit und Kälte, irgendwo in einem Verschlag verbracht. Meine Mama konnte mich und meine Geschwister kaum ernähren, da sie krank und schwach war.
Viele Menschen erzählen grausame Geschichten, wie es bei solchen Vermehrern zugeht. Ich kann mich gar nicht so recht erinnern, wahrscheinlich habe ich es auch verdrängt. Ich weiß nur noch, dass ich immer Hunger hatte.
Nach einigen Wochen wurde ich mit vielen anderen Welpen in einen Transporter gesteckt. Nach einigen Tagen voller Angst, Hunger und Durst erreichten wir unser Ziel: Spanien, Tu cachorrito...
Ich war, wie meine Leidensgenossen auch, Ware!
Ware, die bestellt und geliefert wurde.
Ware, die vor Ort angepriesen und an Interessenten verkauft wurde.
Spanien, Tu cachorrito – meine zweite Station in meinem Leben. Weit weg von meiner Mama und dem was mir vertraut war, allein in einer fremden Umgebung mit fremden Menschen.
Ich wartete auf meine Interessenten.
Irgendwann, ich war ca. drei Monate alt, lernte ich zum ersten Mal einen Tierarzt kennen. Ich wurde geimpft, gechipt und kurz darauf in eine Kiste gesperrt. Ich wurde viel hin und her getragen, durch die Gegend geworfen und landete in einem lauten komischen Ding, das die Menschen Flugzeug nennen.
Ich trat meine zweite lange Reise in meinem kurzen Leben an.
Nach vielen Stunden wurde meine Kiste endlich geöffnet. Ich hatte meine dritte Station erreicht: Frankfurt-Main/Deutschland. Ich lernte meine neue Familie kennen. Eine spanische Familie, die in der Nähe von Frankfurt ihr Häuschen hatte.
Ich war der Mittelpunkt der Familie und durfte alles.
Ich war ja so süß. Der kleine Sohn wollte immer mit mir spielen. Egal ob ich müde war oder nicht. Außerdem konnte man mich auch immer so schön ärgern, ich war ja noch so klein...
In dieser Familie war es eigentlich ganz ok. Ich durfte alles, ich machte alles, ich lernte mich durchzusetzen.
Es gab keine Grenzen, es gab keine Regeln. Ich wurde größer, ich wurde schwerer, ich wurde kräftiger...ich wurde schwierig.
Ich wurde sechs Monate alt.
Ich musste weg.
Ich war ein Risiko für den Sohn, ich war ein schwieriger Hund, ich war lästig, ich wurde zu teuer, ich konnte nicht mehr als Prestigeobjekt herhalten. Es kündigten sich höhere Tierarztkosten an, ich war nicht mehr erwünscht.
Ich erreichte Station Nr. 4.
Hieran kann ich mich gar nicht mehr erinnern, was auch nicht weiter tragisch ist. Denn Nr. 4 reichte mich recht schnell am Frankfurter Bahnhof an Nr. 5 weiter, einen Mann mittleren Alters, der mich noch schneller weiterreichte. An ein älteres Ehepaar in der Nähe von Bonn.
Station Nr. 6 sozusagen.
Bei den Leuten war es eigentlich auch ganz lustig. Der Mann arbeitet nachts und wollte tagsüber schlafen. Die Frau war aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage, sich mit mir zu beschäftigen. Also hatte ich den ganzen Tag Zeit, mir in Haus und Garten einen Haufen Unsinn auszudenken.
Wenn der Mann nach Hause kam, habe ich ihm erst einmal seine Jacke geklaut und ihn eine ganze Weile hinter mir herlaufen lassen.
Statt Spaziergang...
Von wegen tagsüber schlafen.
Danach habe ich den restlichen Tag damit verbracht, den Garten umzugestalten und regelmäßig das Gartenhäuschen auszuräumen.
Ich durfte alles, ich tat alles, ich kannte keine Grenzen.
Mit acht Monaten fing ich an, alles und jeden zu berammeln. Was nicht bei 1,5 auf den Bäumen war, wurde gnadenlos auf's Korn genommen.
Ich kam so langsam in jeder Hinsicht auf Touren, wusste meine Zähne einzusetzen und hätte mich am liebsten mit jedem und allem gemessen.
Ich habe immer mein Ding durchgezogen. Tagsüber immer Vollgas, immer 200% und abends bin ich in's Koma gefallen. Da war es mir auch egal, wenn mich die alten Leute mal schmusten. Und Schmusen kann ich eigentlich gar nicht. Hat nie jemand mit mir gemacht.
Irgendwann waren auch die alten Leute müde. Hatten keinen Bock auf die Erziehung eines arbeitsintensiven Hundes.
Tierheim, ich komme!!!
Station Nr.7. Im Januar 2009.
Mein neues Zuhause: ein kleiner enger gekachelter Zwinger. Aber immerhin war ich unter Hunden...
Links und rechts von mir kläfften, pöbelten und blafften sie, stressten mich.
Ich verbrachte den ganzen Tag damit, rechts und links des Zwingers hochzuspringen und den anderen Hunden die Meinung zu sagen. Einmal täglich ging's auf`n Spaziergang, ansonsten trainierte ich meine Sprungkraft.
Das Tierheim war auch was ganz Komisches. Irgendwie ging's hier auch um Interessenten. Viele kamen extra für mich und gingen schnell wieder oder kamen kein zweites Mal. Ich war einfach unmöglich. Völlig unerzogen, biss gerne in Füße und Schuhe und schockte anderweitig mein Umfeld.
Eine Familie kam öfter. Sie gingen auch mit mir spazieren.
Am 11.03. wechselte ich wieder meine Wirkungsstätte.
11 Monate alter Rüde, Powerpaket... wechselte zu Station Nr. 8.
Sowas nennt man Wanderpokal.
In meinem neuen Zuhause standen erst einmal genauere tierärztliche Untersuchungen an und ich bekam einen Termin für zwei OPs.
1. ich litt an einem Nickhautdrüsenvorfall
2. ich war Kryptorchist
Meine im Bauchraum befindlichen Hoden kamen raus und das Cherry-Eye kam nach kurzer Zeit wieder.
Ein Augenspezialist in Bonn hat es dann ein zweites Mal fixiert. Es hält immer noch.
In meinem Zuhause Nr. 8 bin ich nun schon fünf Monate. Meine längste Aufenthaltszeit bis jetzt.
Ich bin übrigens Mäx (http://www.molosserforum.de/vermittlungserfolge/7965-eb-im-th-bonn.html),
EB, 16 Monate alt,
die Schwimmbutz, die nicht schwimmen kann,
eine Ware, ein Massenprodukt, woran Mensch schnell die Lust verlor.
Ich bin völlig unerzogen, kenne keine Grenzen, keine Regeln.
Ich bin nie sozialisiert worden.
Kenne keine Sicherheit, kein Vertrauen.
Habe nie den Umgang mit anderen Hunden gelernt, kenne ihre Sprache nicht.
Ich habe nie Konsequenzen erfahren, habe keine Beißhemmung gelernt.
Ich kann nicht mit Stress umgehen, habe nie gelernt, selbstständig zur Ruhe zu kommen. Bei Bedrängung oder Reglementierung gehe ich gerne nach vorne.
Ich neige zu Zwangshandlungen und Übersprungshandlungen.
Ich drehe schnell auf und finde den Weg nicht mehr runter.
Ich will mich immer nur messen...
Ich bin eine unmögliche, schwierige Englische Bulldogge. Ich schaffe es regelmäßig, meine neuen Besitzer zur Verzweiflung, an ihre Grenzen zu bringen.
Aus der Haut, in der ich stecke, komme ich einfach nicht raus...
Ich bin ein Produkt profitgeiler Menschen. Ich bin ein Wesenskrüppel.
Ich bin erst 16 Monate alt.
Warum bloß stehen meine Menschen jeden Tag auf's Neue auf, krempeln die Ärmel hoch, durchleben und durchleiden einen weiteren Tag mit mir?
Mit der Schwimmbutz, die abtaucht, wenn sie den Boden unter den Pfoten verliert!
Hallo!
Danke für den Beitrag!
LG Nadine
schnecki 08.08.2009, 22:05 Weil sie dich lieben und dir endlich eine faire Chance geben !!!!!!!!!!!!! Haltet durch ihr schafft das
:traurig2:
:traurig2:
Traurige geschichte....wunderschönes ende der geschichte....regt leider meistens die falschen leute zum nachdenken an...
wünsche noch weiters viel kraft....damit auch eine arme hundeseele ein schönes leben hat!
lg babs ( mit tränchen in den augen)
Das klingt so traurig:traurig2: und macht mich wütend, weil ich nichts tun kann:boese5:
Ach Antje, ich wünsche dir das es Stückchen für Stücken aufwärts geht und du ihn bis dahin nehmen kannst wie er ist... Wenn es bei dir nicht klappen sollte wäre das "danach" wohl endgültig das Ende...
Kann dir nur anbieten jederzeit der virtuelle Auffänger für Frust, Wut, Verzweiflung usw. zu sein- und freue mich umso mehr wenn das doch mal ein Lichtblick kommen sollte:lach3:
Schick mir ne Pn, dann geb ich dir gern meine Tel.
In dieser geballten Deutlichkeit präsentiert, kommen mir glatt die Tränen...aber ich bin froh, dass du deine Geschichte hier eingestellt hast. :lach2:
Warum bloß stehen meine Menschen jeden Tag aufs Neue auf, krempeln die Ärmel hoch, durchleben und durchleiden einen weiteren Tag mit mir?
Mit der Schwimmbutz, die abtaucht, wenn sie den Boden unter den Pfoten verliert! Ganz einfach: weil Antje einen noch größeren Dickschädel hat als du und weil du wahnsinnig charmant bist... *räusper*...zumindest wenn du müde bist. ;)
@all: Was Antje in dieser vergleichsweise kurzen Zeit bei diesem (sorry to say) Psycho erreicht hat, ist der absolute Wahnsinn und ich ziehe meinen Hut vor ihr: Ich hätte das never ever geschafft!
Als wir Mäx kennengelernt haben, kläffte er völlig hysterisch, versuchte zu springen und festzuhalten. Als ihm das verwehrt wurde, packte er seine Leine, schlug sie sich knurrend um den Kopf und dreht sich dabei rasend schnell im Kreis... das hätte er stundenlang gemacht, wenn man ihn gelassen hätte! :schreck:
Nicht nur sein Verhalten war erschreckend... auch sein körperlicher Zustand war schlimm: das Cherry Eye sah übel aus (chronisch entzündet) und der Hund war rappeldürr: man sah jede Rippe, die Rückenwirbel, die Beckenknochen... :(
Wenn man Mäx heute sieht, könnte man ihn auf den ersten Blick für eine ganz normale, agile EB halten.... und würde sich wahrscheinlich arg über das 24-Stunden-Management wundern, das ihm zuteil wird und auch Mann, Kinder und Gremlin Paula umfasst.
Antje... du kannst jetzt schon verdammt stolz auf dich sein... die wenigsten hätten durchgehalten und nicht aufgegeben.
Anerkennende Grüße, Grazi
liebe Antje,
auch mir treibt die Geschichte von Mäx die Tränen in die Augen.
Ich habe es wohl irgendwie nicht mitgekriegt, daß Mäx jetzt bei euch ist....was Grazi schreibt....
Hut ab vor eurem Mut und der großen Liebe, die ihr in euch habt.
Ich wünsche euch von Herzen alles, alles Gute und für Mäx einen Nasenstubs.
liebe Grüße
Marion
Hier mal aktuelle Fotos (von gestern):
Mäx
http://i238.photobucket.com/albums/ff265/Grazi_07/maex.jpg
Dieses süße Gesichtchen....
http://i238.photobucket.com/albums/ff265/Grazi_07/bollerkopf.jpg
... und diese dicken Tatzen :herz:
http://i238.photobucket.com/albums/ff265/Grazi_07/liege.jpg
Genau das, was man immer wieder liest und erlebt.
Gott sei Dank gibt es Leute wie Antje, die in der Lage sind solche Ware wieder hinzubiegen und sie liebenswert zu finden.
Auch wenn viel Mut und Nerven dazu gehören.
Ich hoffe, daß Mäx den endgültigen Sprung in die Normalität schafft, trotzallem, was er mit Menschen schon erleben mußte!
Tanja
:lach3: Liebe Antje, er ist wirklich ein ganz süßer, ich wünsche Euch und ihm alles GUTE! Du schaffst das schon, LG Manuela :lach2:
RESPEKT, Antje.
Zum Glück für die Hunde gibt es Menschen, die auch den Abfall der Hundekonsumgesellschaft aus den Tierheimen holen.
Armer Mäx... was für ein Glück hat er aber am Ende doch noch gehabt, dass er nun bei Euch leben und auch sicher bleiben darf! :lach2:Ich finde das ganz toll und wünsche Euch, dass er immer ein bisschen mehr lernt und nach und nach seine Probleme in den Hintergrund rücken. Aber wie Grazi ja schreibt, seid ihr bereits auf dem allerbesten Wege dahin. Ich hoffe, dass ich Mäx auch mal kennelernen kann.
Auch mir kamen die Tränen beim Lesen.
Du hast meinen Respekt, ich wäre glaub nicht in der Lage das
zu meistern was du in dieser kurzen Zeit geschafft hast.
mir kamen gerade auch die tränen als ich seine geschichte las - aus zwei gründen.
1. grund - mäx, der nur durch die gegend geschoben wurde wie ein "wanderpokal§
und
2. weil ihr wusstet was auf euch zukommt und ihr ihm ein schönes leben bietet.
ich wünsch euch ganz viel stärke weiterhin - *doppeldaumenhoch*
Die Geschichte ist echt rührend, aber auch traurig weil es leider vielen Hunden so ergeht.
Ich freue mich für den kleinen Mäx das zumindest sein Weg die richtige Wendung genommen hat - und Respekt an Euch das Ihr solche Hürden auf Euch nimmt. Ich gebe zu, ich könnte das nicht.:lach2:
Schön das du Mäx eine Chance gibst, wir wünschen dir ganz viel durchhaltevermögen! :lach2:
Zwetschge 10.08.2009, 13:56 :lach2::lach2::lach2: ! Chapeau ! :lach2::lach2::lach2:
Vielen Dank für Euren Zuspruch und Eure Motivation. Hätte ich im Vorfeld geahnt, was auf mich zukommt, so hätte ich vermutlich anderen Verrückten diese Aufgabe überlassen.
Aber bekanntlich wächst der Mensch mit seinen Aufgaben...
Mir war nicht in dieser Gesamtheit klar, was Mäx an Problemem im Gepäck mitbringt und so manches mal war ich nahe dran, das Handtuch zu werfen.
Viel habe ich Grazi zu verdanken, die mich immer wieder auf die klitzekleinen Fortschrite aufmerksam machte.
Zwei Tippelschritte in die richtige Richtung beinhalten oftmals mehrere große Schritte zurück.
Nach einem super Tag heute - wir waren mit Kindern und Hunden in Luxemburg, ohne das Mäx sich auch nur ansatzweise "danebenbenommen" hat - (langer Spaziergang durch die Luxemburgische Schweiz, anschließender Stadtbummel und ein einstündiger Aufenthalt im Restaurant), kann es an einem der nächsten Tage durchaus wieder so frustrierend sein, dass ich mir echt Mühe geben muß, nicht zu resegnieren.
Ich hoffe wirklich, daß neben dem ganzen Alltag noch genügend Nerven und Kraft übrigbleiben, um diese womöglich "hunde-lebenslange" Aufgabe zu meistern.
Mittlerweile sind es nicht nur "klitzekleine" Fortschritte!
Denk nur an den letzten Spaziergang mit Mäx und Vega. Keine großartigen Kontrollversuche und er hat das Mädel nur noch ein Mal "angegriffen", als er total übermüdet war. Ich fand, dass das ziemlich gut lief. :lach2:
Grüßlies, Grazi
antje ich wünsche euch alles glück der welt das du den kleinen raufbold wieder einigermaßen hin bekommst. und ich glaube mit grazi an der seite hast du auch jemand der dich wieder auffängt fals es wieder schwierig wird. ihr bekommt das schon hin.
Wie geht es eigentlich Mäx? Der Ware, der Schwimmbutz, der unmöglichen Englischen Bulldogge aus dem TH Bonn?
Ein Jahr lebt er nun bei uns. Ein Jahr voller Höhen und Tiefen, kleiner Fortschritte und riesen Rückschritte.
Ein Jahr mit viel Frust aber auch Erfreulichkeiten. Ein Jahr, indem ich ihn einige Male gerne „in die Tonne“ gekloppt hätte.
Ein Jahr, indem ich mich oft gefragt habe, was ich da meinen Kindern und Paula eigentlich zumute.
Aber auch ein Jahr, indem ich einiges gewonnen habe. Nicht nur das ein oder andere graue Haar; nein auch einiges an Erfahrung.
Was hat sich getan? Nun, wenn ich mal in mich gehe und heute mit der Zeit vor einem Jahr bis dreiviertel Jahr vergleiche, hat sich eine Menge getan:
Paula und Mäx können die Spaziergänge beide im Freilauf genießen, was vor einem Jahr noch undenkbar war. Mäx hat sie nur weggerammt, über den Haufen gelaufen, unter sich begraben.
Aus Frust, weil sie schneller ist, in sie `reingebissen und festgehalten. Er hat Maßregelungen nicht verstanden. Beißereien waren die Folge.
Spielverhalten schlug schnell um ins Kräftemessen.
Heute muß ich ihr Toben zwar noch im Auge behalten, aber die Notwendigkeit abzubrechen wird immer weniger und ihre Spielphasen immer länger.
Beide Hunde freilaufend im eigenen Garten war vor einem Jahr ein NoGo.
Heute können sie dort sogar miteinander spielen. Allerdings muß ich hier etwas mehr auf der Hut sein, da schnell Ressourcen ins Spiel kommen können oder einer von beiden sich bedrängt fühlt.
Mäx Kontrollverhalten in der Familie und das massive „in-die-Füße-beißen“ hat extrem nachgelassen. „Füße-beißen-und-festhalten kommt zwar hin und wieder noch mal vor ist aber absolut vorhersehbar und somit in der Regel vermeidbar.
An dieser Stelle mal einen Riesen-Respekt und Hut ab vor Katrin (10 Jahre). Sie hatte darunter am meisten zu leiden und hat den Hund trotz einiger auch heftiger Unmutsbekundungen nie abgelehnt.
Mäx niedrige Reizschwelle was Hektik, Lärm und Stresssituationen angeht ist zwar immer noch vorhanden. Er ist aber händelbarer geworden und aus hohen Erregungszuständen kommt er mittlerweile auch schneller wieder ´runter.
Erschwerend für Mäx in seiner Lernfähigkeit ist eine subklinische Schilddrüsenunterfunktion, die aber behandelt wird.
Der Umgang mit Artgenossen ist für ihn immer noch mit mit einer Menge Stress und Unsicherheit behaftet, was auch schon mal gerne in Angstagressionen umschlägt.
Die ein oder andere Unart die Mäx noch hat, will ich gar nicht weiter erwähnen. Es ist ab Welpenalter erlerntes Fehlverhalten mit viel Zeit, Ruhe und Konsequenz abtrainiert wird. Auch hier sind Erfolge deutlich sichtbar.
Ganz toll finde ich, dass ich ihn nun endlich gründlich mit einem Handtuch säubern und ihn ausgiebig bürsten kann. Dann legt er sich sogar auf den Rücken, präsentiert seinen dicken Bulldog-Bauch und genießt. Vor einem Jahr absolut undenkbar.
So manch Unbeteiligter mag den Kopf über uns und Mäx schütteln. Aber was wissen die schon...
http://i259.photobucket.com/albums/hh281/Antje125/IMG_0386.jpg (http://s259.photobucket.com/albums/hh281/Antje125/?action=view¤t=IMG_0386.jpg)
Liebe Antje,
die Tränen sind mir runtergelaufen, als ich Deinen Bericht gelesen habe. Und wie schön, dass Ihr nicht aufgegeben habt und Mäx in Euch so eine tolle Familie gefunden hat.So ein hübscher Kerl.
Respekt vor Euch.
Gruß Sandra
Liebe Antje,
stell Dein Licht bitte nicht so sehr unter den Scheffel, Du machst einen tollen Job mit Mäx.
Offensichtlich habt ihr bei dem "Krawall-Bruder" ordentliche Fortschritte gemacht. Ich kann Dir dazu nur gratulieren, und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die anderen "unzulänglichkeiten" sich auch noch minimieren oder ganz auflösen werden.
Du scheinst eine starke und souveräne Persönlichkeit zu sein (genau dass was der Bursche braucht), die auch Rückhalt in der Familie hat, dazu kann ich Dich nur beglückwünschen.
Lass den Kopf nie hängen, es wird sich für Dich und vor allem für Mäx lohnen.
Verliere
Ich sag's dir doch immer wieder, Antje: du hast wahnsinnig viel bei dem kleinen Bollerkopf erreicht! :lach4:
Und an dieser Stelle möchte ich auch noch mal meinen imaginären Hut vor Katrin (überhaupt vor deinen Mädels) ziehen: eine Vermittlung dieses Hundes in eine Familie mit Kindern war höchst riskant und ich bin mir sicher, dass es in 99,9 % der Fälle schief gegangen und Mäx wieder im TH gelandet wäre.
Doch deine Mädels haben immer super mitgearbeitet, haben sich nicht einschüchtern lassen, haben dem Kleinen unendlich viel Geduld und Liebe entgegengebracht. Einfach nur toll! :ok:
Sobald es hier wieder etwas ruhiger wird, müssen wir unbedingt wieder mit den Hunden laufen. Und je nach Tagesform kannst du dich ja vielleicht mal trauen, die Schleppleine fallen zu lassen.... Vega und Mortisha können den Bulldozer mittlerweile ja recht gut einschätzen.
Grüßlies, Grazi
Da man man nur sagen drei:ok::ok::ok: hoch...Hut ab..Es sind aber doch ganz schön viel Fortschritte die ihr gemacht habt..!!
Mäx hat riesen Glück gehabt, das ihr ihn aufgenommen habt und ihm dann die Chance gibt ein "glückliches Hundeleben" führen zu können:p
Weite so:lach3:
Was für eine traurige Hundegeschichte .... aber mit einem Happy End :)
Es ist toll, Antje, was Du und Deine Familie für und mit Mäx schon erreicht habt :ok: und ich muss sagen, dass ich Euch bewundere :lach3:
AlHambra 26.03.2010, 17:08 Warum bloß stehen meine Menschen jeden Tag auf's Neue auf, krempeln die Ärmel hoch, durchleben und durchleiden einen weiteren Tag mit mir?
...weil auch "Ware" wie Du eine Seele hat und ein schönes Leben verdient, weil Du Glück hattest, daß jemand das gesehen hat, weil Du noch viel Zeit vor Dir hast und immer Hoffnung besteht, daß "alles gut" wird.
:)
Ihr sollt mich gar nicht bewundern, ich wollte mir nur etwas Motivation für die nächste Runde bei Euch abholen :D
@Grazi
Ja, melde Dich wenn wieder Ruhe eingekehrt ist; dann ziehen wir wieder gemeinsam los und sehen mal, ob Mäx bereit für den nächsten Schwierigkeitslevel ist.
Ist denn Lob und Bewunderung nicht auch Motivation für die nächste Runde :D ?,
Ich habe hier auch "Ware" rumlaufen :D und fühlte mich sehr von Deinem Bericht angesrochen :kicher:, obwohl Leo im Gegensatz zu Mäx viel einfacher zu händeln ist.
Jedoch fühle ich mich nun darin bestärkt, auch nach kanpp zwei Jahren nicht daran zu verzweifeln, dass Leo
1. es doch immer wieder schafft alleine spazieren zu gehen,
2. panische Angst davor hat wenn ich ihm das Geschirr über den Kopf ziehen möchte,
3. immer noch nicht gerne gebürstet und abgetrocknet wird,
4. Angst vor bestimmten Männerstimmen hat und ganz klein wird, wenn man ihn lauter anspricht,
5. fast in Panik abhaut, wenn er den Toaster oder Staubsauger hört,
6. - ?. noch einige ander "Macken" hat ;)
Wo ich inzwischen wirklich einen Erfolg sehe, ist bei der Leinenführigkeit. Mein Arm wird nicht mehr bei jedem Spaziergang ausgekugelt :D
Vom Freilauf sind wir noch Meilen entfernt. Dieser Hund scheint zwischendurch von einem mir unsichtbaren Ziel angelockt zu werden, vergisst dann wirklich alles und meint, irgendwohin rennen zu müssen, ohne zu stoppen zu sein.
Aber ich mag ihn trotzdem und wir sind inzwischen so weit, dass er meine Drohungen mit dem TH nicht mehr glaubt :) und das ist doch auch schon was.
Also, Antje, Du machst mir Mut, mit den kleinen Leo-Verrücktheiten weiter zu leben und nicht aufzugeben :ok:
bx-junkie 05.05.2011, 13:46 Ihr sollt mich gar nicht bewundern, ich wollte mir nur etwas Motivation für die nächste Runde bei Euch abholen :D
@Grazi
Ja, melde Dich wenn wieder Ruhe eingekehrt ist; dann ziehen wir wieder gemeinsam los und sehen mal, ob Mäx bereit für den nächsten Schwierigkeitslevel ist.
Und wie ich jetzt anhand der Bilder von Grazi gesehen habe, hat Mäx den Level doch prima geschafft ;)
Muss sagen das ich auch Tränen in den Augen hatte nach lesen dieser Geschichte die nun schon 2 Jahre "alt" ist...ich hab großen Respekt vor Menschen wie dir Antje, ich würde natürlich auch so einen Hund nehmen wollen, denke aber das ich überfordert wäre, denn manchmal reicht nur Liebe eben nicht aus...ich freue mich immer wie Bolle wenn ich solche Geschichten lese und ich kann dir als Motivationschub nur mitteilen "Weiter so, denn bislang hast du alles richtig gemacht!":ok:
susanneth 05.05.2011, 15:01 :ok:Hut ab!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Selbst in Kreisen vom "Tierschutz" hab ich mitbekommen wieviele kleine EBs mit ähnlicher Geschichte zum Wanderpokal wurden, den die kleinen, süssen EBs sind nun mal Minimolosser mit allem drum und dran, leider hatten sich da wegen dem Süssfaktor viele übernommen, ich bin sehr beeindruckt und wünsche Euch noch viel Erfolg, dickes Lob auch an Dein Mädchen, da gehört schon was zu:ok:
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