Ich hatte gestern nichts dazu geschrieben, weil es ja um Inkontinenz nach Kastration ging...und ich zwar eine kastrierte inkontinente Hündin habe, es sich bei ihr jedoch höchstwahrscheinlich um eine klassische Altersinkontinenz handelt.
Solange es sich wirklich nur um ein gelegentliches oder leichtes Harnträufeln handelt, werden Hausmittelchen oder Homöopathie vielleicht reichen. In einigen Fällen kommt man damit aber leider nicht weiter und muss auf die Schulmedizin ausweichen.
Zitat:
Zitat von Dickbert
Ich bin der Meinung Canephedrin, Propalin etc. sind nicht ohne und haben immer Nebenwirkungen.
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Stimmt, aber man sollte hier schon recht genau die Unterschiede der Wirkstoffe sowie ihrer Wirkungsmechanismen beachten.
Wie der Name schon sagt, ist in Caniphedrin der Wirkstoff Ephedrin enthalten... welcher nicht ohne Grund auch bei Jugendlichen & Co. als Aufputschmittel verwendet wird oder als Dopingmittel eingesetzt wird. Als Asthmatikerin bekomme ich das Zeug hin und wieder gespritzt... da geht das Herzrasen ganz schnell los.
Von daher gibt es ganz klar benannte Gegenanzeigen:
Zitat:
Nicht anwenden bei Tieren mit schweren cardiovaskulären Erkrankungen, speziell Arrhythmien.
Vorsichtsmassnahmen:
Nur unter Kontrolle verwenden bei Hunden mit Glaukom, Prostatahypertrophie, Hyperthyreoidismus, Diabetes mellitus und Bluthochdruck.
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Quelle:
Veterinärpharmakologie Uni Zürich
Da wir einem so alten Hundchen wie unserer Shila kein derart starkes Medikament geben wollten (was sich als ziemliches Glück erwies, denn wir stellten Monate später fest, dass sie schwer herzkrank ist) und sie darüberhinaus anfangs partout keine Tabletten schlucken wollte, haben wir uns für Propalin-Sirup entschieden.
Der Wirkstoff ist zwar ein Ephedrin-Derivat, doch es ist sehr viel "seichter" als die anderen Medis und wirkt ein bissel anders.
Zitat:
Kontraindikationen
Nicht bei trächtigen oder säugenden Tieren anwenden. Nicht anwenden bei Tieren mit Herzarrhythmie, Hypertonie, Nierenproblemen oder Glaukom.
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Da Shila wenigstens von Herzrhythmusstörungen verschont geblieben ist, darf sie dieses Mittel glücklicherweise nehmen, allerdings haben wir - in Absprache mit der TA - das Medikament nach anfänglicher Ausdosierung sehr schnell in der Dosis verringert... und kamen ein gutes Jahr mit lediglich einem Drittel der Normaldosis für ihr Körpergewicht hin. Irgendwann reichte es nicht mehr und sie machte im Schlaf ständig unter sich bzw. hinterließ nach dem Aufstehen beim Gehen Rinnsale quer durch die Wohnung. Wir dosierten rauf, sind aber immer noch nicht bei der vollen Dosis (Shila erhält nunn 2/3tel der Normaldosierung).
Grüßlies, Grazi