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Alt 30.11.2008, 21:40
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Der Jürgen Der Jürgen ist offline
Baron / Baronin
 
Registriert seit: 17.10.2007
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Hallo Leute, ich bin’s wieder, Euer Theo.
Hier mal was Nachdenkliches und auch, weil bald Weihnachten ist.
Ich will hier an dieser Stelle mal kurz drauf aufmerksam machen, das Tiere eigentlich nix als Geschenk taugen.
Demnächst mehr dazu unter www.theos-tagebuch.de.

Die Geschichte einer Hundezucht. Oder sollte ich lieber sagen:
Die Produktion einer lukrativen Händlerware.
So lange es Menschen gibt, die alles Mögliche billig – billig, haben wollen, werden Produktionsstätten, wie im folgenden Bericht, ihre Blüte erleben. Nicht nur bei dem Einen, der Hunde vermehrt, sondern bei den Vielen, die billig Hunde haben wollen, liegt die Verantwortung. Vielleicht ist Dein Hund ja auch ein Kind dieser Mutter.
Diese Geschichte wurde mir so erzählt. Überliefert von einer Gebärmaschine, die alles mit Geduld ertragen hat, was sie über sich ergehen lassen musste.
Seht aber selbst.

In dem Stall ist es dunkel und kalt. Mein Name ist „Hund", ich bin 4 Jahre alt und hier in Dunkelheit geboren. Um den Hals trage ich eine viel zu enge Kette und lebe im Zwinger Nr. 5, direkt neben meiner Mutter. Mein Fell ist borstig und ungepflegt. Gegenüber lebt meine Tante, hinter mir höre ich meine Schwestern bellen. Ach, irgendwie sind wir hier alle miteinander verwandt. Die einzige Abwechselung, die wir haben, ist die, dass wir zur Deckzeit einem Rüden zugeführt werden. Das Ganze wiederholt sich am nächsten und übernächsten Tag noch einmal. Damit soll sichergestellt werden, dass wir auch aufgenommen haben. Eine faire Chance, den Rüden vorher zu beschnuppern und kennen zu lernen besteht nicht. Es muss alles sehr rasch gehen. Ich will ja nicht klagen, aber ich glaube, dass das mit Liebe nichts gemeinsam hat.
Ich bin seit fast 60 Tagen schwanger und bekomme zum 7. Mal Babys. Den Stall habe ich noch nie verlassen. Grünes Gras und Sonnenlicht kenne ich nur aus Erzählungen. Mein Magen grummelt. Ich habe solch einen Hunger. Hoffentlich bekommen wir heute Abend noch ein wenig Brot. Die Nahrung, die wir bekommen, um Hitze um Hitze auszutragen, ist unzureichend in Menge und mangelhaft in der Qualität. Aber es gibt wenigstens etwas und wir leben.
Ein paar Tage später…..
In der Nacht sind meine Welpen zur Welt gekommen. Hineingeboren in die Dunkelheit und Kälte. Natürlich auch in eine ungewisse Zukunft. 5 kleine Welpen liegen auf dem kalten Boden und ich versuche sie mit meinem ausgemergelten Körper warm zu halten.
Ein kleines Mädchen bewegt sich nicht mehr. Ich stupse sie mit meiner Nase an, aber sie hat die ersten Stunden leider nicht überlebt. Die anderen Welpen drängen an das Gesäuge. Viel Milch habe ich nicht und so haben meine Welpen genauso viel Hunger wie ich auch.
Da kommt der Mann und schaut in meinen Zwinger. Wortlos nimmt er mir den toten Welpen weg und wirft ihn achtlos in einen Eimer. Ich krieche zu meinen anderen Babys zurück und lege mich schützend über sie. Ich bekomme ein paar Scheiben Brot hingeworfen, welche ich gierig verschlinge. Dann schließt die Tür und ich bin mit meinen Babys wieder alleine.
Fünf Wochen später…
Die Tür wird aufgerissen und vor Schreck springe ich in die Ecke. Doch ohje! Der Mann greift nach meinen Babys, sammelt sie alle ein und trägt sie weg! Ich fange laut an zu bellen und will meine Kinder verteidigen. Dann spüre ich einen harten Tritt in meinen Bauch und schleudere in die Ecke. Als ich wieder klar schauen kann, sind die Kleinen alle weg. Wieder hat man mir alle genommen! Immer und immer wieder das gleiche. Traurig lege ich mich in die Ecke und rieche den Babygeruch, der so langsam verfliegt. Mein Gesäuge wird immer härter und heißer. Es tut weh und ich spüre ganz deutlich die Stelle, wo mich vorhin der Stiefel getroffen hat! Ich wimmere leise vor mich hin – wo sind meine Babys? Sie müssen doch noch trinken, mein Gesäuge tut so weh. Aber ich bin wieder alleine in der Dunkelheit und Kälte.
Mir wird es abwechselnd heiß und kalt. Matt liege ich in der Ecke. Das Fieber lässt mich schütteln und ich denke besorgt an meine Welpen. Wie es ihnen wohl gehen mag? Haben sie es jetzt warm und hell? In Gedanken versunken schlafe ich ein…..

Ein paar Stunden später kommt der Mann und schaut in den Zwinger.
„Hey, holt mal die Schubkarre, hier ist eine tot."

Copyright by Kathrin Hansen, September 2007, www.hinsehen-statt-wegschauen.de

Tschau dann erst mal…..bis…..Euer Theo.

Geändert von KsCaro (10.01.2009 um 15:25 Uhr) Grund: Copyright-Hinweis ergänzt, bitte zukünftig darauf achten! Caro***
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