Gestern haben wir wieder trainiert...und ich bin soooooo stolz auf unsere Mädels, dass ich euch unbedingt davon berichten muss!
Relativ spontan hatten zwei unserer Mittrailer an einem für uns noch völlig unbekannten Ort bereits am Vortag einen Trail gelegt. Wir waren zwar skeptisch, ob die Hunde das packen würden, weil wir noch nie mit alten Spuren gearbeitet hatten, ließen es dann aber auf einen Versuch ankommen... und sind nun absolut baff, wie problemlos es funktioniert hat!
Zuerst durfte Mortisha.
Sie hat in den letzten beiden Monaten ja nur noch gelegentlich getrailt (mitgefangen, mitgehangen
), doch seit drei Wochen lässt sich eine deutliche Verbesserung beobachten: sie guckt sich nicht mehr ständig hilfesuchend nach Görk um. Stattdessen trippelt sie munter drauflos, saugt die Luft hörbar und tief ein, um sie dann stoßweise "auszuniesen". Klingt zum Schießen.
Sie nahm die erste Abzweigung wie selbstverständlich korrekt, hopste den Waldweg flott entlang und nach etwa 100 m machte sie einen kleinen Bogen gen See, der sie von der Spur wegführte... doch sie hatte sich nur dezent zur Seite begeben, um ein Stress-Häufchen zu machen. Sobald sie fertig war, sprintete sie los und raste ohne zu zögern einen Trampelpfad rauf, der sie in mehreren Kurven auf einen matschigen Weg zu einem Pferdehof führte. Kurz bevor sie zwischen zwei Koppeln hindurchlief, zögerte sie, schnupperte.... und just in diesem Augenblick tauchte von links (hinter einem Busch) ein riiiiiiesiges Pferd auf! Mortisha erschrak, zuckte zusammen, klemmte die Rute ein, kläffte kurz...ließ sich aber sofort von Görk auf sich konzentrieren... und nahm gleich wieder die Spur auf.
Nun noch kurz gecheckt, ob das Opfer den Pferdehof betreten hatte... nein, hatte es nicht... also doch rechts die Straße lang... dann links an einem Parkplatz vorbei und schnurstracks zur VP, die sich hinter einem Auto und mehreren Bäumen direkt an einem der Gebäude versteckt hatte.
Nach einer kurzen Pause war Vega an der Reihe:
Die beinahe 2 Monate Pause nach ihrer Kreuzband-OP haben Vegas Begeisterung für's Mantrailing keinen Abbruch getan. Mich hat's echt gewundert, dass sie überhaupt keine Startschwierigkeiten hatte und gleich sehr zielstrebig los ist.
Gestern dann hielt ich sie wegen der doch sehr rutschigen Wege (Matsch und nasses Laub) extrem kurz (ca. 1m), um bloß nichts zu riskieren, doch selbst dieses konstante "Ausbremsen" irritierte sie nicht. An Abzweigungen gab ich ihr wieder mehr Leine gegeben, ohne Zug... so dass sie ohne Beeinflussung von mir die Richtung ausarbeiten konnte. No prob! Sie war extrem spurtreu, absolut konzentriert, sehr sicher, klebte zeitweise mit der Nase am Boden. Auf dem Endstück überlief sie die Spur aber doch, blieb sehr schnell (nach ca. 3 m) stehen, fiepte... und lief von sich aus gleich wieder in einem Bogen zurück, überprüfte die Abgänge, um dann loszuspurten und so energisch in die richtige Richtung zu ziehen, dass ich nicht schnell genug hinterherkam und mich samt Schleppleine kurz um einen Baum wickelte
... aber selbst dieser unerwartete Ruck störte Vega nicht. Wie am Schnürchen lief sie am Parkplatz vorbei und bog dann zum Haus ab, wo unser "Opfer" saß und Zeitung las.
[Traillänge: 410 m, 5 Abzweigungen, ca. 17 Stunden alter Trail]
Grüßlies, Grazi