Einzelnen Beitrag anzeigen
  #18 (permalink)  
Alt 10.01.2009, 15:17
Benutzerbild von Regi
Regi Regi ist offline
Thysons Mama
 
Registriert seit: 18.04.2008
Ort: Detmold
Beiträge: 566
Standard AW: Die Coppinger Domestikations-Theorie und die Auswirkungen auf's Füttern...

Also, ich kann mich ganz genau daran erinnern, dass mein Opa früher zwei DSH hatte (da war ich vielleicht 4 oder 5?). Beide waren Hofhund und lebten auch bei hohen Minusgraden ausschließlich draußen (und das war noch in Russland). Die bekamen ausschließlich Küchenreste, einschließlich gekochtem Knochen, wo ich mir denke, mein Hund würde daran sterben! Die hatten keine Impfungen und nie einen Tierazt gesehen. Und die waren (scheinbar) gesund, der eine wurde 12, der andere 14.
Wenn ich heute mit Thyson meinen Opi besuche, der auch hier lebt und er ihm "was Gutes" tun will, muss ich sagen, nein, der darf das nicht! Dann gibt es stundenlange Diskussionen, er versteht nicht, warum ich den Hund so verhätschel usw, erzählt mir was von "damals" wo mir die Kinnlade hängt.

Manchmal denke ich, die heutigen Hunde kann man nicht mal mehr mit denen vor 20 Jahren vergleichen, geschweige denn mit Wölfen (abesehen von Instinkten...) Die hochgezüchteten Weicheier, die Allergiebelasteten, die Knochenkranken würden mit Opas Haltungsweise kein Jahr alt werden. Früher war das scheinbar kein Problem, die Hunde waren robuster.

Ich barfe seit 5 Monaten und das eher streng, aber wenn meine Lieferung ausbleibt, bekommt er auch mal ne Dose oder Trofu. Und wenn ich an die Umstellung denke, die von 0 auf 100 war und wie problemlos das von statten ging, frage ich mich, ob nicht viellecht doch der Mensch den Hund weicher sieht als er ist? Und ob nicht vielleicht doch mein Sofawolf Opas Haltungsbedingungen überstehen würde. Und ich geh fast davon aus, dass auch unsere Hunde, würde man den Weg 20 Jahre zurück gehen, diese Haltungsumstände verkraften. Über mehrere Generationen würden die sich ihren Lebensbedingungen anpassen.
Aber die Entwiklung dreht sich nach wie vor in die andere Richtung, in die Vermenschlichung, in die Weicheierrichtung. Was meint ihr, was die Hunde in 20 Jahren zu fressen bekommen?

Es kommt natürlich hinzu, dass der Hund bei Opa einen anderen Stellenwert hatte. Das war kein Kinderersatz und angenommen der Hund wäre nur 2 geworden, da hätte Opa sich nicht den Kopf zerbrochen, ob es wohl an der Ernährung liegen könnte, dann käme einfach der nächste auf den Hof. Die Menschen hatten einfach andere Sorgen.
Ich glaube, heut zu tage will der Mensch weiche Hunde, die man bedauen, betüddeln, gesundpflegen kann und trägt UNBEWUST einen großen Teil dazu bei, dass es so ist, wie es ist, ich erwische mich selbst manchmal dabei.

(So und nun sorry, ging irgendwie am Thema vorbei )
__________________
Ohne Hund wäre selbst der Ball nicht rund!
Mit Zitat antworten