Meine kleine Lotta
Es ist Sonntag und es ist erst kurz vor acht, Ich schlafe Sonntags mind. bis zehn. Aber heute ist alles anders. Ich kann nicht mehr schlafen, ich möchte lieber laut schreien. Lotta ist nicht mehr da - sie kommt nie wieder. Ich bin so traurig, so wütend, so leer. Wieso?? Sie war noch nicht mal acht Jahre alt. Das ist ungerecht und gemein. Das ist nicht fair. Das ist einfach überhaupt nicht fair. Der Tag vor dem ich mich immer gefürchtet habe, kam mind. 3 Jahre zu früh. Jetzt sitz ich hier und alles tut mir weh, besonders mein Kopf vom vielen Weinen. Sie kommt nicht wieder - das weiß ich jetzt und es ist so deutlich.
Ich schreibe hier jetzt einfach alles mal auf. In einer Werbung hatte ich zum ersten mal eine französische Bulldogge gesehen und mich verliebt. Als ich dann endlich alleine wohnte, beschloss ich nach einer zu suchen. Am liebsten eine, mit einem Piratenauge. Und ein Mädchen. Wir stießen auf eine Annonce und fuhren hin. Sie war so süß und so sanft, damals acht Monate alt. Die Händlerin das genaue Gegenteil. Aus Liebe und Mitleid nahmen wir sie aus Bremen mit nach Hause. Aus lauter Liebe pinkelte sie mir während der Fahrt auf den Schoß. Die erste Nacht schlief sie an meinem Hals gekuschelt. Weil sie so drömelig mit ihren langen Beinchen und tolpatschig war, passte der Name Lotta sehr gut zu ihr. Und so ging mein Leben mit Lotta los. Ich liebte sie so sehr, meine kleine Mausi.
Einige Zeit später kam ein zweiter Frenchi dazu. Amfo hatten wir leider nur zwei Jahre. Er war damals 11 Jahre alt und erlitt einen Schaganfall, worauf wir ihn erlöst haben.
Danach kam Max ein BM. Hierdurch entstanden ungewollt unsere süßen Gremlins im Forum: Paula, Mortisha, Theo und Bolle.
Und nun - nun ist Lotta wieder bei ihrem Amfo. Und ich bin so tarurig und vermisse die kleine überall. Es fällt mir so schwer nur mit Max zu laufen, und Lottis Leine einfach liegen zu lassen, Nur noch "Nachti Max, schlaf schön" zu sagen und morgens liegt Max nur noch im Bettchen. Dabei hatte ich ganz neue Hundebetten in XXL für beide am Montag geliefert bekommen. Und nun ist sie sogar im neuen Bettchen gestorben.
Ich hatte Grazi schon vor ca. drei Wochen berichtet, dass Lotta sich so sehr kratzte und überall Ekzeme hatte am Bauch und an den Ohren. Sie kratzte sich blutig. Zudem nahm sie rapide ab und trank Unmengen. Ich gab ihr erst was homöopathisches und rieb sie mit Neo Ballsitol ein. Es wurde etwas besser, aber nicht ganz. Daraufhin ging ich zum TA. Er meinte, dass es Milben sein könnten oder was bakterielles, zudem hatte er die Gebährmutter in Verdacht. Er spritze ihr eine Aufbauspritze und gab ihr ein Mittel gegen die Milben. Nach einer Woche zur Nachkontrolle. Ich stellte zudem das Futter auf Nassfutter um, damit sie mehr fraß und eventuell eine Lebensmittelallergie auszuschließen. Aber es wurde trotzdem nicht viel besser, ar trinken und Gewicht anging . Der Juckreiz verschwand.Er machte dann einen Bluttest am Donnerstag. Ab da wandte sich Max auch etwas von ihr ab. Am Freitagabend atmete sie sehr kurz und war angespannt. Sie hustete ständig komisch und brach etwas dabei und bekam schlecht Luft. Ihr Gesicht war irgendwie eingefallen. Ich konnte sie nur noch auf die Auffahrt tragen und sie pinkelte und ging sofort wieder in ihr Körbchen. Sonst ging sie wenigstens noch etwa zehn Meter und wollte dann wieder zurück. Ich rief beim TA gegen acht Abends an. Er bestellte mich für morgens in die Klink und sprach eine Not-OP an. Leider hatte er die Erebnisse noch nicht vom Bluttest. Für die Nacht gab ich ihr noch ein Schmerzmittel. Mehre Male schaute ich nach ihr. Sie war unruhig, trank viel. Meine arme kleine Lotti. Am nächten Morgen hatte sie einfach losgepieselt ins Körbchen und es stank bestialisch nach Amoniak. Sie hatte große Schmerzen, aber kein Fieber. In der Klinik machte er einen Ultraschall und ich betete, dass es nur diese blöde Gebährmutterentzündug sei. Diese war zwar entzündet, aber nicht stark. Er schaute sich alle Organe an. Eine Nieren schlecht. Aber dann kam er zur Leber. Dort sah er etwas tumorartiges. Er gab ihr nochmal ein Schmerzmittel, Antibiotika und ein Aufbaumittel. Sie kuschelte sich eng an mich und ich küsste ihren Kopf. Er könnte heute nicht operieren, weil sie zu schwach wäre. Es wäre auch ein großes Risiko. Wahrscheinlich würde sie die OP nicht überleben, aber ohne OP würde sie auch nach einigen Tagen wegen der Gebährmutterentz. sterben. Ich fuhr wieder mit ihr eingepackt in ihrer Kuscheldecke nach Hause. Unterwegs speichelte sie stark und dämmerte immer wieder weg. Ich war so hilflos. OP ja oder nein. Wir wollten zudem die Ergebnisse wegen der Leber abwarten. Zuhause wurden wir freudig von Max begrüßt. Max roch an ihrer Schnute und ging dann wieder ins Wohnzimmer. Lotta legte ich dann eingemummelt ins Bettchen in den Flur. Sie war vom Schmerzmittel benebelt. Ich ging nach oben und erzählte Marten (meinem LG) alles. Dann schaute ich wieder nach ihr. Sie hatte sich übergeben. Die Bärchen-Wurst von gesternabend war unverdaut. Sie hustete wieder und ich legte ihren Kopf hoch. Sie tat mir so leid. Aber ich dachte, sie schläft jetzt schön, das neue Antibiotika schlägt an und nacher ist sie wieder fitter, wenn sie wieder aufgewacht ist. Ich streichelte sie einmal und wischte den Mund trocken. Als ich dann nach oben ging, war das für etwa zwei Minuten. Dann schaute ich wieder und sie war einfach eingeschlafen - für immer. Ich rannte nach oben, erzählte es, dachte dann , nein sie liegt nur ganz ruhig da, vielleicht hab ich mich geirrt. Schaute wieder nach ihr, nahm sieh hoch. Sie lag ganz ruhig in meinen Armen, aber sie war wirklich ganz friedlich zuhause bei uns allen von uns gegangen. Meine liebste Lotta, mein Baby mein Schnorchelchen.
Ich war so wütend, dass ich nicht direkt bei ihr war. Aber vielleicht hat sie uns reden gehört, und sich gedacht. So alle sind hier, alles ist in Ordnung ich kann jetzt zu Amfo gehen und hab keine Schmerzen mehr.
Der TA rief noch an, als er die Ergebnisse hatte. Es war die Leber. Er hatte sich die Bilder vom US noch mal angeschaut. Ihre Leber schien, wie von Motten zerfressen - es war Krebs. Und ihr Kratzen hatte wahrscheinlich mit Schmerzen zu tun, haben Marten und ich uns gestern erklärt. Sie hat sich den Bauch gekratzt, weil sie Schmerzen hatte und die Ohren und Kopf, weil sie Kopfschmerzen hatte - und wir konnten es verdammt nochmal nicht deuten. Ich frage mich nun ständig, was wäre, wenn wir vorher gewusste hätten, dass sie einen Tumor hätte, dass sie bald sterben wird. Hätte ich die letzte Zeit dann noch intensiver genutzt?!
Wir haben sie gestern noch im Garten beerdigt. Heute wollen wir das Grab bepflanzen. Einen Grabstein machen mit Paul, meinem Sohn (4 Jahre). Er sagt nun ständig, dass wir mit dem Weinen aufhören sollen, Max ist ja noch da. Aber der Verlust schmerzt so. Nun hab ich keine Frenchi mehr, obwohl ich diese Hunde so liebe. Einen neuen Hund wollen wir nicht haben, bzw. Marten nicht. Er leidet sehr, da er jeden Vormittag mit den beiden zusammen war, wenn ich arbeiten war. Lotta mit ihrer sanften und leisen Art fehlt uns so sehr.
Und dabei hatten wir soviel vor. Wir wollten Grazi und Jürgen mit seinem Theo besuchen kommen, den Sommer in unserm neu angelegten Garten genießen usw.. Wir hatten im letzten Jahr sehr viel Pech mit einigen Dingen und nun startet das neue Jahr schon wieder so negativ.
Ich bin so unsagbar traurig und vermisse Lotta so. Es wird alles anders werden.
Lotta - meine große Liebe
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