Zitat:
Zitat von Marion
....Zum dominanten Verhalten allgemein:
Es gibt nur sehr, sehr wenige Hunde, die tatsächlich dominant sind, bzw. bei denen man einige Regeln einhalten muß, damit er den Menschen als Rudelführer ansieht.
Ich meine damit das "Vorher-duch-die-Tür-gehen", erhöhte Plätze usw.
Sicher gibt es einige wenige Hunde, bei denen man das anwenden muß, aber wenige.
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Bin voll einverstanden, ausser damit (Zitat)! "Erhöhte Plätze", "Vorher-duch-die-Tür-gehen", "Rudelführer" - das sind völlig veraltete Methoden und auch Denkweisen.
Ein Mensch bildet mit seinem Hund kein Rudel! Rudel sind immer innerartlich - niemand sollte versuchen, den "Alphawolf" oder "Rudelführer" rauszukehren, das geht doch nur schief.
Ich bin der Mensch, ich führe. Führung bedeutet in dem Fall Pflichten haben, Entscheidungen treffen, Regeln aufstellen und konsequent einhalten, Sicherheit bieten, Ressourcen "verwalten", Vertrauen aufbauen, und vieles mehr!
Hunde wollen uns Menschen nicht dominieren und "Ungehorsam" ist ganz bestimmt keine "passive Dominanz"! Angstaggression wird auch gerne mit Dominanz tituliert, den Hund dann als dominant zu behandeln und "brechen" zu wollen, kann ihn auf sehr lange Zeit lernunfähig machen.
Wenn dein Hund nicht auf KOMM reagiert, hat er es entweder nicht gelernt, nicht verstanden oder die Umgebung ist gerade, wie in dem Beispiel, viel "reizvoller" als zurück zu kommen. Wo ist da ein "Rangordnungsproblem" dem Menschen gegenüber?
Noch ein Gedanke zu den Leckerlies bzw. "Handfütterung": Wir machen das auch - teilweise sehen meine Hunde auch tagelang keine Futterschüssel.
Man sollte sich nur an ein paar Dingen dabei orientieren: Das Futter sollte erarbeitet werden, nicht erbettelt. D.h. man baut ein gewünschtes Verhalten Schritt für Schritt positiv in einer reizarmen Umgebung auf (der nächste Schritt muss einem immer klar sein!) und lobt dabei jeden kleinen Schritt in die richtige Richtung, wenn der Hund das gewünschte Verhalten sicher zeigt, sollte die intermittierende Futtergabe beginnen - also zum Bspl. wird nur jedes zweite gezeigte erwünschte Verhalten belohnt. Der Hund lernt dabei, sein Verhalten zu optimieren und die Ausführungen werden mit Sicherheit gefestigt. Danach belohnt man seltener und irgendwann nach dem Zufallsprinzip. Belohnt man immer, stellen sich Handlungsketten ein, die nur das Ziel haben, die Belohnung zu bekommen - das ist dann sogar für einen Hund berechenbar und nebenbei absolut "unspannend".
Die beste Belohnung ist meist die, die der Hund in der entsprechenden Situation am meisten will. Beim Leinengehen üben z.B. der anschliessende Freilauf!
Ein Spiel kann auch eine hervorragende Belohnung sein - ich habe mich in der Erziehung an die "Regel" gehalten: Genauigkeit wird mit Futter bestärkt, Schnelligkeit mit Spiel.
Und noch was: Es gibt Situationen, in denen ein Hund nicht lernen kann! Stress, Angst, Verunsicherung und Reizüberflutung sind Beispiele dafür.
Also immer die richtige Gelegenheit zum Lernen wählen!
Viel Spass beim Motivieren!