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Alt 29.04.2009, 10:38
Marion
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Standard AW: Echtes Problem - seit gestern knurrt sie unser Kind an

Zitat:
Zitat von enouk Beitrag anzeigen
Ich hatte davor 3 Hunde, hatte nie ein Erziehungsbuch oder ähnliches gelesen. Sie wurden "halt so erzogen". Ich habe keinen der drei Hunde JEMALS in ihrem Leben knurren gehört. Weder zu anderen Hunden und erst recht nicht Menschen gegenüber. Ich wiederhole nochmal: NIEMALS. Bei dieser großen Rasse wollte ich alles richtig machen. Habe ein halbes Jahr im Internet und wo ich an Infos kam recherchiert, Bücher über diese Rasse gekauft, zum Schluß eins über Erziehung. Habe es dann so gemacht wie es dort stand und wie es aussieht war es halt erst falsch.
Aber wenn er den Hund streichelt und im nächsten Moment dann an dem Schwanz zieht dann ist es halt passiert. Ich hau ihm richtig auf die Finger, es ist nicht nur ein "Ach Schatzilein, das macht man aber nicht"-Gesäusel. .
Hallo,

auch wenn ich keinen Molosser habe, so gibt es ja doch grundlegende Dinge, die bei fast allen Hunden gelten.
Und deshalb möchte ich dir was dazu schreiben

Zum ersten Absatz im Zitat:
genauso ist es bei mir gelaufen. Ich habe seit über 30 Jahren Hunde und ich habe bisher alles nach meinem Gefühl gemacht bzw. hatte ich die Bücher von Trumler, um das Wesen des Hundes zu verstehen und darauf die "Erziehung" auf zu bauen. Und alles war gut.
Bei Jim habe ich viel ins internet geguckt, bin auch das erstemal in eine Hundeschule usw.......und vieles war falsch. Vieles hat Spuren bei Jim hinterlassen bis ich dann wieder darauf zurück kam alles nach meinem Gefühl zu machen.
Gerade dieses "Rangordnungsgemache" finde ich persönlich so völlig falsch.
Ich führe keine Rangordnungs"kämpfe" mit meinem Hund, er darf auch als erster durch die Tür usw. , wie alle meine Hunde bisher.
Ich mache es irgendwie anders, kann aber schlecht erklären wie.
Mein Hund weiß trotzdem in wichtigen Situationen, daß ich diejenige bin, die Entscheidungen trifft usw.
Klar, nicht immer ist Jim ein "Vorzeigehund", aber er ist ja auch kein Roboter.

Zum zweiten Absatz in dem Zitat:
Ich würde dir empfehlen die Kinder nicht so stark vor dem Hund zu maßregeln, also nicht so sehr, daß es der Hund mit bekommt.
Meine Gedanken dazu:
dein HUnd sieht die Kinder nicht als ranghöher an. Du bist die ranghöchste, nehme ich mal an.
Es könnte folgendes geschehen:
der Hund sieht daß du die Kinder stark maßregelst, da er im Rang neben oder auch über ihnen steht, könnte er sich beim nächstenmal "denken", daß er sie ja jetzt für dieses "Vergehen" auch maßregeln könnte, in ähnlicher Art wie Du.
Daß er also nicht wartet bis du eingreifst , sondern daß er die Sache in die Hand nimmt.
Verstehst du wie ich es meine ?
Und manche Hunde meinen, daß sie ihren Menschen, in dem Fall dich, unterstützen müssten.
Meine Hunde haben dann oft so reagiert:
wenn ich jemandem die Leviten lese, dann meinten und meinen sie oft, daß sie das auch machen müssten oder sie lehnen denjenigen dann ab.
Z. Bsp. wenn ich meine Kater maßregele so daß es Jimmy mitbekommt, dann meint Jimmy daß er mich vor ihm schützen müsste oder ihn gar vertreiben müsste.

Ich weiß auch nicht WIE du es in so einem Fall machen solltest....ich würde es wohl so machen:
wenn das Kind am Schwanz zieht, dann würde ich wohl dazu gehen, möglichst entspannt und dem Kind sagen, daß es den Hund nun doch wieder streicheln soll, daß es sich "entschuldigen" soll, dem Hund sagen, daß es nicht böse gemeint war.
So nach dem Motto: "hab den Hund lieb"
Der Hund spürt dann einfach, daß hier keine Spannung entsteht , sondern Entspannung und liebevolles Umgehen.
Und wenn die Situation dann aufgelöst ist, dann ist sie angenehm aufgelöst worden nicht mit einem angespannten Ende.

Ich meine es auch deshalb:
wenn ich z. Bsp. aus Versehen meinen Hund mal trete o.ä. und ich mich anschliessend dem Hund nicht zuwende, dann ist er manchmal verunsichert, weiß nicht ob es böse gemeint war, ich habe ihm Schmerz zugefügt.
Wenn ich ihn aber anschliessend liebel und ihm sage, daß es nicht so gemeint war, dann für ihn alles in Ordnung.
auch Hunde untereinander machen es oft so: wenn sie dem anderen z. Bsp. im Spiel weh getan haben und der zeigt das, dann versuchen sie demanderen zu zeigen, daß es ein Versehen war.
So wird dann eben gezeigt, daß es nicht böse gemeint war.
Würde man jetzt den Hund (hier die Kinder), der dem anderen weh getan hat aus der Situation herausnehmen und maßregeln, so wäre das der letzte Einddruck für den anderen Hund die Spannung , die entstanden ist.

Bitte jetzt nicht meine Worte so auf die Goldwage legen, ich kann es eben nicht mit anderen Worten sagen. Aber ich glaube, daß jeder weiß wie ich es meine.

Und ich finde es richtig, wenn der Hund einen absoluten Rückzugsplatz hat, den nur du aufsuchen darfst, nicht die Kinder.
Von dir sollte er sich alles gefallen lassen, schliesslich ist es ja auch mal notwendig daß du ihm etwas wegnimmst z. Bsp. wenn er etwas unrechtes essen will oder daß du ihn behandeln musst, wenn er krank ist.
Aber das machst du, nicht die Kinder.

Versuche es ohne die heute beschriebenen Rangordnungsempfehlungen, nimm deinen Hund wie ein Familienmitglied, daß sich einfach in die Familienordnung einfügen soll.
Jeder in der Familie hat seinen Platz, seine Position, mit Rechten und Pflichten.

Und wenn du deine Aufmerksamkeit mal ganz deinen Kindern geben möchtest, dann gib dem Hund dann doch eine angenehme Ruhezeit. Z. Bsp. kann er dann in sein Körbchen gehen, in Sichtweite, mit einem Knabberlie.
Dann hat er eine angenehme Beschäftigung, ist in Sichtweite dabei, also nicht ausgeschlossen.

Vielleicht ist der eine oder andere brauchbare Vorschlag für dich in meinem Geschreibsel dabei.

Aber du hast ja schon geschrieben, daß du einiges jetzt anders und besser machen möchtest und das finde ich gut und richtig.

Du kriegst das hin

Grüßel Marion

Geändert von Marion (29.04.2009 um 10:50 Uhr)
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