Ich mach' dann mal den Anfang...
Heute morgen waren wir schon sehr früh am Rhein, weil es im Laufe des Tages sehr warm werden soll. Erwartungsgemäß sahen wir so gut wie keinen anderen Hund'ler...
Nun muss ich hinzufügen, dass ich jetzt erst beginne, alleine mit den drei Chaoten spazierenzugehen, so dass ich erst langsam beobachten kann, welche Gruppendynamiken entstehen.
Unsere erste Hundebegegnung heute lief alles andere als gut: schmaler Feldweg, Mann mit Labbi, Hund senkte schon von weitem den Kopf und fixierte. Ich brachte Vega ins Steh und Bleib, leinte die beiden anderen an und ging weiter. Kurz vor uns hüpfte der Labbi los... Mortisha ging nach vorne und keifte... Simba sprang drauf an und ging ebenfalls in die Leine. Argh! Ich konnte die zwei Chaoten zwar halten, doch nun hatte es Vega nicht mehr an ihrem Platz gehalten und sie raste los... stoppte aber auf Zuruf und bedachte den Labbi, der kurz vor ihr abgebremst hatte, mit einem eisigen und warnenden Blick, was der mit Blickabwenden und langsamen Bogenlaufen quittierte.
Kurze, lachende Verständigung mit dem anderen Hundehalter und weiter ging's. Ingeheim ärgerte ich mich aber nicht zu knapp über diese "suboptimale" Begegnung.
Aber dann kam sie:
die zweite Chance!
Auf dem Rückweg kam uns der Mann wieder entgegen. Vega schon mal ins Platz und Bleib und den Mann angesprochen. Der wollte zwar eigentlich vor uns abbiegen, erklärte sich aber sofort bereit, eine kontrollierte und vernünftige Begegnung zu üben.
Nachdem ich erfahren hatte, dass es sich bei dem Labbi - wie bereits vermutet - um eine Hündin handelte, legte ich Simba einige Meter vor Vega ab und ging nur mit der angeleinten Mortisha weiter. Da sie fixierte, ins Fuß genommen (dann himmelt sie automatisch) und ruhig an der Hündin vorbei.
Nun durfte die Kleine Kontakt machen...und war ohne Rückendeckung plötzlich gaaaaaanz artig!
Simbas Anspannung wurde derweil so groß, dass er aufstand und ein paar Schritte auf uns zukam. Ich konnte ihn - YIPPEE! - auf Zuruf stoppen, ins Sitz und dann ins Platz bringen.
Nun unterhielten wir uns noch kurz, dann ging ich mit dem Gremlin ein Stück weiter und rief Simba ab, der sofort zur Hündin rannte. Kurzer Schnuppercheck. Schäkermodus an...und zack! von der Hündin eins verbraten bekommen. Und meine beiden Weiber? Haben keinen Mucks gemacht. *hapuuuh*
Verabschiedet, Vega abgerufen (die dann eh schnurstracks an alles und jedem vorbeiläuft)....und vor Stolz glatt ein paar Zentimeter gewachsen!
Mir hat der Morgen so richtig schön Auftrieb gegeben: zum einen fand ich es von dem fremden Mann toll, dass er so bereitwillig sein OK zum Üben gegeben hat (hat man leider viel zu selten)... zum anderen habe ich einen guten Ansatzpunkt gefunden, wie ich Hundebegegnungen evtl. trotz der Unsicherheitsfaktoren Morty & Simba entzerren kann, wobei mir die Vorarbeit, die von Simbels Vorbesitzerin geleistet worden ist, offenbar eine gute Hilfe sein wird.
Für einen Hund, der gerade mal seit 6 Wochen bei uns ist, war das doch eine beachtliche Leistung, oder? Zumal kurz vorher die Begegnung mit demselben Artgenossen eben
nicht positiv verlaufen war.
Grüßlies, Grazi