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Alt 06.06.2009, 00:22
luvabulls luvabulls ist offline
König / Königin
 
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Standard AW: Diskussion um Größe als Auswahlkriterium (aus: M&M-Treffen Süd)

So da bin ich wieder. Wir haben eine gemütliche Runde am Rhein gemacht und gleich noch die Mücken gefüttert. Und wir haben zwei jüngere Damen mit ihrem Aussi und Goldi ÜBERHOLT! *freu*
Wollte euch das noch unbedingt mitteilen, dass ich sehr wohl fitte Hunde hab!

Und vielen dank für euer Lob – da werde ich ja rot im Gesicht…….

Ich möchte noch zum Alter der Hunde was sagen. Die Frage, ob heute die Hunde älter oder weniger alt werden – sprich früher sterben, lässt sich doch gar nicht beantworten. Auch die ganzen Statistiken sind mit Vorsicht zu geniessen.
Die Veterinärmedizin hier in Europa blühte erst so richtig vor gut 15 Jahren auf. Kleintierkliniken spriessten wie Pilze aus dem Boden, viele Krankheiten wurden Entdeckt oder man befasste sich erst so richtig mit den bereits Bekannten. Die Folge war, dass sich in dieser Zeit ein blühender Wirtschaftszweig entwickelte, der viel Geld für Forschung bereitstellte. Die Behandlungen wurden erschwinglicher, die Menschen steckten mehr Geld in ihre Hunde, denn man verdiente gut und es war noch nie so viel Geld vorhanden wie damals.
Vor dieser Zeit diagnostizierten die meisten Tierärzte Rheuma oder Arthrose bei hinkenden oder lahmenden Hunden, verabreichten teure Schmerzmittel und steckten ab und zu mal ihren Arm in eine trächtige Kuh. (sorry an alle Veterinäre, ist nicht böse gemeint, habs aber leider so erlebt).
Viele Hundehalter liessen vor der "Kleintierklinikzeit" ihren nicht mehr funktionierenden Hund einfach auf anraten des Tierarztes einschläfern und niemand interessierte sich für das Alter von Hunden – es war einfach so und man holte sich dann sofort den nächsten. Dass man aber den meisten Hunden mit einem kleinen medizinischen Eingriff das Leben unter Umständen verdoppelt hätte können, wird heute oft vergessen.
Auch ist es so, dass gerade Molosser sich nur wenige Leute leisten konnten. Es gab einen sogenannten Einheitspreis und aus Osteuropa kam so gut wie gar nichts rein (was nicht heissen soll, das alles schlecht aus diesem Eck ist – im Gegenteil, einige Züchter sind „unseren“ mittlerweile um Nasenlängen voraus!). Ich möchte damit sagen, dass es ein kleiner Kreis an Grosshundehalter war und die meisten Vereine aus Züchter und ihren Kunden bestanden…. Man wurde vertröstet, dass der Krebs noch nie aufgetaucht war und nicht normal sei, Arthrose nur bei jedem hundertstem Hund auftaucht, usw usw… Tja und Internet gab es mit der geballten Ladung an Wissen ja auch nicht. Das einzige wahre Thema war HD! A ist gut, B und C nicht, aber nicht sooo schlimm, dass es für die Zucht ein Problem sein müsste ….

Aber Fakt ist, dass momentan wirklich sehr viele Molosserrassen trotz der medizinischen Fortschritte früher sterben und ihre Halter mit Krankheiten und Erbdefekten konfrontiert sind, von denen sie noch vor ein paar wenigen Jahren gar nicht wusste dass es sie gibt. Dafür brauche ich keine Statistiken, da genügen mir die Aussagen meiner TÄ und die Leidensgeschichten der Hunde meines Bekanntenkreises anhören zu müssen oder gar mitzuerleben.
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