Zitat:
Zitat von Jörg
Ich würde mir und meinem Hund das auch nicht antun.Wenn ich das Bild sehe wo der Hund sich in der Pfütze kühlt grausts mir.
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Mit einem alten, übergewichtigen, womöglich noch gesundheitlich beeinträchtigtem Hund würde ich auch an keiner Demo teilnehmen. Jeder Hundehalter sollte sich ganz genau überlegen, ob er seinem Hund so etwas (auch psychisch) "antun" kann.
Aaaaaber: für 99 % der Hunde hatte das nichts mit "antun" zu tun. Für die meisten war das ein gemütlicher und stressfreier Spaziergang durch die Innenstadt, incl. der Möglichkeit mit ein paar Artgenossen Kontakt aufzunehmen, zu spielen, zu schäkern.... und der Möglichkeit, sich viele zusätzliche Streicheleinheiten abzuholen.
Natürlich kann und sollte jeder in seinem Umfeld versuchen, das Image bestimmter Rassen aufzuwerten und positive Aufklärungsarbeit zu leisten. Dummerweise generalisieren einige Menschen das aber nicht und halten gerade mal
diesen Hund für die berühmte Ausnahme.
IMHO kann man mit solchen gezielten Aktionen (dann aber mit mehr Beteiligung) gerade bei völlig fremden Menschen erheblich mehr erreichen. Die sehen dann eine große Bandbreite angeblicher Kampfhunde, die völlig relaxt sind, sich nicht gegenseitig an die Gurgel gehen, die völlig unbedarft und freundlich auf Fremde zugehen, die entspannt rumliegen und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Und die Leute, die aktiv das Gespräch suchen, die nachfragen, die ihren Kopf einschalten und nicht blind der Medienhetze glauben.... die bekommen auch schriftliches Infomaterial mit... und ich bin mir sicher, dass die so eine Veranstaltung dann eben nicht alle einfach so abhaken, sondern sie bei Gelegenheit im Freundeskreis thematisieren und auch andere zumindest zum Nachdenken anregen können.
Darauf kommt es an. Öffentliche Zeichen setzen, Solidarität bekunden.
Wer selber von Menschen"mengen" gestresst ist... wer ungern in die Stadt fährt, der sollte eh besser zuhause bleiben. Wer damit aber kein Problem hat und -noch viel wichtiger- wessen Hund kein Problem damit hat, für den ist das sicher kein Stress. Aber er kann dabei helfen, die Ungerechtigkeiten gegenüber unseren Hunden öffentlich zu machen.
Als die ersten Hundeverordnungen rauskamen, gingen wirklich noch Hunderte auf die Straßen... die Demos in Köln und Düsseldorf konnten sich wirklich noch "Demonstrationen" nennen. Auch bei dem abendlichen Fackelzug um Bärbel Höhns Wohnhaus war richtig was los und wir haben mit diesen Aktionen viel mehr Presseresonanz erzielt.
Doch im Laufe der Jahre schlief das öffentliche Engagement der Hundehalter leider immer mehr ein. Viele halten sich einfach nur noch bedeckt, kämpfen gerade mal für ihren eigenen Hund, schimpfen zwar ein bissel vor sich hin, aber das war's.
Das finde ich traurig.
Und gerade deshalb ziehe ich meinen Hut vor all denen, die unermüdlich weiterkämpfen, die zumindest
versuchen, andere zu mobilisieren.... und wenn ich nur mal ein paar Stunden "opfern" muss, um meine Solidarität öffentlich zu bekunden, dann halte ich das nicht nur für eine "Ehrenpflicht", sondern ich tue das auch noch gerne.
Grüßlies, Grazi