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Zitat von Cara
Wenn ich Deine und Peppis Beiträge lese, wird mir immer ganz schwindelig. Ich kann nur erahnen, wie viel Wissen ihr Euch angeeignet habt.
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Hallo Karin,
Ehrlich gesagt beneide ich jeden, der das nicht muss. Hier bei mir läuft ein Mädel immer mit ihrem Husky Gassi, aus den kurzen Gesprächen, wenn unsere Hunde spielen, hab ich schon entnommen, dass sie überhaupt keine Ahnung von "Antijagdtraining" (das ist hier auf dem Land halt sehr wichtig), "Impulskontrolle", "Signalkontrolle", "Distanzkontrolle", negativer oder positiver Verstärkung, Deprivation, Brückensignal usw usw hat...aber sie macht einfach alles richtig.
Manchmal sitze ich mit meinen Jungs auf (m)einer Bank am Waldrand
und beobachte die beiden beim Spiel, Lernen und ihrer Kommunikation - fantastisch.
Ein Freund von mir hat seinen Hund so sagenhaft gut erzogen - ich glaub der hat noch nie ein Buch über Hundeerziehung gelesen. Er war noch nichtmal in der Hundeschule! Das Einzige, was er zum Thema Erziehung sagt, ist: Druck erzeugt Gegendruck.
Aber ich glaube, das sind absolute Ausnahmen.
Ich sitze daheim und muss bei jeder "Baustelle" ein Buch aufschlagen oder mir sonstige Hilfe holen, ich musste, um meine Hunde wenigsten ein bisschen zu verstehen, z.B. den Schinken "Ausdruckverhalten beim Hund" wälzen und natürlich war ich in der Hundeschule. Ich muss lesen, lernen, beobachten, diskutieren, verstehen, mich zuhause hinhocken und mir überlegen: Was hast du gerade wieder falsch gemacht?
Allerdings gebe ich nicht auf, bevor ich es nicht weiss.
Zitat:
Zitat von Cara
Für Dich wahrscheinlich ein Graus, dass ich viel aus dem Bauch heraus mache...
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Siehst du - das ist es eben nicht!
Zitat:
Zitat von Cara
Nur eines kann ich Dir sagen, unsere Vertrauensbasis besteht aus bedingungsloser Liebe, Zugehörigkeit und Zuwendung, was die beiden spüren und nicht auf der Basis von Kadavergehorsam aufgrund von Angst vor Bestrafung.
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Das einzige, um was es mir wirklich ging, sind die Missverständnisse, auf die man in deinem ersten Posting "hereinfallen" könnte. Vielleicht hättest du diesen Satz gleich dazu schreiben sollen...noch vor:
"Du solltest vielleicht mal nachdrücklich klar stellen, wer bei Euch das Sagen hat und zwar immer und in jeder Situation." - weil es hier in dem Thema um das Lernen geht - und um einen Junghund. Das Wichtigste dabei ist Vertrauen und Bindung - die man sich, wenn man Glück hat, nur temporär schön mit aufgesetzten "Rangordnungsgefügen" kaputt machen kann - oder man kann seine Zeit verschwenden mit so einem Schmarrn wie "Erst esse ich", "Ich gehe zuerst durch die Tür", "ich steige nicht über den Hund, wenn er im Weg liegt" und was einem da noch alles einfällt...bei Leon habe ich das und anderen Mist früher auch gemacht, bis ich mal darüber nachgedacht habe.
Zum Glück verzeihen sie einem kleinere und manchmal auch grössere Fehler - wenn man sie erkennt.
Ich wollte nur noch anmerken, dass bei der Erziehung mit dem Gebrauch von positiver Verstärkun
g...und positive Verstärkung ist nichts "Esoterisches", das ist ein Begriff bzw. eine Methode aus der Psychologie und Verhaltenslehre, eine Form des Lernens...
sehr wohl auch "Strafen" eingesetzt werden.
Die "Strafe" ist das Nichterreichen der Belohnung beim Erlernen von Neuem, weil das gezeigte (gewünschte) Verhalten nicht ausgeführt, oder später nicht richtig, optimal ausgeführt wird. Natürlich gibt es immer eine zweit/dritte/vierte/... Chance!
Wenn man die "Strafe" geschickt und bis zu einer gewissen Grenze bewusst einsetzt, kann sie beim Hund den "Ehrgeiz" auslösen, das Verhalten unbedingt optimieren zu wollen.
Wenn man es "übertreibt", kommt der Frust.
Nur so als Anmerkung....zum Thema "Mittelweg"...
Wir sind hier ja immernoch bei Hunden - nicht bei Menschen. Ich lege keinen Wert auf die "Entfaltung des freien Willens" meiner Hunde! Und ich singe auch nicht!