Hallo Nicole,
zuerst mal tut es mir leid, dass es Dir gesundheitlich nicht gut geht. Bei Chemo kann ich mir vorstellen, in welcher Verfassung Du momentan bist. Fay hätte von Anfang an einen Ruhepol gebraucht, unerschütterlich, geduldig, der ihr das Gefühl gibt, in einer Bastion an Sicherheit gelandet zu sein. Mein Kleiner hat diese Attacken auch immer noch aber immer seltener. Wenn ein Hund diese furchtbare Angst in sich hat, ist ignorieren und Wut, die aus der Hilflosigkeit erwächst, meiner Erfahrung nach absolut falsch und kontraproduktiv. Ich bin der Meinung das die gängigen Verhaltensmuster bei der Erziehung hier nicht angewendet werden können, da hilft kein Leckerli und kein ignorieren. Ich habe den Kleinen immer beruhigend in den Arm genommen und ihn spüren lassen, dass er bei mir ist und dass ihm nichts mehr passieren kann. Das hat geholfen, er hat zwar noch Aussetzer, sie werden aber immer seltener.
Diese Wut und Hilflosigkeit die Du empfindest geht m.E. nach verstärkt auf Fay über und erzeugt Panik bei ihr. Du schlägst sie zwar nicht aber diese gefühlte Wut und Ungeduld kennt sie mit Sicherheit von den Vorbesitzern, wo danach wohl immer Schläge folgten. Dieses Verhaltensmuster sieht man auch bei Kindern die misshandelt werden. Sie erkennen den Ton, den Gesichtsausdruck, den Bewegungsablauf vorher, schreien schon bevor sie berührt werden vorsorglich und ducken sich weg.
In Deinem Fall denke ich, dass Du, schon mal aufgrund Deiner gesundheitlichen Verfassung, die notwendige Kraft nicht aufbringen kannst.
Ich würde sogar sagen, dass ein neues passendes, ruhiges und stabiles Zuhause für Fay die Lösung wäre und für Dich auch. Vielleicht findet sich ja über das Forum eine Möglichkeit. So wie es jetzt ist, kann es nicht bleiben. Das ist eine Endlosspirale.