Super Bild!!!
Man sieht gleich, dass es vom aggressiven "Zähneblecken" weit entfernt ist.
Schau, Peppi! Auf dem Bild sieht man es ganz deutlich! Das "Lächeln" ist ansatzweise submissiv (unterwürfig)! Kopf leicht abgewendet, "glatte, rel. hohe Stirn", Blickkontakt eher vermeidend oder Blick "ungerichtet" (erkennt man hier nicht so wirklich!
), "runder" Kopf - das Gesamtbild ist mimisch sehr "infantil".
F.-P. fasst das, in Verbindung mit den hochgezogenen Mundwinkeln, als "mischmotivierten Ausdruck" zusammen. (Freudige, leicht unterwürfige Begrüssung).
Oft wird danach der Lippenspalt noch länger und die Augen schlitzförmiger - der Blickkontakt wird dann "betont" vermieden...also ein submissiver Gesamtausdruck, aber das "Lächeln" ist definitv im sozialen Kontext und als Begrüssung zum Bindungspartner zu sehen (Mensch).
Man darf dabei nie die "Komponenten des Ausdrucks durch Belohnung" unterschätzen...die Reaktion von Frauchen/Herrchen auf den Ausdruck: Durch freundliches Lachen, Aufmerksamkeit schenken, evt. Belohnen, sich dem Hund widmen...wird das Verhalten bzw. der Ausdruck natürlich verstärkt. ("Positive, soziale Rückmeldung")
Wenn sich das u.a. durch die soziale Rückmeldung "festigt" oder verfeinert, kann daraus durchaus eine Art "Ritual" entstehen, ein "Begrüssungszeremoniell" zwischen Mensch und Hund, das sich natürlich im sozialen Kontext zum "submissive grin" und auch in Art und Ausführung unterscheidet (mehrfach hintereinander, kurzfristig gezeigt).
Der Audruck gilt dann wirklich nur dem Menschen.
Da Lächeln nicht für Wölfe beschrieben wurde, zudem von Hunden überwiegend Menschen gegenüber gezeigt wird, liegt die Hypothese der domestikationsbedingten kommunikativen Analogie im Zuge der sozialen und kommunikativen Annäherung von Hund und Mensch sehr nahe.
Das
innerartliche "Furchtgrinsen" aber (submissive grin: Langer Lippenspalt, "dachziegelförmig abgespreizte Ohren", straff gespannte, hoch gewölbte Stirn, schlitzförmige Augen...also im Ansatz sehr ähnlich!) wird bei Wölfen und anderen Caniden (z.B. Goldschakal) und anderen Säugetieren (z.B. Primaten, aber mit etwas anderen Ausdrucksformen) ebenfalls als soziale, mimische Ausdrucksbewegung mit unterwürfigen Komponenten beobachtet. Zum Grinsen tritt "das Lecken der eigenen Schnauze" (Caniden) als Beschwichtigungselement hinzu, wenn der Aggressor räumlich entfernt ist - eine Art "Angriffspuffer".
Haushunde beschwichtigen innerartlich, durch "submissive grin", das Unterwürfigkeitsgrinsen, ganz ähnlich wie es Wölfe tun.
Die Grenzen Lächeln/submissive grin verschwimmen also im Gesamtbild etwas, einige Komponenten sind sehr ähnlich, fast "aufbauend"!
Aber das Lächeln wie auf dem Bild, ist wahrscheinlich bei Haushunden eine "genetische Disposition" (es bestehen, laut Buch, Anzeichen dafür), da das Lächeln bei bestimmten Rassen häufiger auftritt.
Interessant dazu:
Bedeutsam mag sein, dass zumindest Pudel und Staffordshire Bullterrier [die häufig "Lächeln"] sehr auf die Kommunikation mit Menschen selektiert wurden. Dies gilt aber auch beispielsweise für Deutsche Schäferhunde, deren "Lächel"-Nachweise bislang ausblieben.
Haushunde lächeln überwiegend Menschen an...so sind die Beobachtungen.
Also:
Domestikationsbedingte, genetisch bedingte und verfeinerte Kommunikation zum Bindungspartner Mensch? Ja, klar! Absolut!
Eine weitere Entfernung von der Kommunikation in Sozialgefügen der "natürlichen Gruppen" hin zum Menschen - meine Worte!
Aber:
"Innerartlich das genaue Gegenteil"? - Nein! Das Gegenteil wäre ja z.B. offensives Drohverhalten...das wiederum ist gekennzeichnet durch: Leicht angedeutetes Naserunzeln, kurzer Lippenspalt, Drohfixieren, Haaresträuben, "Beissdrohstellung", entsprechende Kopfhaltung, Augenausdruck auf Angriffsbereitschaft...usw.
Also, siehe "submissive grin" (innerartlich) und ansatzweise auch bei "Spielgesichtern" (innerartlich).
Absolut interessant jedenfalls! Falls ich etwas aus dem Buch falsch interpretiert habe, möge man mir verzeihen und mich ungeniert berichtigen!
(Text enthält mehrere Zitate und "Teilzitate" aus dem Buch "Ausdrucksverhalten beim Hund" v. Dr. Dorit Feddersen-Petersen)