Ohje, die alte Leier mit dem VPG...
Aber ich kanns nicht lassen, ich liebe diesen Sport. Also muss ich hier nochmals meine Meinung dazu loslassen:
1. Molosser ist nicht gleich Molosser. Ich bin mir sicher, dass ein Mastino, Mastiff oder Bullmastiff nicht
unbedingt dafür geeignet sind (der Scheintäter tut mir jetzt schon leid
). Es gibt aber auch Rassen dieser Gruppe, die dort sehr wohl ausgebildet werden könnten, der CC oder DC z.B.
Aber wieso nicht auch einen agilen BM? Ausschlaggebend sind doch da andere Kriterien.
Der Boxer gehörte jahrelang zu den im VPG geführten Rassen und war dort auch sehr erfolgreich. Der Rottweiler war auch häufig erfolgreich vertreten, obwohl er auf Grund seiner Masse und wesenstechnischen Kriterien eigendlich von vornherein ausscheiden müsste, ist er doch da mit dem BM in einigen Punkten durchaus vergleichbar.
Wer allerdings mit seinem Hund sportliche Erfolge en masse auf diesem Gebiet erreichen will, kauft sich eh nen Malinois
2.
VPG ist nichts für Anfänger! Erstens sollte der HF über gefestigte Kenntnisse verfügen. Zudem kann nicht jeder HF erkennen, ob das VPG-Training wirklich qualitativ hochwertig ist. Das ist leider meist nicht so, darin liegt die größte Gefahr.
3. Rasse ist nicht gleich Rasse - nicht jeder Hund eignet sich für diesen Sport. Aber das hat nichts mit seiner Rasse, sondern mit seinen Fähigkeiten und vor allem mit dem Wesen zu tun! Ein wesensschwacher Hund hat in diesem Sport nichts zu suchen!!!
4. Der HF hat seinen Hund in jeder Situation unter Kontrolle, der Hund beherrscht Grundkommandos aus dem FF. Das hat nichts mit dem sogenannten Kadavergehorsam zu tun, sondern einzig und allein mit dem perfekten Zusammenspiel zwischen HF und Hund.
5. am allerwichtigsten: alle Beteiligten sind sich im Klaren, worum es bei diesem Sport geht. Nämlich nicht um das Hetzen auf Menschen und sinnloses Zubeißen, sondern einer Verknüpfung aus Beute- und Spieltrieb. Der Scheintäter (Schutzdiensthelfer) ist im Grunde genommen nichts weiter, als eine Art laufender Kleiderständer, der den Beißarm bewegt und die gewünschten Reaktionen bei dem Hund hervorruft. Und der Hund hat nichts anderes im Sinn, als den Beißarm, also seine Beute, zu bekommen. Und dies eben nur, wenn er die Regeln befolgt.
Finger weg von diesem Sport, wenn sich HF und Scheintäter nicht darüber im Klaren sind, was Fehler bewirken können! Und auch das hat nichts mit der Rasse zu tun. Ein im VPG falsch geführter DSH ist nicht minder gefährlich, als jede andere großrahmige Rasse.
Finger weg , wenn der Trainer begeistert ist vom festen Zubiss des Hundes oder seiner gesteigert agressiven Reaktion, wenn ein Fremder, oder "Vermummter" (wie ein Scheintäter in Montour) auf Hund und HF zugehen!
Finger weg, wenn der Hund nicht freudig versucht, seine "Beute", den Beißarm, zu bekommen, sondern wütend auf den Scheintäter losgeht und einen gesteigerten Schutztrieb entwickelt! Wenn aus einem Spiel Ernst wird, ist das genau das Problem, welches wir Molosserhalter so rein gar nicht gebrauchen können. Aber auch für Halter anderer Rassen ist das nicht minder gefährlich.
Leider bestimmen die Menschen in diesem Part die größte Fehlerquote. Und leider sind es zumeist die Trainer, die die falsche Auswahl treffen und auch eine falsche Vorstellung vom VPG haben. Und unerfahrene HF lassen sich dann leider falsch beraten.
Emma (für alle, die es nicht wissen: Mix aus CC und Kaukase) hat sich in diesem Sport sehr wohl gefühlt. Der Scheintäter konnte in voller Montour zu ihr gehen und streicheln, ohne dass sie irgendwie gereizt reagierte. Auf dem Platz agierte sie vorbildlich nach den entsprechenden Kommandos.
Bei ihr hab ich mich für die Fährte entschieden, weil es erstens genau ihr Ding war und ich hätte zweitens nie eine VPG-Prüfung mit ihr gemacht. Ich habs einfach nicht übers Herz gebracht, sie über die A-Wand zu schicken. Dafür war sie mir einfach zu schwer. Zudem hat sie bei der UO diese molossertypische Gemütlichkeit regelrecht demonstriert: Eile mir Weile
Das war dem Richter bei der BH schon etwas zu träge. Beim VPG hätte sie damit keine Chance gehabt.
Das Training haben wir trotzdem weiter mitgemacht, weil einfach alle Seiten Spaß dran hatten.
Mit Rommel hab ich einen kurzen Versuch gestartet. Er ist einfach zu unsicher, hat übersteigert reagiert und eignet sich dafür nicht. Demzufolge habe ich das Training sofort abgebrochen.
Sicherlich gibt es andere Möglichkeiten, seinen Hund zu beschäftigen. Ich will auch Gegnern dieses Sportes nicht dazu raten, ihn auszuüben. Ich wünsche mir nur, dass sie ihn akzeptieren können, sofern er richtig betrieben wird.