Also lass uns zum eigentlichen Thema kommen.
Bei dem ich denke wir eigentlich nicht viele Unterschiede haben,
nur ein paar Definitionsprobleme.
Wir können uns eigentlich also nur nicht auf die Begrifflichkeiten einigen,
was ist eine Rasse, was ein Typ/Typus Hund, ein Schlag, eine Gruppe (z.B. molossoide).
Denn Du wirfst die Bezeichnungen Rasse, Schlag, Art, sehr weit durcheinander.
Angefangen hat mein Kritikpunkt mit Deiner Aussage:
Zitat:
Zitat von luvabulls
Ist im Prinzip ganz einfach: die Spanischen Dogos, Presas, Alanos gehören der selben Rasse an. Bis auf "Dogo", weisen alle Namensgebungen auf verschiedene Schläge hin. Der Krieg um die Namensgebung entfachte am 04.06.2001, als der FCI alle Schläge zu einer Rasse zusammenlegte und dafür einen Namen gebrauchte, den es bis dahin nicht mal gab (Dogo)
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Hier bezeichnest Du also alle aufgezählten Rassen als eine Rasse.
Das es zu keiner Zeit in den Anerkennungsbemühungen des
Club Espanol del perro de presa canario und der RSCE seit 1989
ein Dokument an die FCI gibt in der der Name Alano auftaucht lassen wir mal beiseite.
Ich habe mich gegen diese falsche Aussage verwahrt.
Denn man kann eventuell sagen es ist alles ein Typus Hunde, oder molossoide Hundearten. Aber es sind verschieden Rassen, und Du hast das alte Jagdbuch angeführt und bereits dort sind Unterschiede beschrieben.
Wenn Du also einen Blick auf die historischen Bilder welche ich eingestellt habe, wirfst, dann sollte Dir ein Unterschied zwischen Alano und presa auffallen.
Natürlich kann man nach Deiner Darstellung auch einen Greyhound und eine Deutsche Dogge als eine Rasse bezeichnen. Es wird aber sicher keiner tun.
Aber zu Deinen neuen Ausführungen, fangen wir hiermit an:
Zitat:
Zitat von luvabulls
Zitat:
Zitat von Zitat von perro de presa
Aber eins möchte ich doch gerne nachfragen,
dass letzte bekannte Bild eines Alano Espanol datiert auf das Jahr 1914 und 1923 angeblich soll ein letztes Pärchen mal in 1963 im Retiro Park in Madrid vorgeführt worden sein.
Bilder hiervon gibt es jedoch nicht.
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Wie soll ich das, mit dieser Aussage in Einklang bringen???
Mit DNA oder laut Aussage von wem? Wie vertrauenswürdig ist diese Aussage? Ich meine damit, dass vor gut 70 Jahren nicht mal Mastiff’s und Bullmastiff’s mit Sicherheit auseinander gehalten werden konnten. Oder, was hat die Gruppe von Carlos Contera Jahre später gefunden? Es ist nicht nur in Spanien so, dass um die Jahrhundertwende nicht die reine Rasse von Wichtigkeit war, sondern die Funktionalität eines bestimmten Typ Hundes, die durch Selektion unweigerlich einen – ich sage mal lasch - "Standart" hervorbrachte.
Auch wenn man die Beschreibung vom Alant mit seinen drei Richtung zur Klassifizierung zur Hilfe nimmt, käme die Beschreibung noch vielen anderen Hunden aus dieser Zeit sehr nahe.
Der Alano in Spanien ist nie verschwunden. Auch verschiedenste eingetragene Clubs, Vereine, Beiträge in Fachillustrierten über die Rasse und der Jagd bezeugen dies. Ich habe hier ein Scan eines Artikels. Ist er dir bekannt? Ich finde ihn recht interessant.
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Diese Deine Passage, luvabulls, bringt mich in Probleme und ist ein Beispiel für die in meiner Einleitung angeführten mangelnden Präzision in Deinen Aussagen. Denn zum einen zitierst Du mich, Deine Antwort bezüglich DNA und Verlässlichkeit der Aussage hierzu, hat aber nichts mit dem Zitat zu tun und bezieht sich auf einen anderen Punkt den ich ansprach.
Verzeih also bitte wenn ich auf das spanische Projekt „Alano Espanol“ später zurück komme.
Mein Ansatzpunkt ist eben der, dass es selbst in Spanien – und unsere 3 Protagonisten des Deutschen Alano haben über 35.000 Km zurückgelegt in der Suche dieses oder ähnlichen Hundetyps aufgewandt – keine Belege mehr für den Alano gab. Und im Gegensatz zu Deinem Mastiff Vergleich reden wir doch hier von einem historisch sehr wohl sehr gut beschriebenen, in Zeichnungen festgehaltenen Typ Hund. In dem von Dir eingestellten Artikel ist eben einer der von mir angesprochene Alano von 1923 erwähnt.
Dann kommen wir zu einem Punkt, dem ich so,
in dieser Art formuliert nicht zustimmen kann:
Zitat:
Zitat von luvabulls
Der Alano in Spanien ist nie verschwunden. Auch verschiedenste eingetragene Clubs, Vereine, Beiträge in Fachillustrierten über die Rasse und der Jagd bezeugen dies. Ich habe hier ein Scan eines Artikels. Ist er dir bekannt? Ich finde ihn recht interessant.
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Ja, der Artikel ist mir bekannt und entspricht genau meinen Aussagen.
Ich halte auch einen Recht regen Kontakt mit dem Alanoforum in Spanien
(nicht zu vergleichen mit den hiesigen, denn die in Spanien wissen von was
für einem Hund sie reden) und mit dem Club de Caza,
der sich um die spanischen Jagdhunde kümmert, diesen Bericht online hat
und einen kleinen Bericht zum Alano Espanol dazu (in dem übrigens der
hier von der Deutschen Alano Szene so gerne mysteriös
Don Manuel Sanz Timón Mitglied ist, und es ist sicher das die AVD Jünger
hier in Deutschland nicht wissen was er zu diesen Andeutungen hier sagt.)
Ich kenne auch einige der Protagonisten im Zusammenhang mit diesem
Artikel und deren Hunde:
Wir beide wissen also auch um das Erscheinungsdatum der Jagdzeitschrift
und das eben genau jenen Alano Espanol meint,
dass in dem Bericht werde die canarischen Inseln auftauen
und schon gar nicht der perro de presa!
Aber genau dieser Artikel bekräftigt doch meine Darstellung und
widerlegt Deine Behauptung der Alano sei nie ausgestorben.
Natürlich will ich Deinen Onkel nicht der Unwahrheit bezichtigen,
es hat immer Zuchten gegeben, außerhalb jeder Rasse,
und jeder Zucht wie wir sie heute nur noch kennen,
also nach Funktion.
Siehe z.B. diesen Bericht über eine „Alano Gruppe“ aus 1930
und deren Hunde:
Gerade in südlichen Ländern, wo sich in den ländlichen Gebieten
vieles sehr viel länger als bei uns gehalten hat, ist dies normal.
Dies sind dann oft Zuchten wie diese hier, die ihre Hunde auch
Alanos nennen und für die Jagd einsetzen:
Aber dies, ist wohl kaum was man als Rasse bezeichnen könnte.
Es hat doch auch nichts mit dem – doch sehr einheitlichen – Alano
aus den historischen Überlieferungen zu tun, und auch nicht mit den
heutigen Alano Espanol.
Es wird hier den einen oder anderen (siehe Kommentare zu Deinem
Post) begeistern, aber so ist es sicher schwer einen Typ, eine Rasse,
feste Eigenschaften zu festigen.
Man kann dann natürlich selektieren, ausmerzen wie einige es nennen.
Aber ..... will das heute wirklich noch jemand?
Für die Wildschweinjagd im NRW oder in Bayern?
Für den eventuellen Angriff eines Kriminellen,
(da dürfte der schwere Packer, also der presa canario/DC besser
geeignet sein) in unserem wilden Deutschland?
So weit Du sagst es hätte da Vereine zum Alano in Spanien
gegeben, so verweise ich auf diverse Kommissionen, Berichte
und Gutachten der Spanier zu den spanischen Rassen und auch
zu den molossoiden Rassen.
geht gleich weiter