für die Schweiz aus Art. 2 der Verordnung des EDI über Lebensmittel tierischer Herkunft vom 23.11.2005[19]. Das Verbot gilt allerdings nur für den kommerziellen Verkehr; Gewinnung und Verzehr für den Eigengebrauch sind zulässig[20], solange kein Verstoß gegen die Tierschutzgesetzgebung vorliegt[21].
Ein Hunderagout nach Schweizer Art
Hundefleisch Fifa - Chef Blatter protestiert in Südkorea - doch auch hierzulande werden Hunde gegessen
Im Rheintal und im Appenzell' werden seit Jahren Hunde geschlachtet und verspeist allerdings nur im Geheimen. Bauersleute erzählen anonym, weshalb ihnen Hundefleisch schmeckt.
MARKUS ROHNER
Den letzten Hund habe er Mitte Januar getötet, sagt der 73 - jährige Hans Müller (Name geändert), der in einer Gemeinde im oberen Rheintal wohnt. Ein böser Rottweiler sei es gewesen, welcher der Kontrolle seines Besitzers entglitten sei. Es komme immer wieder vor, dass Hundehalter bei ihm anklopften und ihn bäten, ein Tier zu töten. Sei es, weil sie mit dessen Aggressivität überfordert sind oder bei einem alten Tier die Arztkosten sparen wollen. Mit dem gleichen Gerät, mit dem er jeweils das Hausschwein tötet, jagt Müller dem Hund einen Bolzen in den Kopf: «Das Tier ist auf der Stelle tot.» Dann lagert Müller das Hundefleisch während zweier Wochen in Rotsalz und einer speziellen Gewürzmischung, um es später im Hauskamin zu räuchern.
Schmeckt wie Rindfleisch
Müller ist nicht der einzige Rheintaler, der Hundefleisch konsumiert. Vor allem auf Bauernhöfen, gelegentlich auch in Wohnsiedlungen, werden heute noch regelmässig Hunde geschlachtet. Das können überzählige Kleintiere eines zu grossen Wurfs sein, aber auch Hunde im höheren Alter kommen unters Messer Die Rasse spielt, keine Rolle. Müller verarbeitet vom toten Tier nur das Muskelfleisch, den Rest wirft er in den Abfall. «Der Rottweiler brachte am Schluss 20 Kilogramm mit Mostbröckli auf die Waage», hat er ausgerechnet. Das meiste davon ist längst in den Bäuchen von Hundefleischliebhabern verschwunden. Probieren wir also von jenem Hund, der vor ein paar Wochen noch Leute attackiert hat. Der erste Biss ins zartrosa Fleisch, das aussieht wie ein Mostbröckli vom Rind, braucht Überwindung. Doch das leicht faserige, fettarme Fleisch schmeckt bekömmlich, ohne im Gaumen einen Nachgeschmack zu hinterlassen. Im Blindtest, davon ist der Hundemetzger überzeugt ' würde es auch dem Fachmann schwer fallen, zwischen Hund und Rind den Unterschied auszumachen.
Das kann es doch nicht sein hier in Europa.