Thema: Clubshow BCD
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Alt 29.09.2009, 19:37
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DON HACKI DON HACKI ist offline
Jedi-Padawan
 
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Standard Clubshow BCD

2. Clubschau auf der Osterburg in Weida

Ausstellungen haben mit einem 5-Gänge-Menü sehr viel gemeinsam. Die Vorbereitungen dauern um ein vielfaches länger, als das Genießen. So ist das auch mit Weida.

Viele Wochen vorher geht es bereits an mit Pressemitteilungen, Einladungen, Meldestelle, Banner beschriften, Präsente vorbereiten und den Katalog drucken. Vor Ort haben wir tolle Unterstützung durch das Team der Stadtverwaltung und des Förderkreises Osterburg. Trotzdem muß **** ******* mindestens einmal nach Weida, um alles durchzusprechen.

Dieses Mal waren wir – ****, Peter und ich - schon am Freitag Mittag vor Ort, um letzte Hand anzulegen. Es wurde der Burggarten noch geschmückt mit Frankreichfahnen, die Ringbeschattung aufgebaut, Zelte aufgestellt und der Infostand bestückt.

Glücklicherweise hatten Mitarbeiter der Stadtverwaltung die Banner schon an die Burgmauer und Gerüste in schwindelnde Höhen gehängt und uns die gefährlichste Arbeit somit abgenommen. Alles andere war dann eigentlich nur noch Routine. So konnten wir am Freitag Abend relativ zeitig unser Hotel beziehen und noch einen wunderschönen Spaziergang entlang des Zeulenrodaer Sees machen.

Samstag gegen Mittag trafen die ersten Bordeauxdoggen Fans ein und für die Hunde war Gelegenheit, sich gegenseitig zu beschnüffeln, sich kennenzulernen und miteinander zu spielen. Dann schritten wir ganz rasch zur ersten Unterrichtsstunde. Ringtraining war angesagt. Peter erläuterte den Zuschauern, wie er als Richter gerne die Hunde sehen möchte, warum Aussteller im Kreis, vor und zurück und ums Dreieck gehetzt werden. Wer aufgepasst hatte, konnte für den nächsten Tag einiges an Tipps mitnehmen.

Damit es den Hunden nicht gar zu langweilig wurde, war für den Nachmittag Spazierengehen angesagt. Rings um Weida luden Felder, Wiesen und Wälder zu einem kleinen oder auch großen Marsch ein. Sammeln zum Ritteressen war um 19 Uhr, da hatte der Eine oder Andere sogar noch Zeit, eine kleine Ruhepause einzulegen, denn einige Besucher und Aussteller hatten den Weg nicht gescheut und waren 700 oder gar 800 Kilometer angereist. Da konnte ein wenig Verschnaufen nicht schaden, denn der Abend sollte ja noch lang werden.

Der Wirt und Konrad, der Spielmann, erwarteten uns im Gewölbe und verwöhnten uns. Der Eine mit kleinen Köstlichkeiten aus der Küche, der Andere mit mittelalterlichen Weisen auf dem Dudelsack und der Flöte. Uns war nach wenigen Takten klar, warum die Hunde zuhause bleiben mußten: Sie hätten sicherlich lauter gejodelt als Konrad. Die Gespräche gingen – wie sollte es anders sein – um Hundethemen rauf und runter, es war unterhaltsam und auch sehr informativ. Wir mußten uns gegenseitig mit „Bruder Willi“ und „Schwester Karin“ ansprechen und auch sonst waren wir gehalten, einige Regeln einzuhalten, weil uns sonst die Halsgeige oder gar der Galgen gedroht hätten. Da haben wir uns alle aber brav daran gehalten, die Drohung wirkte!

Der Mundschenk lief sich die Beine wund, es waren einige Kehlen darunter, die sehr schnell austrockneten und ständiger „Schmiere“ bedurften. Die letzten sollen weit nach Mitternacht auf den nächtlichen Strassen Weidas gesichtet worden sein. Aber das waren sicher Gerüchte.

Der Sonntag Morgen verhieß schon beim ersten Blick um sechs Uhr aus dem Fenster einen sehr schönen Tag. Ein rascher Kaffee und ein Brötchen, nicht dass unsere Aussteller früher da sind als das Team. Die letzten Handgriffe, jeder hatte seinen Bereich voll im Griff. Dianas Sohn Frederik war auch schon ganz früh zur Stelle, es war seine Premiere als Ringhelfer. Und was soll ich Ihnen sagen: Wir hatten den besten Nachwuchsringhelfer, den wir uns wünschen konnten. Kaum hatte er eine Arbeit fertig, stand er schon wieder vor uns und fragte: „Was kann ich jetzt noch tun?“ So einen fleißigen jungen Mann können wir im Team ganz super brauchen!

Der Soundspezialist hatte seine Musikanlage angeworfen, die ersten Becher Kaffee machten die Runde. Die Stimmung war angespannt wie beim Pferderennen vor dem ersten Start. Die Aussteller scharrten sozusagen schon mit den Hufen. Bürgermeister Beyer begrüßte uns ganz herzlich, wünschte allen Ausstellern viel Erfolg und der Schau ein gutes Gelingen. Aber Herr Bürgermeister, was soll bei der Unterstützung, dem Ambiente und dem Traumwetter noch schief gehen?

Mancher Aussteller kämpfte noch eine Runde gegen Lampenfieber, einige Spätheimkehrer gegen die Müdigkeit und ein paar gegen die Heimtücke von Zeltstangen und Hundekennels. Und dann war es soweit, **** ******* bat die Ehrenklasse Rüden in den Ring. Nach Katalog wurden zuerst die Rüden gerichtet und auch bei dieser Schau konnte sich Bo Lastheim Andersen aus Dänemark überzeugen, dass die Qualität der Bordeauxdoggen in Deutschland sich durchaus sehen lassen kann. Jeder Hund wurde ausführlich besprochen, seine Vor- und Nachteile aufgezeigt. Die Sieger ihrer Klasse freuten sich, die Nächstplazierten zeigten Fairplay und gratulierten sich gegenseitig. Ausstellen lebt vom Fairplay, denn unglücklicherweise erlaubt die Ausstellungsordnung nur einen Sieger. Dabei sind sie doch alle Sieger: Sieger in unseren Herzen! Keiner von uns liebt doch seinen Hund weniger, nur weil er nicht auf dem Treppchen steht.

Die Mittagspause wurde genutzt, um die Köstlichkeiten zu verspeisen, die rings um die Burg angeboten wurden: Steaks und Thüringer Bratwürste vom Grill, frisch gebackenes Brot aus dem Backofen, würziges Kesselgulasch frisch aus dem Feuerkessel und Kuchen vom Feinsten.

Die Hündinnen belegten dann den Nachmittag und auch hier war der Richter sehr angetan, vielleicht sogar noch mehr als von den Rüden, denn wie sonst hätte es eine Hündin auf den Thron der Osterburgsiegerin geschafft? Den Abschluß bildeten die Zuchtgruppen und die Nachzuchtgruppe, die immer wieder sehr eindrucksvoll zeigen, wie der Stand der Zucht im jeweiligen Kennel ist.

Die Sonne spitzte gerade noch über die Burgmauer, als die letzten Dankesworte der 1. Vorsitzenden an alle Helfer, Aussteller und Besucher durch den Burghof schallten und die besten Wünsche für einen flotten und gesunden Heimweg ausgesprochen wurden.

Es kommt immer ein wenig Wehmut auf, wenn dann nach wenigen Stunden wieder alle Zelte abgebaut, die Banner von den Mauerzinnen abgenommen wurden und auch der letzte leere Becher aufgesammelt ist. Nichts weist mehr darauf hin, dass hier vor ein paar Stunden noch Hunderte von Menschen fröhlich gelacht haben, Hunde bellten, Kinder alberten und so viel Leben diese herrliche Kulisse erfüllte. Und das ist dann der Moment, in dem es heißt: „Bis nächstes Jahr - zur 3. Clubschau des Bordeauxdoggen Clubs Deutschland auf der Osterburg in Weida!“ asc
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Ein Affe verliert erst die Angst vor den roten Beeren, wenn er sieht, dass sie auch ein anderer isst. Äffchen sieht's und macht’s nach. So einfach ist das.


Dr. Gregory House
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