Im Januar diesen Jahres hatte sie auf den Hinterläufen plötzlich keine Kraft mehr. Wie bei einem Bandscheibenvorfall. Sie kam kaum noch hoch, stkste durch die Gegend und knickte hinten weg.
Nach einer Ruhezeit von von zwei Stunden war der Spuk vorbei.
Mit der Zeit sah man dem Hund auch an dass er Schwierigkeiten beim hinlegen hatte. Irgendwann ließ sie sich dann einfach auf immer dieselbe Seite plumpsen.
Sie bekam nun Metacam - die Anfälle kamen und gingen in unregelmäßigen Abständen. Teilweisehielten sie bis zu einer Stunde an, der Hund stand dann da und hechelte.
Die Dosis an Metacam wurde leicht erhöht - ohne sichtbaren Erfolg. Langsam kamen mir Zweifel.
Ach ja, was ihr Fressverhalten anging, da hat sie schon seit einiger Zeit öfter mal ihr Futter insbesondere morgens stehen lassen.
Am Abend des 1. August diesen Jahres war sie außerordentlich apathisch, verweigerte ihr Futter und lag nur noch im Körbchen. Am darauffolgenden Morgen ist Thomas wie üblich mir ihr spazieren gegangen und kam wenige Minuten mit Quendy auf dem Arm zurück. Der Hund hat nach wenigen Minuten jeden weiteren Schritt verweigert.
Beim TA hieß es dann wieder Spondylose. Sie bekam ein Schmerzmittel gespritzt. Gefressen hatte sie seit Sonntag morgen nicht mehr.
Abends erbrach sie dann grünen Schleim mit alten Futterresten und hatte Durchfall.
Am nächsten Tag beim TA dann Blutabnahme und Infusion. Der Hund hatte erhöhte Temperatur. Ich bekam Material mit um weitere Infusionen zu geben.
Am nächsten Tag, mittlerweile Donnerstag, bekamen wir das Ergebnis: chronisches Nierenversagen. Hallo!!! Hätte man das nicht schon vorher feststellen müssen und können. Wir waren wie vor den Kopf geschlagen.
Den Hund wieder in die Praxis gefahren. Quendy bekam wieder eine Infusion und Medikamente um die gereizte Magenschleimhaut zu beruhigen. Mittlerweile hatte sie Untertemperatur und fühlte sich auch ganz kühl an. Die Augen lagen tief und sie war einfach schlapp und teilnahmslos.
Ich bekam wieder Material mit für Infusionen. Bis zum Abend verbrachte Quendy den Tag in ihrem Korb unter einer heizdecke und wurde nicht mehr richtig warm. Wenn sie sich mal aufraffte um im Garten pinkeln zu gehen, schwankte und torkelte sie wie besoffen.
Donnerstag abend bekam sie noch einmal intravenös eine Infusion beim TA und es wurde noch einmal Blut abgenommen.
Um Mitternacht habe ich ihr noch einmal eine Infusion gegeben. Der Hund war weiterhin teilnahmslos und kühl. Große mengen an Urin hat sie über nacht und auch noch am nächstenb Morgen ausgeschieden.
Komisch, und ich dachte immer bei Nierenversagen kann die Niere auch kein Wasser mehr ausscheiden und es sammelt sich in Ödemen im Körper. Dieses war jedoch bei Quendy nur im geringen Maße der Fall.
Freitag morgen war noch mal eine Blutabnahme fällig. Das Ergebnis bekamen wir dann am Mittag:
Harnstoff 203 mg/dl statt 20-50
Kreatinin 3.30 mg/dl
Phospat 2.96 mg/dl
Leukozyten 31.04 k/ul statt 6.0-12.0
Thrombozyten 63 k/ul statt 200-460
Trotz der Infusionen haben sich die Blutwerte innerhalb eines Tages massiv verschlechtert. Die TA meinte, sie filtert und scheidet kein harnstoff mehr aus.
Letzte Möglichkeit wäre 4 Tage Klinik am Dauertropf aber die Beschwerden kommen wieder.
Wir entschieden zur Einschläferung. Der Körpertemperatur zufolge befand sich der Hund wohl bereits im Schockzustand. Außerdem hatte sie zwei Tage zuvor auch wieder dieses komische Kopfwackeln. Eine Nebenwirkung des Hanrnstoffs im Blut meinte die TA. Dies würde aufs Gehirn gehen.
Dieses Kopfschütteln hatten wir doch schon mal vor ein paar Jahren
Ich hoffe, es war die richtige Entscheidung und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, das irgendwann etwas schiefgelaufen ist. Ein chronisches Nierenversagen ist doch ein Prozess der sich über einen langen Zeitraum hinzieht? Und vermutlich hätte sie gar kein Metacam oder Rimadyl bekommen dürfen. Hat das vielleicht ihr "Genick gebrochen"?
Und zum Thema Einschläfern:
Dieser Prozess hat Bilder in meinen Kopf gebrannt die ich nicht wieder los werde:
Nachmittags kam die TA um Quendy einschlafen zu lassen. Nachdem das Narkosemittel gespritzt wurde kam das eigentliche Euthanasiemittel - Eutha77 - . Kurz darauf fing der hund an zu röcheln und bekam eine leichte Form der Schnappatmung. Nach drei/viermal war dann alles vorbei. Die
TA meinte das kommt durchaus vor, da das Gehirndurch den Harnstoff sehr angegriffen wäre. Sie nannte es reflektorisches Atmen. Der hund würde davon nichts mitbekommen.
Ich kann nur hoffen, daß es wahr ist. Denn im nachhinein habe ich die Vermutung, dass Quendy ein langjähriges Leiden kompensiert hat. Und dann durfte sie nicht mal still und friedlich einschlafen :traurig1:
Es sind einige Fragen und Ungereimtheiten die mir keine Ruhe lassen. Ich bin einfach auf der Suche nach Antworten und Gewissheit.
Ratlose Antje