AW: Bin dann doch etwas entzetzt ueber mein luke
Da mein Jim auch tlw. zu Unsicherheiten neigt, kann ich nur schreiben was ich so gemacht habe und vielleicht ist etwas brauchbares dabei.
Als erstes möchte ich aber schreiben, daß ICH keinesfalls nochmal zu einem Trainer gehen würde der hier die alte Leier von der Dominanz abspielt.
Es gibt nur sehr wenige Hunde die tatsächlich dominant sind. Und von dem "als-erster-durch-die-Tür-gehen" usw. halte ich überhaupt nichts.
All meine Hunde, seit 30 Jahren sind als erstes durch die Tür, ausser wenn ich wirklich zuerst gucken wollte und dann klappt das trotzdem.
Also, es geht hier um einen unsicheren Hund.
Meine Erfahrung ist, daß gemeinsames freudvolles Spielen den Hund sehr aufbaut. Auch mache ich mit Jimmy oft Sachen wofür ich ihn loben kann.
Das können Spiele sein z. Bsp. etwas bringen oder etwas suchen.
Oder aber auch Unterordnung, also Sitz, Fuß, Platz, Bleib usw.
Jedes Spiel oder jede Übung sollte immer mit einem Erfolgserlebnis für den Hund enden.
Also zum Schluß immer etwas machen wofür man ihn garantiert ganz dolle loben kann.
Da mein Jim lange Zeit ,durch ein angstmachendes Erlebnis durch Besucher, sehr ängstlich und zugleich bellend Besuchern gegenüber war, habe ich zumächst folgendes gemacht.
Ich habe mit ihm gespielt. Dadurch habe ich ihn aus der Situation geholt und etwas freudiges mit ihm gemacht.
Aber er sollte ja dann auch lernen mit der Situation umzugehen.
Nach einer Weile haben wir es dann so gemacht:
Besucher steht an der Gartenpforte und Jim bellt an der Pforte,
Der Besucher muß hinter der Pforte stehen bleiben,
Jim muß zu mir kommen, ich stehe ein paar Meter entfernt,
er muß sich setzen, neben mich und sich beruhigen, nicht mehr bellen,
dann darf der BEsucher durch die Pforte eintreten,
bellt der Hund wieder, muß der Besucher wieder warten bis Jim sitzt und ruhig ist,
Und wenn er so bleibt dann kommt der Besucher auf mich zu oder ich gehe ein paar Schritte auf den Besucher zu und gebe ihm ganz demonstrativ die Hand und begrüße ihn.
Erst danach darf Jim den Besucher beschnüffeln.
Damit will ich meinem Hund "sagen", daß ich die Entscheidung treffe ob ein Besucher wilkommen ist oder nicht.
Jim kann mir melden daß da etwas ist und ich komme gucken und treffe die Entscheidungen, nicht JIm.
Was dabei wichtig war und heute noch ist: der BEsucher soll den Hund nicht anschauen und nicht ansprechen. Das fällt vielen Leuten leider schwer.
Aber durch das Ansehen oder Ansprechen fühlen sich die meisten unsicheren Hunde noch mehr verunsichert.
Anfangs habe ich das alles mit Leine geübt.
Dann gehe ich mit dem Besucher und Jim ins Haus und wir setzen uns und bleiben auch sitzen, sodaß Ruhe einkehrt.
Es hat lange gebraucht bis sich Besucher auch frei hier bewegen können.
Also: freudvolles Spielen, freudige Übungen.
Den Hund in Ruhe bringen bevor der Besucher eintritt, evtl. anfangs ablenken.
Der Besucher wird vom Menschen zuerst begrüßt , danach darf der Hund ihn beschnüffeln.
Mit dem Besucher hinsetzen und Ruhe einkehren lassen.
Der Hund braucht klare, aber freundliche Anweisungen was er zu tun und zu lassen hat.
Evtl. ist es auch gut dem Hund beizubringen, daß er , wenn Besuch da ist bei dir liegen soll.
Gerade unsichere Hunde brauchen klare , freundliche Anweisungen , dann wissen sie was sie tun sollen und werden sicherer.
Erst wenn der Hund mit diesen Situationen klar kommt, kann auch während des Besuches Bewegung eintreten.
Aber das kann lange dauern und wenn man zu früh den nächsten Schritt macht, dann fängt man wieder von vorne an und der Erfolg lässt dann länger auf sich warten.
Das ist in ganz groben Zügen das was ich gemacht habe.
Grüßel Marion
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