Zitat von Marion
Hallo,
ich habe mir deinen Bericht durchgelesen, jedoch nicht alle Antworten. So kann es sein, daß ich womöglich etwas schreibe was schon geschrieben wurde.
Der Hund ist noch keine Woche bei euch.
Lasst ihm für alles Zeit. Er muß erstmal lernen euch ein zu schätzen, den Tagesablauf kennen lernen usw.
Da er sich noch gar nicht richtig bei euch eingelebt hat und eben ein Junghund ist, der nicht so forsch auf andere zu geht usw., lasst ihm Zeit.
Es ist in diesem Falle nicht nötig , daß er jetzt schon unbedingt auf die Hundewiese muß um mit andern Hunden zu spielen.
Im Gegenteil, durch die angstmachenden Erlebnisse kann er fehlgeprägt werden.
Wenn er noch öfter so große Angst vor den anderen ankommenden Hunden haben muß, dann wird es sich womöglich tief einprägen. Dann bedeuten für ihn womöglich auf Dauer andere Hunde: Angst
und nicht Freude und Interesse.
Tja, und wenn er dann voller Angst zu dir kommt und du ihn ignorierst oder gar weg gehst....was soll er anderes machen als zu versuchen fort zu laufen, über den Zaun zu klettern...wohin soll er denn ? Wo soll er sich sicher fühlen?
Und jetzt werden wohl einige über mich herfallen, aber das macht mir nichts.
Jeder Hund ist anders, daß habe ich in meiner über 30jährigen Hundehaltung enorm feststellen müssen.
Sicher ist es richtig den Hund nicht in seiner Angst zu bestätigen. Aber ihn in seiner Angst zu bestätigen würde heissen, daß er gelobt wird wenn er voller Angst angelaufen kommt. Und loben sollte man ihn natürlich nicht für seine Angst.
Aber, jetzt kommt das große Aber.....
Gebe dem Hund Sicherheit wenn er voller Angst zu dir kommt, ignoriere ihn nicht und gehe auf keinen Fall fort von ihm.
Es ist ein sehr gutes Zeichen, daß er die Sicherheit bei dir suchen möchte.
Wenn du weg gehst oder ihn ignorierst dann wird er lernen, daß er in unsicheren Situationen eben wegläuft, was soll er denn sonst tun ?
Mein Jim ist ein Hund der tlw. zu Unsicherheiten neigt. Ich bestätige ihn nicht in seiner Angst, aber wenn er zu mir kommt, dann lege ich meine Hand auf seinen Kopf oder an seine Schulter.
Und ich zwinge ihn nicht in einer für ihn unsicheren Situation länger zu bleiben als er es aushalten kann.
Wir flüchten nicht aus der Situation , aber wir können den Abstand dann so wählen, daß es für ihn ertragbar ist.
Und Marie. meine Welpin, die ich seit Ende August habe, da war sie 9 Wochen alt.
Bei den ersten Hundebegnungen wollte sie auch flüchten und ist dann nach einer Weile zaghaft zu den anderen Hunden hin, aber sobald diese sich ihr näherten machte es ihr doch Angst.
Und da habe ich anfangs etwas gemacht über was ich oft gelacht habe, bei Hundehaltern (und für deinen Hund nicht in Frage kommt): ich habe sie auf den Arm genommen, habe sie erstmal gucken lassen und dann war alles gut, sie konnte wieder runter und war entspannt.
sie ist z. Bsp. ein Hund , der erstmal gucken muß und so ist jeder Hund anders.
Inzwischen geht sie auf andere Hunde zu, auch auf Menschen vor denen sie anfangs auch etwas ängstlich war.
Und wenn ihr etwas doch mal Angst macht, dann kommt sie zu mir und läuft nicht fort.
Alles was ich damit sagen will ist:
Lass ihm Zeit !
Ich würde die ersten zwei Wochen erstmal die Bindung/Beziehung aufbauen, den Alltag mit ihm leben, gemeinsame schöne Spaziergänge und Spiele ohne auf die Hundewiese zu gehen.
So lernt der Hund erstmal daß er dir vertrauen kann und ihm Angstfall zu Dir kommt und nicht wegläuft, denn weglaufen bedeutet, daß er bei dir eh keine Sicherheit bekommt.
Und dann würde ich mal an den Rand der Hundewiese gehen, vielleicht ausserhalb des Zaunes, wo kein Hund auf ihn zu rennen kann und mir das mit ihm gemeinsam anschauen.
Und erst wenn er interessiert zu den anderen Hunden guckt, kaum Angst zeigt, dann würde ich Hundebegnungen auf der Hundewiese arrangieren. Es kann dauern.
Vorher wäre es wohl gut, wenn du mit ihm und einem ruhigen anderen Hund einfach mal ab und zu einen gemeinsamen Spaziergang machst.
Es gibt nunmal Hunde , die ihre Zeit brauchen.
Mein Jim ist schon als Welpe auf jeden Hund zugerannt, egal wie groß und grob der war....Marie widerum muß sich alles erst anschauen und taut dann auf.
Aber Sicherheit brauchen und sollen sich meine Hunde nicht in der Flucht suchen, sondern bei mir.
Es wird ein guter Hund werden, wenn man nicht gleich alles von ihm verlangt und ihm seine persönliche Zeit gibt.
Grüßel Marion
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