Zitat:
Zitat von Grazi
Wobei... Bulldoggen sind in der Beziehung eh hartgesottener.
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Ups...gerade erst den Rest gelesen. Der Schuss bzw. Wurf ist wohl nach hinten losgegangen.
Wer eine konditionierte Strafe einführen möchte, kann das nach Martin Pietrallas Bomper-Methode machen.
Bei der folgenden Erläuterung hat er allerdings vergessen zu erwähnen, dass der Hund keinesfalls sehen/merken sollte, dass das Wurfobjekt vom Hundehalter geschmissen wird.
Die folgende Verknüpfung soll dann so aussehen:
Das "Nein" des Halters ist eine Warnung vor etwas Unangenehmen, das scheinbar aus heiterem Himmel über den Hund einbricht. Herrchen/Frauchen bleibt also weiterhin absolut verlässlich und vertrauenswürdig. Der Hund "rettet" sich zu ihm/ihr, bevor was Schlimmes passiert.
Hier nun die Erklärung nach Pietralla:
Zitat:
Der BOMPER, ein zusammengerolltes Handtuch o.ä.; Ein Badehandtuch
ist ideal.
Er wird einfach nach dem Hund geworfen. Bevorzugt ans Hinterteil und am
besten, wenn ere gerade nicht herschaut.
Die Konditionierung:
Man wartet nicht, bis der Hund etwas ungutes tut. Im Gegenteil: wenn er
gerade entspannt durch die Gegend träumt, sagen wir "Nein!" und werfen
unmittelbar danach den Bomper oder sprühen mit der Flasche.
Der Hund wird zumeist erschrocken und verwirrt sein. Wir warten zwei,
drei Sekunden und rufen ihn dann freundlich zu uns, lassen ihn sitzen
und loben ihn (streicheln o.ä.)
Diese Konditionierung muss höchstens 2-4 mal vorgenommen werden.
Reagiert der Hund danach auf das "Nein!" nicht mit zur Seite springen,
dann hat es damit keinen Zweck.
Wir können beim zweiten Mal bereits eine Verlockung zu einem
unerwünschten Tun einbauen, aber nicht zu stark!
Wer glaubt, dass sein Hund sich nicht von einem weichen Handtuch
beeindrucken lässt, kann ja eine Wette abschliessen. Gerade bei
erwachsenen sehr selbstsicheren Hunden wirkt er phantastisch!
Bei Welpen bringt der Bomper anscheinend nichts, die betrachten ihn als
Spiel. Der Hund sollte etwa die Pubertät erreicht oder hinter sich
haben.
Abschliessend möchte ich bemerken, dass der Begriff Strafe in unserer
Begriffswelt andere Begriffe wie Schuld und Sühne mit umschliesst. Er
hat eine moralische Dimension.
Diese ist dem Hund völlig unbekannt und bleibt ihm unverständlich.
Deswegen sind gestaffelte Strafen (je nach Schwere des "Vergehens"
unsinnig.
Die Verhaltensforschung spricht statt dessen von aversiven Reizen,
Empfindungen also, die das Tier vermeiden möchte. Wenn diese Reize
sogleich in voller Stärke kommen und nicht etwa peu a peu, dann haben
sie die nachhaltigste Wirkung. Nicht das, was uns als "richtige Strafe"
erscheint, ist eine, sondern das, was das Tier durch Meideverhalten
anzeigt, ist ein aversiver Reiz.
Der Vorteil einer so konditionierten "Strafe" ist, dass wir die
eigentliche Strafe überhaupt nicht mehr anwenden müssen!
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Nur zur Klarstellung:
ich konnte mich bisher noch bei keinem Hund dazu überwinden, ihn in absolut entspannter, relaxter Situation zu erschrecken.
Grüßlies, Grazi