hallo ihr lieben ich stell euch mal einen text rein sagt wie ihr es findet ...
aus dem buch von barry eaton...vorsicht lang!!!
Dominanz
Begriffe wie Dominanz, Rangordnung, Alphawurf, Hierarchie, Rudelchef….
kursieren durch Hundekreise.
Wo kommen diese Begriffe her?
Der Hund stammt vom Wolf ab. Das steht fest. Es gibt zwei Theorien wie der Hund sich vom Wolf zum Hund entwickelt hat.
Die eine besagt, dass der Mensch irgendwann begann Wolfswelpen von Hand aufzuziehen und davon immer die nächsten Welpen, die zugänglich erschienen weiter zu zähmen.
Die andere Theorie nach L.und R. Coppinger besagt, dass es Wölfe gab, die sich mehr in Menschennähe aufhielten und diese immer mehr von dem Abfall der Menschen abhängig waren und deshalb die Nähe der Menschen eher tolerierten.
Etwas ähnliches kann man heute noch bei den Pembahunden (Insel im indischen Ozean) beobachten, die in der Nähe der Menschen leben, aber noch realtiv selbständig.
Hat sich also der Hund aus dem Wolf zu einer eigenen Art entwickelt, dann brauchen wir auch nicht ständig auf das Wolfsverhalten zu schauen.
Diese oben genannten Begriffe sind zu Zeiten entstanden als Wolfsbeobachtungen an Gehegewölfen gemacht wurden.
Dort ist durch keine normale Rudelbildung( nicht verwandschaftliche Zusammenführung) auf beengtem Raum , keine Abwanderung der Jungwölfe, keine Auslastung (weil keine Jagd) es zu einer Rudelordnung gekommen. Man kann da auch von einer Hackordnung sprechen.
In den letzten Jahrzehnten hat man aber verstärkt „echte“ Rudel in freier Wildbahn beobachten können, und musste feststellen, dass ein großer Unterschied im Verhalten der Wölfe zu den Gehegewölfen besteht.
Sie leben in einem größeren Territorium, müssen alleine jagen, die Jungwölfe wandern ab und da gibt es diese „Hackordnung“ nicht. Streitigkeiten gibt es schon, aber eben nicht um die höhere Position in der Rangordnung. Da muß man es eher wie in einem Familienverband ansehen. Die erwachsenen Tiere leiten die Aktivitäten des Rudels, ähnlich wie in unseren Familien die Elter.
Hört man sich heute einmal um,dann kann man oft folgende Regeln zur Rangordnung hören:
* Essen sie immer bevor der Hund etwas bekommt
* Der Hund sollte nicht erhöht schlafen
* Der Hund sollte nicht vor ihnen durch die Tür gehen
* Steigen sie nie über ihren Hund. Er soll aufstehen
* Hunde, die an der Leine ziehen sind dominant
Das ließe sich noch beliebig fortführen.
Essen sie immer bevor der Hund etwas bekommt.
Nehmen wir einen 9 Wochen alten Welpen, der dreimal täglich Futter bekommen sollte, Bei eine 4 köpfigen Familie sollten alle anwesend sein. Vater will den Welpen füttern. Mutter füllt gerade die Waschmaschine, die Tochter spielt im Garten und der Sohn kam sowieso schon um eine Stunde verspätet nach Hause. Nun müssen alle herkommen, gemeinsam vor dem Hund etwas essen und dann darf der Hund was haben. Dann darf die Familie wieder ihren Beschäftigungen nachgehen.
Was hat Bello nun gelernt?? Möglicherweise, dass Menschen eine komische Gattung sind.
In einem Wolfsrudel in freier Wildbahn gibt es keine Hackordnung. Alle Rudelmitglieder fressen gleichzeitig. Gut so gesittet läuft es nicht ab und ist oft von einer beeindruckenden Geräuschkulisse erfüllt. Mehr aber auch nicht. Sind die Jagdbeuten seltener, dann dürfen oft die Wolfswelpen zuerst fressen, weil der Wolf nur so seine Gene weitergeben kann.
Hunde, die an der Leine ziehen sind dominant
Zum einen ist es sicher auch genetisch bedingt, siehe Stöberhunde. Zum anderen zieht der Hund nicht weil er dominant ist, sondern weil er es nicht anders gelernt hat.im übrigen, folgendes Beispiel : Wer kennt ihn nicht den Hund, der aus der Haustür in den Park wie verrückt zieht, im Park mit einigen Kollegen tobt und auf dem Rückweg, muß ich den Hund hinter mir herziehen? Wurde dann mein Hund auf dem Rückweg weniger dominant?
Jedes Beispiel auseinander zu nehmen würde hier den Rahmen sprengen.
Nun wissen wir, dass der Hund also nicht auf die Welt kommt, mit dem Wunsch die Weltherrschaft zu übernehmen.
Nein , ganz im Gegenteil. Der Hund wird unsicher, wenn wir ihn völlig ohne Richtlinien antiautoritär aufwachsen ließen.
Wir müssen unseren Hunden Regeln zeigen. Der Welpe muß nicht auf die weisse Couch dürfen, aber man muß es ihm früh genug und fair genug zeigen. Den kleinen Welpen kann man beim Füttern zum Beispiel streicheln, oder etwas besonderes in den Napf dazutun, während er frisst. So lernt er, dass die Hand am Napf nichts Bedrohliches ist.
Auch hier gilt wieder, alles aufzuführen würde zu weit gehen.
Gehen wir davon aus, dass das Wort vom dominanten Hund auf Beobachtungen von Gehegewölfen zurückzuführen ist, dann brauchen wir uns nach den Erkenntnissen der in freier Wildbahn lebenden Wolfsrudel nicht mehr mit diesen Begriffen so auseinander zusetzen.
Ach ja, unsere Position als Alpha (wird ja auch immer gerne angeführt) steht für mich auch auf sehr wackligen Füßen. Der Hund betrachtet sich nicht als Teil unseres „Rudels“.
Die Regeln der Rangordnung gelten nur für die Kommunikation unter Kaniden. Diese gelten nur innerhalb einer Art.
Niemand käme auf die Idee ein Rangordnungsproblem zwischen einem Meerschweinchen und einem Hund zu sehen, oder?
Fazit : Der Hund ist nicht dominant und will auch nicht ständig seine Position im Rudel verbessern, er ist ja gar kein Teil des menschlichen Rudels.
Deshalb müssen wir auch nicht unseren Hund dominieren. Werden allerdings Ausbildungsmethoden von dominanten Haltern mit aversiven –Reizen eingesetzt, dann lernt der Hund seine Gefühle nicht zu zeigen und zu unterdrücken. Dies bedeutet häufig den Verlust von Bindung und Vertrauen.
Wir müssen weder dominant noch Alpha sein. Wenn wir sie gut sozialisieren und gut führen, dann können wir harmonisch miteinander leben.
Und das ist es doch, was die meisten von uns wollen.
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