Wie geht es eigentlich Mäx? Der Ware, der Schwimmbutz, der unmöglichen Englischen Bulldogge aus dem TH Bonn?
Ein Jahr lebt er nun bei uns. Ein Jahr voller Höhen und Tiefen, kleiner Fortschritte und riesen Rückschritte.
Ein Jahr mit viel Frust aber auch Erfreulichkeiten. Ein Jahr, indem ich ihn einige Male gerne „in die Tonne“ gekloppt hätte.
Ein Jahr, indem ich mich oft gefragt habe, was ich da meinen Kindern und Paula eigentlich zumute.
Aber auch ein Jahr, indem ich einiges gewonnen habe. Nicht nur das ein oder andere graue Haar; nein auch einiges an Erfahrung.
Was hat sich getan? Nun, wenn ich mal in mich gehe und heute mit der Zeit vor einem Jahr bis dreiviertel Jahr vergleiche, hat sich eine Menge getan:
Paula und Mäx können die Spaziergänge beide im Freilauf genießen, was vor einem Jahr noch undenkbar war. Mäx hat sie nur weggerammt, über den Haufen gelaufen, unter sich begraben.
Aus Frust, weil sie schneller ist, in sie `reingebissen und festgehalten. Er hat Maßregelungen nicht verstanden. Beißereien waren die Folge.
Spielverhalten schlug schnell um ins Kräftemessen.
Heute muß ich ihr Toben zwar noch im Auge behalten, aber die Notwendigkeit abzubrechen wird immer weniger und ihre Spielphasen immer länger.
Beide Hunde freilaufend im eigenen Garten war vor einem Jahr ein NoGo.
Heute können sie dort sogar miteinander spielen. Allerdings muß ich hier etwas mehr auf der Hut sein, da schnell Ressourcen ins Spiel kommen können oder einer von beiden sich bedrängt fühlt.
Mäx Kontrollverhalten in der Familie und das massive „in-die-Füße-beißen“ hat extrem nachgelassen. „Füße-beißen-und-festhalten kommt zwar hin und wieder noch mal vor ist aber absolut vorhersehbar und somit in der Regel vermeidbar.
An dieser Stelle mal einen Riesen-Respekt und Hut ab vor Katrin (10 Jahre). Sie hatte darunter am meisten zu leiden und hat den Hund trotz einiger auch heftiger Unmutsbekundungen nie abgelehnt.
Mäx niedrige Reizschwelle was Hektik, Lärm und Stresssituationen angeht ist zwar immer noch vorhanden. Er ist aber händelbarer geworden und aus hohen Erregungszuständen kommt er mittlerweile auch schneller wieder ´runter.
Erschwerend für Mäx in seiner Lernfähigkeit ist eine subklinische Schilddrüsenunterfunktion, die aber behandelt wird.
Der Umgang mit Artgenossen ist für ihn immer noch mit mit einer Menge Stress und Unsicherheit behaftet, was auch schon mal gerne in Angstagressionen umschlägt.
Die ein oder andere Unart die Mäx noch hat, will ich gar nicht weiter erwähnen. Es ist ab Welpenalter erlerntes Fehlverhalten mit viel Zeit, Ruhe und Konsequenz abtrainiert wird. Auch hier sind Erfolge deutlich sichtbar.
Ganz toll finde ich, dass ich ihn nun endlich gründlich mit einem Handtuch säubern und ihn ausgiebig bürsten kann. Dann legt er sich sogar auf den Rücken, präsentiert seinen dicken Bulldog-Bauch und genießt. Vor einem Jahr absolut undenkbar.
So manch Unbeteiligter mag den Kopf über uns und Mäx schütteln. Aber was wissen die schon...