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Zitat von Grazi
Vor zwei Wochen hat sich erfreulicherweise wieder einmal die Möglichkeit zu einem Pet-Trail ergeben, da unser Trainingsgast so nett war, ihren Dackel als "Versteckhund" zur Verfügung zu stellen.
Grazi mit Vega, VP: Dackel Carlo, GA: seine Hundebox
Trailverlauf, Traillänge knapp 430 m, 9 Abzweigungen
Schwierigkeiten: Pet-Trail, ungewöhnlicher GA, Ablenkung durch Mandelhörnchen am Wegesrand, zeitweise starker Gegenwind, 2 große Plätze (Firmengelände und Parkplatz der Beethovenhalle), 2 stark befahrene Straßen, Straßenüberquerung
Vega schnupperte hochinteressiert an Carlos Hundebox und steckte sofort ihren dicken Kopf rein. Auf das Startsignal hin gab es - im Gegensatz zu den ersten beiden Pet-Trails - keinerlei Zögern mehr... sie lief sofort vom Parkplatz runter, bog korrekt ab und trabte zügig die Straße entlang. Auch die nächsten Abzweigungen bereiteten ihr keine Schwierigkeiten.
Doch als wir die Wachsbleiche bei Gegenwind hinunterliefen, stockte sie, bog nach rechts auf den großen Platz und kreiste mehrfach. Schließlich ging es aber doch wieder auf die Straße, auf die große Kreuzung zu und ich musste sie an der Straße ausbremsen. Wir nutzten eine rote Ampelphase, um zwischen den Autos rüberzulaufen und Vega zögerte auf der anderen Seite nur kurz, bevor sie sich dazu entschied, außen rum auf den Parkplatz der Beethovenhalle zu laufen, statt ein Mäuerchen hochzuspringen und über einen Grünstreifen auf den Parkplatz zu gelangen.... wohl eingedenk ihres angeschlagenen Rückens. Auf dem Parkplatz selber lief sie spurtreu und beschleunigte nicht einmal, als sie Andrea (aber eben nicht Carlo, der hinter ihr stand) am Ende des Parkplatzes sitzen sah. Ihr war also ganz offensichtlich klar, dass nicht der Mensch gesucht wurde! Selbst kurz vor dem Zielpunkt schnupperte sie Büsche entlang, bis ihr Kopf hochging und sie mit einem kräftigen Zug auf der Leine zielstrebig zu dem Mensch-Hund-Team hinstrebte.
Auffällig war am Zielpunkt, dass es Vega große Schwierigkeiten bereitete, ihre gewohnte Anzeige zu modifizieren. Sie wollte zu Carlo hin, wurde jedoch von mir zurückgehalten, lief in einem Bogen zurück, drehte aber wieder ab und drängte wieder zu dem Dackelchen hin. Ich musste sie daher aktiv (mit leichtem Zug auf der Leine) zu mir dirigieren und ein Vorsitz einfordern.
Grüßlies, Grazi
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Hallo Grazi,
toll, dass ihr das Pet-Trailing weiterhin übt.
Ich hätte danur eine kleine Anmerkung: Ich würde das Anzeige-Ritual nicht durch einen Zug auf die Leine einfordern. Besser ist es sie schon zu loben, wenn sie erkennt, dass dort der gesuchte Hund ist. also sprich nach dem schnuppern an den Büschen, Kopf geht hoch, sie will zu Carlo und in dem Moment ein superfröhliches gut gemocht und mit Locken (evtl. in die Hocke gehen) und mit ausgestrecktem Arm mit Jackpot Vega dazu zu bringen, dass sie sofort zu dir kommt. Es ist wirklich ganz wichtig, dass kein Sozialkontakt zwischen Suchhund und gesuchten Hund entsteht. Vorsitzen kannst du später noch üben. Sie muß erkennen, dass sie beim gesuchten Hund nicht zu ihm darf, beim gesuchten Mensch kann sie zu ihm, soll dir aber dann mit Voristzen zeigen, jetzt bin ich fertig.
Ich weiß, dass auf das Vorsitzen in der Rettungshundearbeit viel Wert gelegt wird. Beim Pettrailing ist wichtig, dass sie dir zeigt, dass sie den gesuchten Hund gefunden hat. Die allermeisten Hunde, die wir suchen, sind deswegen entlaufen, weil sie panisch waren und sind zudem auch noch ängstlich gegenüber Menschen. Da muß man mit viel Feingefühl arbeiten, damit sich der Hund nicht so erschreckt, dass er dann wieder wegläuft.
Besser ist es also ein langsames Annähern an den Hund zu üben und als ein sicheres Zeichen dafür, dass der Hund gefunden wurde, das Zurückkommen zu dir. Dann zieht man sich als Pettrailer schnell zurück, um dem Besitzer die Möglichkeit zu geben, seinen Hund zu locken und selbst einzufangen.