AW: FRIST: 18.6.! Pitbullmix soll grundlos eingeschläfert werden!
Sehr geehrte Frau Gommert,
in diesem Zusammenhang von "Rufmord-ähnlichen Verleumdungen" zu schreiben, ist reichlich überzogen und entspricht - wie klar nachzulesen - keinesfalls den Tatsachen.
Es wurde ein Aufruf gestartet, ein Tier vor einer augenscheinlich grundlosen Einschläferung zu retten. Wie Sie selbst schon sagten, initiiert von der Patin des Hundes... der man also getrost Hintergrundwissen zu seinem Gesundheitszustand unterstellen konnte.
Als dann die Meldung kam, der Hund sei quasi über Nacht eingeschläfert worden, erregten sich verständlicherweise die Gemüter... und seien Sie versichert: man hätte sich auch erregt, wenn es sich bei dem betreffenden Hund um einen Chihuahua gehandelt hätte! Zumal sich in diesem Forum primär Molosserhalter finden, deren Lebensaufgabe sicher nicht darin besteht, Staffies, Pittis & Co. zu retten.
Auf Ihre sehr knappe Stellungnahme hin wurden entgegen Ihrer Vorwürfe keine Lügen verbreitet, sondern sachliche Fragen gestellt... die leider nicht bzw. unzureichend (noch dazu von einem weiteren Unbeteiligten, der Ihnen damit einen Bärendienst erwiesen hat) beantwortet worden sind.
Ich kann verstehen, dass Sie in Ihrer Wut und in Ihrem Schmerz um sich schlagen, doch möchte ich Sie bitten, kurz innezuhalten und sich zu fragen, wie Ihr Verhalten und Ihr Umgang mit der Öffentlichkeit auf eben diese wirken muss. Dass Ihr TH durch diese bedauernswerte Angelegenheit in Misskredit gekommen ist, liegt auch in Ihrer Verantwortung. Durch mehr Transparenz könnte man im Vorfeld dafür sorgen, dass man sich nicht ungerechtfertigten Verdächtigungen aussetzt.
Ich hatte Ihnen schon in meiner ersten direkten Antwort auf Ihre Stellungnahme empfohlen, die genauen tierärztlichen Diagnosen zu veröffentlichen. Dies haben Sie leider immer noch nicht getan... ein "kaputter Rücken" z.B. kann so vieles sein und muss nicht zwangsläufig zu einer Einschläferung führen.
Für die Zukunft möchte ich Ihnen noch einen Rat mit auf den Weg geben: manifestieren sich bei einem Ihrer Schützlinge langwierigere / schwerwiegendere / unklare Problematiken, sollten Sie zumindest regelmäßig kurze Updates dazu veröffentlichen. Dies dürfte mit einem relativ geringen Zeit- und Arbeitsaufwand machbar sein... und kommt sowohl Ihrem Ruf als auch dem Tier selber zugute.
Liest man im Internet von einem tollen Hund und muss dann im persönlichen Gespräch erfahren, dass er de facto schwerkrank ist (incl. kürzerer Lebenserwartung, hohen TA-Kosten etc). fühlen sich Interessenten schnell für dumm verkauft...und tragen durch schlechte Mundpropaganda dazu bei, dass ein TH in ein schlechtes Licht gerät.
Weiterer Nebenaspekt: durch eine ehrliche Offenlegung der Fehler / Macken / Einschränkungen eines Tieres (sowohl physischer als auch psychischer Art) muss man sich im TH-Alltag mit weniger Anfragen völlig ungeeigneter Interessenten herumschlagen und kann seine Zeit so sinnvoller für die Tiere einsetzen. Außerdem können sich dadurch auch die Chancen für ein einzelnes Tier vergrößern, da es - wie auch in den Reihen unserer User immer wieder zu lesen - Menschen gibt, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, gerade alte, kranke und/oder verhaltensauffällige Tiere aufzunehmen, um ihnen wenigstens noch ein paar schöne Jahre zu bereiten.
Mit freundlichen Grüßen,
Graziella Pugliese-Weber
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