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Alt 02.07.2010, 10:16
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Mila Mila ist offline
Kaiser / Kaiserin
 
Registriert seit: 05.09.2009
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Standard AW: Angst / Unsicherheit - was tun?

Diese Woche lief super, ich hab Amber jeden Tag mitgenommen wenn ich meinen "Tagesgast"-Hund zur Übergabe in die Innenstadt gebracht habe, und heute hatte ich sie morgens mit, denn wer weiß wie heiß es heute nachmittag ist.
Auf jeden Fall muss ich sagen, dass es im Moment ganz gut klappt bzgl. Angst/Unsicherheit. Was mich ganz besonders freut, ist, dass im Moment ein Ounkt erreicht ist, wo sie sich wirklich an mir orientiert / nach mir richtet. Sind wir an der stressigen Bahnhaltestelle oder fahren U-Bahn, wo sie vor paar Tagen sogar noch von einer alten Frau auf den Kopf getätschelt wurde (was sie nicht besonders mag, vor allem von Fremden), oder liegt irgendwas komisches auf dem Weg, dass sie nicht so recht einordnen kann, ist es mittlerweile oft so, dass sie sich die Situation anguckt / das Objekt anguckt, dann mich anguckt (fragender Blick ), und wenn ich ganz normal weitergehe, stört sie sich nicht dran und findet die Situation / das Objekt unbedenklich. Natürlich ist das Bahnfahren mit 2 Hunden, einem nicht erzogenen (nicht meiner!) und einem tendenziell ängstlichen, teils etwas chaotisch. Aber es wird, ich sehe gute Fortschritte, vor allem finde ich dieses angucken SEHR GUT, das ist ne gute Basis, denn wenn sie in jeder "seltsamen Situation" erstmal guckt was ich mache, kann ja kommen was will

Kürzlich hatte ich übrigens endlich einmal die Möglichkeit zu sehen, wie sie bei Angst/Unsicherheit reagiert, wenn sie nicht angeleint ist. Als ich mit ihr im Naturschutzgebiet spazieren war, lag da längs des Weges, am Rand sowas wie die Hülle von nem Fotostativ. Amber sah das, blieb wie angewurzelt stehen, ich bin fröhlich weitergegangen. Hab dann irgendwann mal geguckt, wo sie bleibt, sie saß immer noch in genügend Entfernung zum "bösen Objekt". Irgendwann war ihr scheinbar der Abstand zu groß (waren vielleicht 5 Meter), und sie entschloss sich, doch mitzukommen. Sah dann so aus, dass sie so schnell sie konnte an dem Ding vorbei gerannt ist, und dabei auch noch so nen Boden gerannt ist, dass sie fast ins Wasser (die Ruhr) gefallen wäre. Als sie es geschafft hatte, blieb sie nochmal stehen und drehte sich um (falls der Feind hinterhergerannt kommt, ist doch klar ), beruhigte sich dann aber schnell wieder, sehr schnell! In der Situation hab ich mich wieder geärgert, dass ich in der Stadt wohne und nicht mitten auf dem Land. Denn ich denke, dass man Angst so vielleicht besser in den Griff bekommt, weil der Hund ja selbst entscheidet wann er vorbei geht, und dann mit der Zeit merkt, dass alles nicht so tragisch ist. Oder meint ihr, dass sich das mit Leine und straffem dran vorbeigehen besser in den Griff bekommen lässt?
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