Zitat:
Zitat von Snake1989
Man sollte alle Hunde mit denen er in Kontakt war entwurmen so kenne ich das jedenfalls von unseren Hunden.
|
Das kann man nur unterstreichen! Und in der Zeit absolut strenge Hygiene!
Ich glaub das ist vielen nicht ganz bewusst, Parasiten mit Wirtswechsel halten sich an die "uralte Ordnung" Raubtier/potentielles Beutetier.
Ein Wurm, z.B. der Hundebandwurm, dessen Wirt ein Raubtier ist (z.B. Wolf/Hund), wird den Zwischenwirt (Pflanzenfresser) oder den Fehlwirt (u.a. Mensch) nicht schonen - den Wirt dafür schon. Aus Sicht des Wurmes ist es nicht auszuschliessen, dass ein Raubtier einen geschwächten oder toten Mensch frisst. Er hat so die Möglichkeit, über das aufgenommene Fleisch oder die Organe wieder in seinen Hauptwirt zu gelangen. Das bedeutet manche Würmer bohren sich beim Zwischenwirt/Fehlwirt ins Fleisch, siedeln sich in Organen an, bilden dort teils eine Art "Dauerstadium" (Hundebandwurm! Gerne Hydatiden z.B. in der Leber oder Gehirn), schwächen den Zwischenwirt dadurch, damit die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass er wieder dem Raubtier zum Opfer fällt. Der Wirt wird geschont (er sägt halt nicht an dem Ast, auf dem er sitzt), der Wurm lebt in ihm oft im Darm und partizipiert vom Nahrungsbrei, wird wieder über den Kot ausgeschieden (z.B. Eier oder Segmente), liegt dann auf der Wiese/Weide, auf Gemüsefeldern, Pilzen, Fallobst usw. und wartet auf den Zwischenwirt. Für den Wurm ist das von Vorteil, so kann er sich gut ausbreiten.
Beim Rinderbandwurm ist die arme Kuh der Zwischenwirt - dieser Wurm ist nicht so gefährlich für uns Menschen. Beim Schweinebandwurm ist das schon wieder etwas anderes, denn potentiell besteht die Möglichkeit (mal angenommen es gebe keine Kontrollen und keine Zivilisation), dass wilde Schweine Menschenfleisch aufnehmen. Andersrum passiert das ja eh täglich.
Und wo wir gerade beim Thema sind: Wer heutzutage noch irgendwelche z.B. Beeren oder Kräuter am Waldrand pflückt und diese gleich isst, geht ein sehr hohes Risiko ein, sich den Fuchsbandwurm zu fangen! Glaubt mir, das will keiner.
Der Wurm schädigt den Zwischenwirt (z.B. eine Maus) so stark, dass sie teilweise wie irre umherrennen und das Mäuseloch garnicht mehr finden. Ein leichte Beute für den Fuchs und der Kreislauf schliesst sich wieder.
Ich hoffe, ich habe nicht zu viel Panik ausgelöst, aber auch ein bisschen die Alarmglocken klingeln lassen! Gerade mit Kindern muss man aufpassen bei einem Wurmbefall des Hundes! Eier oder Segmente werden mit dem Kot ausgeschieden und bleiben oft in der Nähe des Afters am Fell hängen - teilweise kann man die Eier kaum mit dem Auge erkennen. Wie schnell streicht mal eine Kinderhand über so eine Stelle, wie schnell haben Kinder mal ihre Griffel im Mund?!
Die Hunde würde ich alle radikal entwurmen, alle, die dem Kleinen evt. am Hintern rumgeschnüffelt haben könnten.
Trotz all dem Horror entwurme ich meine Hunde nicht regelmässig, nur auf Verdacht (anhaltender Durchfall), bei Kontakt mit einem Hund mit Befall oder spätestens vierteljährlich gebe ich erstmal Kotproben ab.