Einzelnen Beitrag anzeigen
  #4 (permalink)  
Alt 09.08.2010, 09:13
Benutzerbild von Mila
Mila Mila ist offline
Kaiser / Kaiserin
 
Registriert seit: 05.09.2009
Ort: Bielefeld
Beiträge: 2.057
Standard AW: Futterneid - Knurren & Fletschen

Zunächst würde ich wirklich KLAR und DEUTLICH reagieren. Nicht zurückzucken und den Wegnehm-Versuch von dir aus beenden! Und nicht vorsichtig hingehen und vorsichtig nach z.B. dem Schweineohr greifen.
Wenn du Angst hast, dass dein Hund dich ernsthaft beißt oder zumindest relativ fest zuschnappt, zieh dir nen Handschuh an. Dicke Winterhandschuhe z.B. halten ja auch erstmal was ab... besser als gar kein Schutz.
Und dann setz dich vielleicht man daneben, lass ihn ein bisschen kauen, und dann nimm dir das Ding ganz normal weg, und wenn er NICHT knurrt, schnappt o.ä., gib es ihm nach ein paar wenigen Sekunden wieder.
WENN er knurrt oder schnappt, würde ich persönlich 1x RICHTIG böse werden, also ein -ruhig wütendes, denn du schreibst ja, dass dich dieses Verhalten sehr wütend macht- NEIN, und wenn nötig schubs ihn 1x richtig weg. Besser 1x richtig schimpfen als sanft anfangen und strenger werden!
Wenn du Glück hast und wütend genug warst, ist dein Hund danach beeindruckt, fragt sich, was das war und was das soll. Dann würde ich ihm ebenfalls das Ohr wiedergeben, und eventuell noch 1x üben, und danach kann er es erstmal behalten. Er soll ja nicht überfordert werden

Übungen, die dem Ganzen auch dienlich sein könnten (ich weiß ja nicht, ob du das schonmal gemacht hast & ob dein Hund das kennt):

1. Ein Leckerchen auf den Boden legen, will der Hund es aufnehmen, sag NEIN. Wichtig ist bei der Übung, dass du sehr aufmerksam und schnell bist, und die Hand über das Leckerchen legen kannst, bevor dein Hund es erwischt. Weicht er zurück / setzt sich hin o.ä., wartest du kurz (2-3 Sekunden), dann fütterst du es ihm aus der Hand oder erlaubst ihm mit "Nimm" o.ä. das Leckerchen zu fressen.

2. Neben dem "Nein" solltest du vielleicht das "Aus" viel üben, mit Spielzeug , Kauknochen, allem was dir so einfällt.

3. Wenn du seinen Napf mit Futter füllst, darf er erst fressen wenn du ihn freigibst (also z.B. mit "Lauf" oder "OK", je nachdem was du sagst). Du kannst ihn auch sitzen lassen, und dann freigeben, aber er soll nicht von sich aus auf das Futter zustürmen dürfen, sondern erst, wenn du das erlaubst. Du kannst z.B. auch mal den Napf füllen, kurz warten, ihn nicht freigeben, und dann den Napf wieder leeren. Oder während er am fressen ist, sprich ihn an, lass ihn z.B. sitzen, geh dann in die Nähe des Napfes, wühl ein bisschen mit der Hand drin rum, fütter ihm vielleicht 1-2 Brocken aus der Hand, und gib ihn dann wieder frei.

Also einfach so ein paar Übungen "drumherum". Das abgeben von Leckerchen/Kauartikeln üben, das akzeptieren von dir an 'seinem' Futter, das akzeptieren deiner Entscheidung (wenn er nicht fressen darf, ist das eben so; wenn er kurz pausieren muss, ist das ebenfalls so).

Wichtig ist klares Agieren ohne Zweifel oder Vorsicht. Wenn du Angst vor nem Biss hast, schütze dich lieber (z.B. mit Handschuhen) anstatt vorsichtig zu werden!
Mit Zitat antworten