Wir haben uns intensiv für Beppo interessiert. Er ist ein Mischling, der einen Bulli-Kopf hat. Der Körper jedoch ist sehr schlank. Dies ist untypisch für einen Bullmastiff.
Wir mussten im Nobember 2008 unseren Bullmastiff beerdigen und hatten jetzt auch durch einen Bekannten von Beppo gehört. Daraufhin haben wir uns beim Tierheim gemeldet und mit Beppo Kontakt aufgenommen. Ich habe den Sachkundenachweis, unser Hund hatte seine Maulkorbbefreiung und wir Zwei waren Mitglieder im Hundeverein, bis ich aus Krankheitsgründen dort austreten musste.
Für Beppo habe ich ein polizeiliches Führungszeugnis, das gewünscht wurde, beantragt und wir sind oft zum Tierheim gefahren, um Beppo an uns zu gewöhnen. Wir wohnen in einem Haus mit Garten, so dass Beppo aufgrund seiner Krankheit nur 2 mal 2 Treppenstufen hätte steigen müssen. Wir waren auch bereit, die monatlichen Zusatzkosten von 50 Euro (im Jahr 600 Euro) für besonderen Futterzusatz für Gelenkbeschwerden zu tragen. Da ich einen Nissan Almera fahre, hatte mein Mann diesen Wagen schon zum Verkauf annonciert, damit ich auch einen Kombi bekommen, weil Beppo dort besser einsteigen könnte. Wir waren auch damit einverstanden, dass Beppo erst an den Augen operiert wird, wenn wir ihn zu uns nach Hause holen würden. Die gesamte Familie ist an verschiedenen Tagen mitgekommen, um auch sehen zu können, wie Beppo mit unseren Leuten klar kommt. Mein Mann und ich waren öfters mit Beppo innerhalb des Tierheimes im Auslauf und haben dort mit Beppo gespielt und Kontakt aufgenommen. Mein Mann ist nicht derjenige, der sich vor anderen Leuten zum Kasper machen kann, aber wenn er sich für etwas entschieden hat (hier für Beppo), dann steht er auch dazu.
Mitte Juli ist mein Mann zur Reha gefahren, deshalb hat er sich auch bei Beppo noch nicht so eingebracht und ist nicht mit mir und Beppo unter Tierheim-Aufsicht auf den Hundeplatz gegangen. Er hatte an diesem besonderen Sonntag auch Kopfschmerzen und wollte deshalb nur "seine Ruhe" haben. Beppo ist richtig schön mit mir auf dem Platz gelaufen und in den Pausen ist er schon von alleine an den Rand zu meinem Mann gelaufen. Dies ist für mich das Zeichen, dass er doch mit uns schon eine kleine Beziehung aufgebaut hat.
Als mein Mann in der Reha war, hatte ich in der Woche einen Hexenschuss und haben meinen Sohn mit seiner Freundin zum Besuch bei Beppo im Tierheim angemeldet. Als die Beiden dort ankamen, wurde ihnen der Zugang zu Beppo verwehrt mit der Aussage, dass da noch einiges zu klären ist und ich mich dort telefonisch melden soll. Dies habe ich dann 2 Tage lang versucht und habe dann am 2. Tag kurz vor Schließung des Tierheims endlich jemanden telefonisch erreicht. In diesem Gespräch wurde mir mitgeteilt, dass es eindeutig ist, dass ich Beppo ganz doll lieb habe, aber alle im Tierheim sind der Meinung, dass mein Mann nicht zu dem Hund steht und wir deshalb keine Chance haben, Beppo in unserer Familie aufnehmen zu können.
Der Freund meiner Schwester hatte uns schon bei seinem ersten Besuch im Tierhiem gesagt, dass die Leute uns den Hund nicht geben wollen, aber ich hatte ihm nicht geglaubt. Mir tut es um Beppo leid, denn er könnte es schon richtig gut bei uns haben. Natürlich habe ich auch einige Tränen
nach der Absage verdrückt. Nachdem Beppo am 10. August 2010 auch in der Bildzeitung war, ist er jetzt nicht mehr auf der Internetseite des Tierheims vorhanden. Hoffentlich hat er ein gutes Zuhause gefunden. Wir wünschen es ihm, denn er hat es verdient.
Grüße von der Feldmaus