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Alt 18.08.2010, 14:30
Gast20102010
Gast
 
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Standard AW: Diskussion zu BM Beppo

Das ist ein schwieriges Thema, weil man manche Vermittlungen bzw welche die nicht statt gefunden haben oft nicht nachvollziehen kann..
Aber genau so katastrophale Geschichten gibt es von Vermittlern und Tierheimen, die gar keinen Wert darauf legen, wo ihre Tiere landen..

Aber es ist auch nicht einfach Hunde gut zu vermitteln, weil man für seinen Schützling, die oft schon aus schlechten Verhältnissen kommen, natürlich gerne ein passendes und gutes Zuhause finden möchte..

Es werden lange Telefonate geführt, passt es dann auch vom Gefühl, wird ein Besuchstermin vereinbart. Es ist schon oft so, dass es passt und die Leute dann auch die neuen Besitzer werden.

Aber ich hatte es auch schon, dass die Leute super nett waren und alles gepasst hat, der Hund aber trotzdem bei mir geblieben ist..
Beim Besuchstermin sieht man oft Verhalten, die man am Telefon nicht erkennen bzw sehen kann..
Als sich mal Leute einen Vermittlungshund bei mir anschauten, kam dieser schon freudig auf die Frau zu, um sie zu begrüßen.. Diese drehte sich dann angewidert weg, weil der Bullmastiff etwas Sabber am Maul hatte.. Ich habe das dann auch angesprochen worauf der Mann sagte, dass es sein Hund werden soll und es ihm nichts ausmacht, wenn er sabbert.
Seine Frau wäre damit einverstanden, obwohl sie lieber einen kleinen Hund haben wollte, aber einem BM ihrem Mann zuliebe zustimmte..

Da kann man doch keinen BM hin vermitteln, wenn ein Partner diesen gar nicht will und sich vor ihm bzw seinem Sabber ekelt. Der Mann den ganzen Tag auf Arbeit und die Frau mit ihm alleine ist..
Ich habe das dann auch gesagt, dass ich meine Nothunde nur an Leute vermittle, wenn beide Partner damit einverstanden sind bzw den Hund haben möchten. Der Mann war etwas sauer, die Frau sichtlich erleichtert.. wir haben uns dann noch lange unterhalten und letztendlich, hatte der Mann es auch eingesehen, dass es nichts bringt einen Hund zu halten, den seine Frau nicht mag und mit dem sie auch nicht umgehen kann..

Dann hatte ich mal Leute, da stellte sich im Gespräch heraus, dass der Hund eigentlich nur das Haus bewachen sollte, wenn der Mann auf Montage ist.. Seine Frau war gehbehindert, wollte den Hund nicht und hätte mit ihm auch nicht laufen können.. Da gibt man doch keinen Hund hin..

Man kennt dieses Tier, hat ihn aufgenommen, aufgepäppelt und sehr lieb gewonnen. Kennt seine Geschichte und weiß, wie sehr er die Nähe zum Menschen braucht und sucht, weil er das nie hatte und eine Schmusebacke ist. So einen Hund kann man nicht an Menschen geben, wo man weiß, dass er das dort niemals haben wird..

Dieser Hund sitzt dann neben dir, schaut dich fragend an und du musst entscheiden, ob du ihm das antust oder nicht.. Ich kann das nicht und wenn ich schon zweifle, dann bleibt er..

Dann kommt eine Familie, setzt sich zum Hund, haben weder berührungsängste noch stört sie der Sabber und man sieht, dass das einfach passt.. als würden sie schon immer zusammen gehören.. Das sind dann auch die Leute die mir schreiben, dass sie den Sessel ans Fenster schieben, weil der Bub so gerne aus dem Fenster schaut. oder ihm sein Leibgericht kochen, weil er es bei mir so gerne gefressen hat und mit ihm an den See laufen, weil er so gerne ins Wasser geht...

Das ist halt sehr schwer für einen Außenstehenden zu verstehen. Aber es gibt Hunde, da kann man wirklich sagen, ob die neue Familie passt oder nicht.. Ich bin halt der Meinung, weil es sich eh schon um Tiere handelt, die ihr Zuhause schon einmal verloren haben oder aus sehr schlechten Verhältnissen kommen, dass das nächste Zuhause nicht nur passen, sondern auch die nötige Liebe vorhanden sein muss…

Ganz sicher kann man sich natürlich nie sein, weil man keinem Menschen hinter die Stirn schauen, aber durch gute Gespräche schon sehr viel über das neue Zuhause erfahren kann..

Mit vielen Leuten habe ich noch heute einen sehr guten und engen Kontakt.. und es macht mich glücklich, wenn ich von meinen ehemaligen Schützlingen Bilder und oft liebe Geschichten dazu bekomme, weil ich so nicht nur weiterhin an ihrem Leben teilhaben darf, sondern auch Gewissheit habe, dass es ihnen gut geht und sie in guten Händen sind..

Geändert von Gast20102010 (18.08.2010 um 14:37 Uhr)
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