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Alt 21.08.2010, 11:09
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bmk bmk ist offline
EvilObertoll
 
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Standard AW: Leipzig Hundeshow Peta dreht durch

es gibt einen ganz eklatanten unterschied zwischen tierschutz und tierrecht. mit letzterem wäre ersteres unnötig.

um das mal zu verdeutlichen füg ich mal flott ein zitat ein

Zitat:
Wir positionieren uns unmißverständlich für Tierrechte, womit gesagt ist (bzw. sein sollte!), dass wir abolitionistisch ausgerichtet sind. Dies bedeutet weitaus mehr als nur die Abschaffung jeder Tierausbeutung zum Ziel zu haben, nämlich, dass auch die Schritte dahin abolitionistisch sein müssen. Wir setzen uns nicht für größere Käfige, für einen weniger leid-/schmerzvollen Mord usw., sondern für leere bzw. keine Käfige und gegen jeden Mord ein. Auch dann, wenn wir heute fern von einer veganen Gesellschaft sind, ist und muß es unser Bestreben sein, einen grundsätzlichen Bewußtseinswandel zu bewirken. Diesen bringen wir nicht voran, indem wir solche reformistischen Schritte als "Weg zum Ziel" unterstützen - auch wenn sie tausendmal von einem "nur als Zwischenschritt" begleitet werden -, wird doch dadurch der erwähnte speziesistische Kernsatz nicht grundsätzlich angetastet, sondern vielmehr auch noch mit "guten Gefühlen" abgesichert.
Wir sind dem Tierschutz nicht verbunden, sondern wir stehen in Opposition zu ihm.

Wir setzen uns für alle nichtmenschlichen Individuen ein. Nicht nur für die, die "dem Menschen als Maß aller Tiere" - also nach speziesistischen Maßstäben - am nächsten bzw. am ähnlichsten sind. Sowohl für diejenigen, die als "Schädlinge" ermordet, als auch für diejenigen, die als Lieblinge - die "Heimtiere" - angeeignet werden oder, indem sie als "Fleisch" konsumiert werden. Sowohl für diejenigen, die heute ausgebeutet werden, als auch in Erinnerung an die, die in der Vergangenheit ausgebeutet wurden, als auch für die zukünftigen Generationen nichtmenschlicher Individuen, die "im Dienste der Menschheit" ausgebeutet werden sollen.
Dabei wäre es fatal, den Kampf für eine nichtspeziesistische Gesellschaft/Welt oder auch "nur" für eine, in der nichtmenschliche Tiere nicht mehr als Eigentum gelten, als eine Frage der Mathematik anzusehen. Unser Engagement gegen einen Bereich der Tierausbeutung wird letztendlich nicht davon abhängig gemacht werden, wieviel nichtmenschliche Individuen davon betroffen sind oder auch, wie schwer sie davon betroffen sind, sondern auch hier ist die Richtschnur die der Destabilisierung des Speziesismus. Und wenn z.B. auch die Anzahl der "Zirkustiere" weitaus geringer ist als die der sog. "Nutztiere", wenn Zweitere auch speziesismus-sicher ermordet werden, so ist es doch nicht so, dass mensch die Bedeutung des Zirkus oder der Jagd oder der "Heimtierhaltung" oder ... für den Speziesismus insgesamt unterschätzen darf.
Dies heißt selbstverständlich nicht, dass wir uns keine Schwerpunkte gesetzt haben oder auch, dass die Zahl der Opfer dabei gänzlich unbedeutend ist. So haben wir bislang v.a. vor Metzgereien demonstriert (wobei wir uns für Veganismus einsetzen).

Wir sehen und begreifen den Speziesismus nicht als ein in einem gesellschaftlichen Vakuum schwebendes Phänomen. Aber auch abgesehen davon ist es nicht so, dass "die Welt in Ordnung wäre", wenn nur die Ausbeutung der nichtmenschlichen Tiere nicht wäre. Wir sind gegen jede Ausbeutung, jede Unterdrückung, gegen jede Herrschaft. Gegen Speziesismus zu sein, heißt für uns nicht, Rassismus, Sexismus und Antisemitismus gleichgültig (oder gar aufgeschlossen) gegenüberzustehen, heißt nicht, Kapitalismus, Staat, Nation und Patriarchat nicht als Übel zu benennen, heißt nicht, Kirche und/oder Militär als segenbringend zu sehen, heißt nicht, dass uns die "Umwelt" egal ist, heißt nicht, dass wir Rohkost propagieren und/oder von einer "natürlichen Lebensweise" faseln, heißt nicht, Homophobie zu tolerieren, heißt nicht, eine Abtreibung mit einer Schlachtung zu analogisieren (sondern im Gegenteil, dass wir das Recht auf Schwangerschaftsabbruch befürworten), heißt nicht, dass wir Mord an nichtmenschlichen Tieren mit der Shoah gleichsetzen oder (ihrem Wesen nach) analogisieren (was wir u.a. auch aus antispeziesistischen Gründen ablehnen), heißt nicht, dass SpeziesistInnen wie ****s sind, heißt nicht, dass AntifaschistInnen keine SpeziesistInnen sein können, heißt auch nicht, dass VeganerInnen per se keine SpeziesistInnen sein können, heißt nicht, auch den Tierschutz zu begrüßen, ... - heißt nicht, nach dem Motto "Hauptsache für die Tiere!" zu verfahren.
Wir haben unsere Prioritäten eindeutig darauf gesetzt, uns für Tierrechte und gegen Speziesismus einzusetzen - wir sind eine Tierrechtsinitiative! -, aber gerade auch deswegen haben wir einen emanzipatorischen Anspruch, halten wir einen emanzipatorischen Ansatz für erforderlich, um diesen gerecht zu werden.
quelle: http://gegen-speziesismus.de/ueberuns.html
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What you call the disease,
I call the remedy
What you're callin' the cause,
I call the cure
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