Die traurige Susa :-(
Hallo!
Ich mußte mich leider aus einem traurigen Grund hier anmelden: Wir müssen uns von unserem Molosser Damon trennen! :-(
Damon ist ein Bullmastiff-Ridgeback-AmStaff-Bordeauxdogge-Mix. Er ist ein 4jähriger kastrierter Rüde, geimpft und gechipt und sogar im Besitz einer Leinen- und Maulkorb Befreiung! (Allerdings der Stadt Siegen - da wo irgendwie keiner lebt:-) )Wir haben Damon als Welpen bekommen und irgendwas ist schief gelaufen..
Er ist ein super Hund, absolut anhänglich, verschmust, verfressen - so wie Molosser eben sind. Aber ---- er ist absolut nicht verträglich! Wir halten ihn zusammen mit einer Schäfer-mix-Hündin die ich vor sechs Jahren aus einer Misshandlung gerettet habe. Sky, so heißt sie, ist ein sehr vorsichtiger, ängstlicher Hund. Nach drei Jahren dachte ich ein Rüde an ihrer Seite würde ihr Sicherheit geben und so kam Damon zu uns. Meine damalige Freundin war Besitzerin des Deckrüden (Ben, Bullmastiff-Ridgeback-Mix) und überließ mir die Wahl des ersten Welpen. Wir entschieden uns nach einem ganzen Tag voll Spiel und Beobachtung der 11 Welpen für Damon. Ich betonte mehrfach nicht den Alpha-Rüden des Wurfes zu wollen, zu dem Zeitpunkt war es auch ein anderer Welpe. Als wir Damon drei Wochen später im Alter von 9 Wochen bekamen teilten uns die Besitzer stolz mit das Damon sich absolut gut entwickelt hätte und mit Sicherheit der stärkste und mutigste von allen wäre. Super, dachte ich, wenn das mal kein Alpha ist.... Ich hatte vor Damon und Sky bereits eine SchäferHündin, ein Dobermann-Pärchen und eine Jacky-Hündin in meinem Besitz und meinte mich in der Hundeerziehung auszukennen. Mit den Dobi´s habe ich sämtliche Prüfungen (BH, SchH I, II &III, FH, WH) abgelegt und fühlte mich daher der Erziehung eines Molosser-Rüden gewachsen. Mir war bekannt das Molosser schwerfälliger und dickköpfiger waren. Auch wußte ich das ich von ihm nicht den Kadaver-Gehorsam der Dobi´s erwarten konnte. Aber ich hatte nicht mit meinem Mann gerechnet ;-)
Mein Mann Daniel hatte bisher nie einen Hund besessen, geschweige denn erzogen. Irgendwie hat er die Vorsicht Sky gegenüber auf Damon mitgenommen und Damon mit Samthandschuhen angefasst. Immer und immer wieder gab es Streit wegen der Erziehung Damons und der Handhabung der Hausregeln bzgl der Hunde. Sky´s Vorsicht und ihr Verstecken hinter dem ranwachsenden Damon gab den Rest. Damon wurde sehr schnell sehr dominant, vergibt keine Fehler und passte immer und überall auf sein Mädchen und später auch auf sein Rudel auf. Wir haben Damon, weil ich merkte das ich in die "schiefe Bahn" gerate mit ihm, früh kastrieren lassen. Im Alter von 8 Monaten riet unser Tierarzt zur Kastration bevor es zu spät sei.
Inzwischen ist Damon 4 Jahre alt. Absolut gehorsam - bei mir.. Gehorsam - meistens - bei meinem Mann ;-) Damon ist inzwischen absolut nicht verträglich mit anderen Hunden. Er dreht regelrecht durch wenn wir mit ihm und Sky unterwegs sind und uns begegnet ein anderer Hund. Egal ob Rüde oder Hündin! Inzwischen gehen wir nur noch an vier, fünf Stellen spazieren bei denen wir wissen keine anderen Hunde zu treffen. Bin ich alleine mit Damon unterwegs in der Stadt oder sonst wo ist er der liebste Hund. Ich kann ihn ablegen wo ich möchte. Ihn interessieren weder Mensch noch Tier in unserer Nähe! Aber sobald Sky dabei ist, wird er aggressiv. Mein Mann geht gar nicht erst mit ihm spazieren wenn ich nicht mitgehe. Das alles ist nicht soooo schlimm für uns. Wir haben uns arrangiert, wirklich! Aber dann passierte es: Damon zerlegt unseren Kater Tigger, den ich aus Versehen im Hausflur mit Damon einsperrte und Einkaufen ging. Damon war mit Sky in Hausflur weil er zu der Zeit ganz gerne mal auf die Couch sprang und wir deshalb die Wohnzimmer-Tür schlossen. Unsere Katzen waren normalerweise nicht in dem Teil des Hauses aber Tigger schaffte es irgendwie an mir vorbei zu schleichen und sich irgendwo zu verstecken. Als mein Mann vor mir nach Hause kam fand er Tigger. Wir waren geschockt - ich schob mir die Schuld in die Schuhe und wir überlegten Damon abzugeben. Nach Gesprächen mit Tierarzt und Hundetrainer war schnell klar das Tigger´s Tod unsere Schuld war und Damon deshalb nicht abgegeben werden sollte. Ein halbes Jahr später zerlegte Damon unseren Kater Sammy in unserem Garten während er draußen mit Sky ausgesperrt war weil ein Monteur unsere Heizungen überprüfen wollte und Angst vor Damon hatte. Wir wissen uns dies nicht zu erklären. Damon kam sonst gut mit Sammy aus, teilte mit ihm sogar das Körbchen. Zweiter Schock - Beschluß die Hunde und die Katzen künftig voneinander zu trennen!
Nach dem Verlust unseres ersten Kindes und drei Jahren Fehlversuche ein weiteres Kind zu bekommen, wurde ich endlich schwanger. Wieder die Überlegung bzgl der Gefahr die von Damon ausging stand im Raum. Aber wieder entschlossen wir für Damon und stellten uns gegen Familie und Freunde. Im März kam unser Sohn Jayden zur Welt. Wir taten alles um Hunde und Baby zueinander zu führen - allen dreien gerecht zu werden. Im Mai waren wir bei meinen Eltern zu Besuch mit Baby und Hunden. Meine Eltern besaßen eine Malteser-Hündin, 9 Jahre alt, bekannt mit Sky, aber nicht mit Damon (einige Jahre kein Kontakt zur Familie). Die Hündin Wanja meiner Eltern war vorsichtshalber im Bad eingesperrt, wir alle saßen im Garten. Mein Vater ließ unvorsichtigerweise die Haustüre auf während mein Mann und ich im Bad unseren Sohn wickelten und da passierte es. Wanja entwischte, lief durch die offenen Haustür in den Garten. Sky begrüßte sie schwanzwedelnd, Damon sah rot. Sprang über Sky auf Wanja und schüttelte sie wie Beute. Wanja hatte natürlich keine Chance und erstickte an gebrochenem Brustkorb. Meine Mutter sah alles mit an, schrie und trat auf Damon ein. Ich war inzwischen im Garten und schickte meine Mutter fort um ihr den Anblick der sterbenden Wanja zu ersparen. Wanja starb in meinem Arm :-(
Tja und nun war der Druck groß. Meine Eltern bestehen darauf die "Bestie" Damon fort zu geben. Unser Umfeld ignoriert uns und die Hunde. Alle reden auf uns ein. Normalerweise geht mir sowas am A* vorbei, aber ich bin nun Mutter eines kleinen Sohnes und habe eine große Verantwortung. Durch die ganzen Vorfälle und das Gerede der Familie bin ich unsicher geworden. Damon wird immer dominanter und ich bin mir nicht mehr sicher ob Jayden sicher ist vor Damon. Natürlich kann man Hund und Kind trennen, vorsichtig sein, immer aufpassen und beobachten. Aber was ist wenn es doch diesen einen Augenblick gibt? Nur ein einziges Mal ein Fehler gemacht und ich werde mein Leben nicht mehr froh.
Es fällt uns sehr, sehr schwer Damon abzugeben!!!!!!!! Wir mußten uns schon von Belehrung über Beleidigung anhören weil wir uns von unserem Hund trennen der ja schon 4 Jahre bei uns lebt. Aber wir müssen an unser Kind denken! Normalerweise trennen Hunde zwischen Tier und Mensch. Aber bei Damon gibt es immer noch dieser eine kleine Zweifel, der einfach keine andere Entscheidung zulässt...
Ich werde Damon gleich irgendwo hier als Abgabe-Hund posten und hoffe diesmal auf positive Resonanz. Wie suchen ein gutes, liebevolles Zuhause für ihn in dem es keine anderen Hunde gibt (vielleicht eine dominante Hündin?). Aber auf gar keinen Fall Kleintiere und kleine Kinder!!! Die neuen Besitzer müssen Hundeerfahrung mitbringen und sich dem Kaliber von Damon gewachsen fühlen. Wir machen keine Geheimnisse um Damon´s Vergangenheit!
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