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Alt 16.09.2010, 14:46
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Mila Mila ist offline
Kaiser / Kaiserin
 
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Standard AW: wenn ein hund alt wird...

Der neue Chef meines Freundes hatte bis vor 2 oder 3 Monaten nen Schäferhund aus dem Tierheim, den er mit ca. 1 Jahr zu sich geholt hatte. Der Hund hat viel mit ihm und seiner Frau erlebt, sie waren alle Drei immer zusammen im Urlaub, haben Bergtouren und lange Radtouren gemacht, da der Hund nicht alleinbleiben konnte, ist er auch immer mit zu Kunden gekommen, war also immer mit dabei.
Ich habe den Hund erst kurz vor seinem Tod kennengelernt, und habe dann vorallem mit der Frau, aber auch mit dem Chef meines Freundes viel über den Hund geredet. Für mich war es furchbar anzusehen...
Der Hund hatte am Ende schwere HD, beide Hinterbeine wirkten wie gelähmt. Er schleifte sich also mit der Kraft seiner Vorderbeine durch den Garten, und auch die Treppen hoch und runter (!). Da seine Füße durch das schleifen immer kaputtgingen, bekam er wöchentlich neue, hochwertige Schuhe, die aber -wie gesagt- ständig ersetzt werden mussten.
Die Besitzer haben dann überlegt, ihm so ein Paar Räder anpassen zu lassen für die Hinterbeine, weil er sonst recht fit war, nur eben sein Körper, vorallem wg. der HD, nicht mehr mitgespielt hat. Die Tierärztin / Physiotherapeutin hat lange versucht, zu erhalten und eventuell zu verbessern was noch geht. Es stellte sich aber in den letzten Wochen heraus, dass sich die Bewegunglichkeit nur noch verschlechterte. Räder kamen dann auch nicht mehr in Frage, weil die Vorderbeine auch nicht mehr so fit waren und wahrscheinlich als nächstes Probleme bereitet hätten.
Was ich in diesem Fall so besonders schwer und traurig fand, war, dass die beiden einen Tag festlegen mussten...
Bei der Entscheidung hätte ich wahrscheinlich tage- und nächtelang nur geheult.
Sie haben es dann so gemacht, dass sie mit dem Hund nochmal ein Wochenende ans Meer gefahren sind, und ein paar Tage später haben sie ihn einschläfern lassen. Mein Freund sollte dann auch erstmal nicht anrufen für ein paar Tage, und die Wochen drauf sollten wir Amber besser nicht mitbringen, weil insbesondere die Frau das nicht ausgehalten hätte, was ich auch verstehen kann.
Mittlerweile haben sie einen neuen Hund, nen Welpen vom Bauern, und ich hoffe, dass der mindestens genauso lange lebt!

Wie und wann ich bei Amber ein Ende setzen würde, weiß ich nicht. Ich glaube das kann man vorher auch nicht sagen, weil man weder genau weiß wie man selber bzw. der Hund mit bestimmten Krankheiten klarkommt. Ich lasse das auf mich zukommen, hätte natürlich am liebsten, dass Amber so alt wird wie ich, aber das geht ja leider nicht...
Ich denke wenn man sich entscheiden muss, macht man das auch irgendwie. Schwer finde ich wie gesagt, einen Tag X zu finden, wo man also am Abend vorher sagt: Morgen gehts zum TA und wir lassen den Hund einschläfern.
Der Hund weiß von nix, und man selber entscheidet, wann Ende ist
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