Einzelnen Beitrag anzeigen
  #47 (permalink)  
Alt 27.09.2010, 14:54
Benutzerbild von AlHambra
AlHambra AlHambra ist offline
Kaiser / Kaiserin
 
Registriert seit: 21.08.2009
Ort: Berlin Schlachtensee
Beiträge: 4.617
Standard AW: mein Bully ein Killer?

Also diese Geschichte lässt mir heute einfach keine Ruhe, ich war eben beim TA und einkaufen und musste immer daran denken. Es tut mir so leid für Dich, natürlich hast Du da beim Anleinen einen Fehler gemacht, aber Dir war ja die Gefahr nicht so bewusst...

Noch etwas zum Thema Verträglichkeit zuhause / draussen:
Welpenschutz zB gibt es ja - entgegen verbreiteter Auffassung - nicht ausserhalb des eigenen Rudels. Auch da passieren oft schlimme Dinge, ich erleb das oft genug hier im Auslaufgebiet vor meiner Tür ("Meiner wurde schon mit 10 Wochen gebissen".....).

Erst gestern traf ich im Wald einen Herrn mit 14 Wochen altem Dackelchen. Habe vorher Samson rangerufen und angeleint, weil ich einen HH mit etwas sehr kleinem Wuseligen sah. Samson tut zwar nichts und bei kleineren pöbelt er auch nie an der Leine (unser derzeitiges Pubertätsthema ), aber er ist eben eine Dampflok und stürzt begeistert auf alles los.

Aisha hat einen Bogen um den Kleinen gemacht - wie viele Hundeomis und Opis steht sie nicht mehr auf Babygekratze und -geknibbel.

Der Minidackel gleich auf Samson zu, Unterseite gezeigt und rumgekraucht und gewuselt. Samson war zwar sehr freundlich und hat gewedelt, stand aber auch etwas sehr machomässig über dem Zwerg. Ich hab dann die Leine locker gelassen und ihn nach kurzer Zeit freundlich aber bestimmt weiter gerufen, der Dackel kam aber immer wieder hinterher.
Der HH hat nichts gemacht, meinte nur "Danke" als ich sagte, ich lass meine 40 Kilo Dampfwalze lieber angeleint bei dem Babyhund....

Letztlich ist es aber mMn auch seine Aufgabe, den Welpen aus ggf unguten Situationen rauszunehmen (natürlich nicht dieses doofe Auf-den-Arm-nehmen).
Gut, hier begegnete ihm ein kontrollierter und angeleinter, freundlicher Rüde, aber ich denke, viele verlassen sich auf den vermeintlichen Welpenschutz oder auch darauf, dass grössere Hunde eine Art Moral haben, und kleinere nicht angreifen, eben typisch vermenschlichend: Wehrlose haut man nicht !

Das hat jetzt nicht unbedingt was mit Deinem Fall zu tun, da ich ja nicht weiss, was der andere HH gemacht hat, bzw ob er überhaupt etwas hätte tun können. Gegen einen heranstürmenden BM ist ja auch kaum ein Kraut gewachsen, selbst wenn man sich traut.

In der offenen Trainingsgruppe haben wir vor einigen Wochen allerdings mal eine Übung gemacht, in der jeder HH mal versuchen sollte, körpersprachlich einen heranstürmenden fremden Hund abzublocken.
Bei meinem wollte (aufgrund der Grösse / Rasse) zunächst keiner, aber der war sogar am leichtesten zu verscheuchen.... Die Schissbux

Unsere Trainerin hat uns geraten, wenn mal ein offensichtlicher Angriff auf den eigenen Hund (mit Heranstürmen) erfolgt, uns vorzustellen, dass unser zu beschützendes Kleinkind hinter uns steht.

Ein weitere Punkt zu Deinem Fall ist ja auch die Gruppendynamik. Zwei oder mehr Hunde machen oft auch ganz schönen Bockmst, inspiriert von den anderen, sich in der Gruppe stärker fühlend etc.
Das merke ich selbst bei meiner megafriedlichen Oma Aisha, die mit knappen 12 Jahren neuerdings rotzfrech provoziert. Dies aber erst, seitdem Samson in der Pubertät ist und nur bei Hündinnen.
So etwas kann aber auch bös ins Auge gehen, dabei hatte ich derartige Szenarien in den letzten 11 Jahren nie.

Wie geht es denn jetzt weiter bei euch ?
__________________
Dominique mit Aisha und Samson

Ein Problemhund hat nur ein Problem - den Menschen.
Mit Zitat antworten