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Alt 09.11.2010, 01:49
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Cira Cira ist offline
Kaiser / Kaiserin
 
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Standard AW: Haben wir richtig reagiert und gehandelt?

Ich möchte Dir ein wunderbares Buch empfehlen.
Es heißt: Hunde sind anders - Autorin: Jean Donaldson.

In dem Buch werden alle wichtigen Themen gründlich besprochen, auch solche wie Verteidigung des Futters und wie man dem mit sanften Methoden erfolgreich begegnet.
Aber vor allem macht es sehr häufig klick, wenn man es liest und man bekommt ein völlig neues Bild von seinem Hund, wie er denkt, wie er lernt.

Ich habe schon sehr viele Hundebücher gelesen und es waren auch schon einige gute dabei, aber dieses hat mir fast eine neue Welt eröffnet, worüber ich im Umgang mit meinen Hunden sehr froh war und bin.
Außerdem kann ich Dir noch sehr: Die Welt in seinem Kopf, empfehlen.
Es handelt vom Lernverhalten der Hunde.
Wenn man die beiden liest, siehst man seine Hunde plötzlich mit ganz anderen Augen und läuft gar nicht mehr in Gefahr solche Methoden anwenden zu wollen, weil einem klar wird, wie wenig Sinn das macht und daß man damit das Vetrauensverhältnis zerstört, denn der Hund kann das nicht umsetzen.

Das Nackenschütteln gerade bedeutet für ihn nur: Pizzakarton kaputt beißen, wenn meine Menschen in der Nähe sind, ist gefährlich.
Also wird er sowas machen, wenn ihr nicht unmittelbar in der Nähe seid und er sich sicherer fühlt.
Falls er es überhaupt mit dem Karton verknüpft hat, es kann auch sein, daß er sich gerade darüber freute daß Dein Mann auf ihn zukam und dann geschüttelt wurde, oder daß da hinten ein Glas umgefallen ist und er es damit in Verbindung brachte.
Auf jeden Fall hat er gemerkt, es wurde plötzlich sehr gefährlich und die Gefahr kam von Deinem Mann. Nicht gut um eine Basis des Vetrauens zu schaffen.

Ihr müsst ihn umlenken.
Zum Beispiel ein Wort beibringen, für Dinge die verboten sind.
Das dauert aber seine Zeit und geht nicht von heute auf Morgen.
Gleichzeitig sollte er die Möglichkeit haben seinen Nage-Zerstörungs-Trieb an anderen tollen Dingen auszuleben.
Leckere Kauknochen usw.

Setzt bei der Erziehungs des Welpen auf positive Bestärkung, nicht auf Bestrafung.
Er lernt dadurch stressfreier und sorgfältiger, weil angstfrei und sein Vetrauen in Euch wird nicht erschüttert.

Ich weiß, daß es aus Unkenntnis passiert ist und ich ziehe den Hut davor, daß Du mit der Frage ins Forum gegangen bist, in der Gefahr Dich hier einigen dummen Kommentaren auszusetzen.
Aber Du hast selber gefühlt, daß es nicht richtig war, so zu reagieren und holst Dir hier Rat, das finde ich super.

Ich würde auch von Anfang an eine gute Hundeschule mit Welpenspielgruppe, die nach modernen Erkenntnissen arbeitet und keine Hau Ruck -Methoden mehr anwendet, empfehlen.
Und ganz viele gute Hunde-Bücher lesen, ihr werdet hier sicher noch mehr Empfehlungen bekommen, wenn ihr danach fragt.

Glücklicherweise haben wir die Hundeerziehungs-Steinzeit endgültig hinter uns gelassen, es sind nur noch nicht alle angekommen.

Noch eines: Daß der Zwerg knurrt, wenn ihm etwas nicht passt, ist ein artgerechtes und wünschenswertes Verhalten.
Schlimmer wäre er täte es nicht und beißt irgendwann einfach zu, wenn ihm was über die Hutschnur geht.
Es heißt aber nicht, daß Du nicht an den Situationen arbeiten kannst, um ihn zu desensibilisieren, also, daß er es duldet, wenn man an sein Futter geht zum Beispiel, das geht durchaus.
Ich denke, der Unterschied ist klar, nicht?
Ihr wollt ihm nicht abgewöhnmen das er knurrt, wenn ihm eine Situation nicht behagt (sie ist für Euch ein gutes Warnzeichen, was respektiert werden sollte) sondern ihr wollt ihn an möglichst viele Situationen gewöhnen, so daß er gar nicht auf die Idee kommt, dann noch zu knurren.
Das kann man ausschließlich über positive Bestärkung erreichen, look the Books.

Ich wünsche Euch viel Erfolg und viel Freude, mit dem kleinen Azubi.

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Linda

Empfehlenswerte Hundeliteratur:
http://www.amazon.de/Hunde-sind-ande...9632424&sr=1-2
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