Zitat:
Vorgestern habe ich wieder einen feuchten Fleck auf ihrer Decke gefunden und sie aus dem Nebenraum rangerufen: im Gegensatz zu sonst kam sie sehr zögerlich und verhalten und hat klar Schuldbewusstsein signalisiert. Ich habe ruhig und ernst mir ihr gesprochen und ihr erklärt, dass mir das nicht gefällt (ich kam mir schon was dämlich vor ). Seither is nix mehr passiert Hoffentlich bleibt das so
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Natürlich ist Dir zu wünschen, daß es so bleibt, aber es wird nicht darauf zurückzuführen sein, daß Du ein ernstes Gespräch mit ihr geführt hast.
Das ist reines Wunschdenken, Vermenschlichung und nichts anderes, als verwirrend für den Hund.
So als wenn jemand in reinem Chinesisch auf Dich einreden würde.
Sie kann Deine Sprache nicht nachvollziehen, sie orientiert sich an Deinem Verhalten und Deiner Körpersprache, weil Hunde so kommunizieren.
Einzelne Signale können Hunde lernen, aber auch da schauen sie erst einmal auf unsere Gebärden, bis sie in der Lage sind, den Laut damit in Verbindung zu bringen.
Aber sie sind niemals fähig eine Sprache so zu entschlüsseln, wie Menschen das tun.
Genauso wie die Sache mit dem Schuldbewusstsein.
Es mag bei Dir so ankommen, wenn der Hund so "herumdruckst", aber das ist kein Schuldbewusstsein, sondern einfach Beschwichtigungsverhalten.
In diesem Fall, weil sie gelernt, daß Du sauer bist, wenn es nach Urin auf ihrem Kissen riecht, das hat sie so verknüpft.
Offensichtlich denken immer noch viele HH, daß Hunde eine Art Menschen mit Fell sind.
Leider tut ihnen das nicht gut.
Sie werden für Dinge herangezogen, die sie gar nicht zurückverfolgen können, so wie hier.
Hier aus der Ferne kann man schlecht beurteilen warum sie solch ein Verhalten zeigt.
Aber daß sie, wenn sie eine Weile bei Deinen Eltern war, ihren Schlafplatz markiert um ihn wieder in Besitz zu nehmen, erscheint mir auch recht wahrscheinlich.
Das ist für sie kein negatives, sondern ganz natürliches Verhalten.
Was man verständlicherweise trotzdem nicht in der Wohnung haben möchte.
Ich würde 2 Dinge tun.
Erstmal würde ich ihr die Schlafstätte mitgeben oder wenigstens das Kissen oder die Decke- eben das wo sie drauf liegt-, damit sie auch bei Deinen Eltern darauf liegen kann, so daß es immer schön nach ihr duftet.
Und zweitens würde ich mir die Zeit nehmen, sie nicht aus den Augen zu lassen, wenn sie wieder nach Hause kommt und in dem Moment, wo sie sich anschickt ihr Kissen vollzupinkeln, würde ich sie maßregeln.
Also körperlich davon abhalten und kurz und scharf mit ihr schimpfen.
Aber es macht wirklich nur Sinn, wenn Du sie auch in diesem Augenblick, in flagranti, erwischst, denn auch nur einen Moment danach ist es schon zu spät.
Dann kann sie die Verknüpfung zwischen "Pinkeln auf dem Kissen" und "Verboten" nicht mehr herstellen.
Solange sie auf ihrem Platz liegt, ohne ihn markieren zu wollen, kannst Du sie zwischendurch immer mal loben und ab und zu ruhig auch ein Leckerchen geben.
Sorge dafür, daß sie möglichst keine Möglichkeit mehr hat, unbemerkt auf die Decke zu machen. Das heißt in der gefährdeten Zeit scharf aufzupassen.
Und wenn sie es doch mal schaffen sollte, beseitige das Malheur wort- und emotionslos, es hat keinen Sinn sie im Nachhinein dafür noch maßregeln zu wollen.
Denke einfach daran, in dem Moment ist es Dein Fehler, weil Du nicht aufgepasst hast, nicht ihrer, sie hat nur getan, was Hunde halt so tun.
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