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Alt 31.12.2010, 12:26
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Guayota Guayota ist offline
Kaiser / Kaiserin
 
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Standard AW: BOERBOEL- Der Farmhund aus Südafrika

Ich hab's jetzt auch durchgelesen und es ist wirklich sehr ehrlich.
Für mich persönlich ist weder z.B. ein Cafib Fila, noch ein Presa Canario, ein Boerboel, deutscher Schäferhund oder APBT ein "Monster" - vor allem nicht nach diesem Buch. Würden sich mehr Hundeinteressenten so kritisch mit der Haltung und den Eigenschaften "ihrer" Hunderasse VORHER auseinandersetzen, wie es der Autor in dem Buch versucht und wo er den Leser auch ein bisschen "hinstupst", dann wären diese Rassen überhaupt kein öffentliches Thema.
Der Autor bringt einem den Boerboel näher, in dem er ihn in eine weite Ferne rückt.
Meiner Meinung nach ist das genau richtig - ich halte nichts von geschönten Rassebeschreibungen, von Mythen, Helden, Legenden, Glorifizierungen, 6. Sinnen und was man über so manche Rasse schon alles gelesen hat...

Aber als ich das Buch zugeschlagen habe, wusste ich immernoch nicht, was ein Boerboel ist.
Ein Runner, ein Sitter, ein Unbekannter dritter Schlag.
Ein Wach- und Schutzhund, ein Jäger, ein Terrier, ein Bullmastiff, ein Ridgeback...und vor allen Dingen ein selbstständiger Herdenschutzhund.
Ich glaube einfach so unterschiedlich und kontrovers Afrika ist, so facettenreich ist auch diese junge Hunderasse. Und auch so "rau".

Die Historischen Fotos sind klasse, die Beschreibungen der vielen Aufbaurassen haben mir auch gefallen...es fehlt halt der "gemeinsame Nenner" - aber das ist wohl einfach (noch?) so.
Über die ganzen "Wurf" & "Welpen" Seiten habe ich drübergeblättert, auf die möglichen Krankheiten geht er auch ehrlich und schonungslos ein, das Genetik Kapitel finde ich persönlich etwas "unwissenschaftlich" und "oberflächlich", aber in die richtige Richtung gehend und der Erziehungsteil...hmm...ich sag mal so: Will ich etwas über die Erziehung von Hunden lesen, kaufe ich mir ein Erziehungsbuch - da gibt es auch sehr spezielle!
Die aktuellen Fotos von den unterschiedlichen (im wahrsten Sinne) Boerboels sind teilweise umwerfend - ein Molosser mit einem schnurgeraden Rücken, ohne Übertreibungen, mit klaren Augen und "dramatischem" Ausdruck (Danke, Ridgeback!) mit einer "gesunden" Hinterhand und sprühend vor Lebensfreude und Energie...aber in Büchern über eine Rasse landen eben meistens nur die "auserwählten Fotos". Ist halt so. Natürlich lässt der Autor die Diskussion nicht aus, dass dieser Hund optisch heute so "dasteht", weil die Selektion so hart war und ist und dass dieses Äussere die Folge von Verwendungszweck und Leistung ist. Die Kritik an dem "Showwesen" folgt auf den Fuss.
Im Grossen und Ganzen würde ich sagen: Well done!

Das ist meine persönliche Meinung zu dem Buch.
Ich habe in meinem Leben übrigens noch nie einen Boerboel (näher) kennengelernt, kann und will also nicht an Stellen und Details mitdiskutieren, bei denen unterschiedliche Meinungen aufeinandertreffen.
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"Never underestimate the power of stupid people in large numbers."
Homer Simpson

Geändert von Guayota (31.12.2010 um 12:32 Uhr)
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