Bei uns läuft es im Moment prima.
Ich bin sehr stolz auf meine Süße, wie gut sie sich macht.
Fahrradfahrer werden wohl immer noch sehnsüchtig beäugt, genau wie andere Hunde zu denen sie nicht darf, weil sie an der Leine sind, aber sie schmeißt sich nicht mehr in dieselbe, lässt sich absetzen und dann vernünftig daran vorbeiführen.
Natürlich werden immer noch schmachtende Blicke hinterhergeworfen, aber sie ist ansprechbar und geht problemlos mit mir weiter.
Letztens ist uns allerdings in Fauxpas passiert.
Normalerweise haben wir mit Joggern gar keine Problem mehr.
Die meisten werden kaum noch beachtet.
Bei manchen schaut sie schonmal kurz, aber das ist auch alles.
Ich bin aber immer noch vorsichtig und lasse sie oft noch am Wegesrand absitzen, wenn einer vorbeihechtet.
So wie auch vor einigen Tagen.
Cira schaute sich mäßig interessiert an, wie er vorbei lief.
Ich wartete noch eine Weile und als der Jogger ca. 30m weit weg war, lies ich sie wieder laufen um in die andere Richtung weiter zu gehen.
Normal kein Problem, schon tausend Mal so gemacht.
Aber dieses Mal weiß ich auch nicht, was in ihrem süßen Köpfchen vor sich ging.
Sie drehte ab und hechtete dem Jogger den ganzen Weg im Affentempo hinterher, mich schreiend und rufend in ihrem Kondenzstreifen stehen lassend.
Ich dachte ich spinne und bitte lieber Erdboden tu dich bitte ganz weit unter mir auf.
Glücklicherweise war der nicht änstlich und lief einfach weiter. *puuuh*
Madam hüpfte zweimal lustig um ihn herum und machte sich dann auf den Rückweg.
Ich war so sauer... *grml*
Kurz überlegt, was machst Du jetzt?
Bei Bloch habe ich gelesen, dass es wirksam sein kann, wenn der Hund mal stiften geht, dass man ihn weg jagt, wenn er zurückkommt, so tut, als wenn er jetzt nicht mehr zum Rudel gehört.
Ich also auf sie zu, um sie zu verscheuchen und laut gemeckert: Verschwinde, hau ab!!! Geh weg!!!
Fand sie erst lustig das neue Spiel und hüpfte weiter erfreut um mich herum.
Deswegen setzte ich noch einen drauf, knurrte sie mehrmals böse an und verscheuchte sie wieder, wenn sie mir zu nah kam.
Danach drehte ich mich um und ging weg.
Das saß!
Sie lief bedröppelt ein paar Meter, aber guten Abstand einhaltend, hinter mir her und war reichlich verwirrt, das konnte man ihr gut ansehen.
Das Ganze dauerte ungefähr 5 Minuten.
Danach habe ich sie wieder kommen lassen.
Ich habe sie nicht gelockt, war aber neutral und habe sie nicht mehr weggescheucht, wenn sie näher kam.
Den ganzen restlichen Spaziergang war sie superlieb, der besterzogenste Hund, den man sich vorstellen kann, aber auch recht devot und offensichtlich noch erschreckt, obwohl ich schon lange wieder sehr freundlich und lieb zu ihr war und sie auch wieder viel gelobt habe.
Ich muss sagen, das hat wirklich großen Eindruck auf sie gemacht, mehr als ich gedacht habe, wohl auch, weil sie solch aversives Verhalten überhaupt nicht von mir/uns kennt.
Aber in dem Fall war einfach ein deutliches Zeichen notwendig.
Seitdem ist es auch nicht wieder vorgekommen, dass sie versucht jemandem hinterher zu laufen, sie kommt sofort, wenn ich sie rufe, auch wenn jemand vorbei joggt.
Selbst bei Hunden lässt sie sich inzwischen kurz vorher abrufen und mit den Fahrdfahrern ist es -wie ich schon schrieb- auch viel besser geworden.
Vllt. hängt es ja alles zusammen. Ich weiß es nicht.
Aber ich habe wirklich den Eindruck, es hat insgesamt einiges bewirkt.
Möglicherweise nimmt sie mich ernster, wobei ich vorher nicht den Eindruck hatte, dass sie es nicht tut.
Außer als sie dem Jogger hinterhergehechtet ist, da kam ich mir nun tatsächlich wie der größte Idiot vor...
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