Hallo,
also, ich wollte Euch ja mal berichten, was der Vortrag zum Thema Hund und Kind ergeben hat. Der Vortrag war lang... fast 4 Stunden ... und mein Gedächtnis ist derzeit dank meiner Kinder und meines damit verbundenen chronischen Schlafdefizits ein kleines Sieb.
Manche Dinge sind trotzdem hängen geblieben und die werde ich Euch nun berichten:
Zunächst: Für den Hund sind alle Kinder bis zur Pubertät Welpen, somit nicht ernst zu nehmen. Kinder sollten deshalb auch dem Hund keine Befehle geben oder ihn zu erziehen versuchen. Sie können aber, wenn der Hund Lust dazu hat, mit ihm Spiele machen und ihn auch Sitz oder Platz machen lassen etc, aber nicht richtig erzieherisch einwirken. (Viele Hunde machen für Leckerlis ja diese ganzen Dinge gerne.) Sie sollten den Hund aber z.B. nicht auf seinen Platz oder vom Sofa schicken, ihn schimpfen etc.
Eltern sollten vor Kleinkindern den Hund nicht körperlich sanktionieren oder zu laut werden, denn diese Dinge werden die Kinder irgendwann nachmachen und das wird der Hund nicht zwangsläufig tolerieren.
Am schwierigsten scheint das Alter um die 2 Jahre zu sein. Die Kleinen sind noch nicht klar in der Bewegung, lassen sich noch schlecht einschätzen und manchen oft Unsinn. Hunde und Kinder dürfen auch ca. bis zum Schulalter nicht alleine gelassen werden. Danach hängt es von Hund und Kind ab.
Dann die Kassiker: Hund muss sich nicht alles gefallen lassen, somit reine Hundezone und Kinderzone einrichten, auf Körpersprache des Hundes achten, Kinder sollen mit Hund nichts machen, was er unangehm findet, keine Zwerrspiele, keine Quietschspiele etc.
Hund darf Kind nicht pflegen, d.h. z.B. nicht pflegerisch ablecken oder Kind erziehen. Das sind alles nur Aufgaben für den "Chef" des Hauses, somit die Eltern. Rolle des Hundes muss klar sein. Hund soll durchaus immer dabei sein, kann aber auch im Zimmer am Rand/in seiner Box liegen. Das der Hund immer direkt dabei liegen muss, weil er Nähe möchte, ist menschliches Denken. Hundisch will der Hund oft eher sein Rudel beschützen, was aber als Rangniedriger nicht seine Aufgabe ist!
Ansspringen ist auch fast immer der Versuch, den Menschen zu dominieren. Der im Rang niedrige Hund braucht auch nicht groß aufzupassen oder zu bellen, denn der Chef hat ja alles im Griff. Gut ist, wenn der Hund im Schlafzimmer bei seinem Rudel schläft. Der Hund, der z.B. im anderen Zimmer vor der Haustür schläft, hat den hohen Rang, sein Rudel zu bewachen.
Mhm, ob ich das alles richtig wiedergebe.... Ich brauche jetzt erst mal eine Schreibpause...
Mein Gusti ist ein unsicherer Hund (meiner Ansicht nach), aber er scheint dennoch im Rang nicht klar niedriger zu sein. Das ist auch möglich, denn nicht nur dominante Hunde sehen sich im Rang oben. Falls ich Gustav bislang nicht klar machen konnte, dass er sich total auf mich als Chef verlassen kann, muss er - obwohl er unsicher ist und es ja eigentlich nicht will - manche Führungsaufgaben übernehmen. Und daran muss ich nun arbeiten. Aber dafür habe ich eine Einzelstunde, denn ich muss ja erst einmal genau wissen, was ich falsch mache und wie ich es ändern kann.